Source Audio Soundblox Pro Poly-Mod Filter



 

 

 

 

 

 

 

Die Bilder und die Texte dieser Website sind von mir und nur mit meiner ausdrücklichen Genehmigung anderweitig, wie z.B. bei Ebay, zu verwenden.

Die amerikanische Firma Source Audio finde ich ziemlich innovativ. Nicht nur optisch unterscheiden sich deren Geräte von dem sonst meist zu findenden "Alubox-Mainstream", sondern auch klanglich geht man oft neue Wege. Möglichst nah dran am typischen vintage Sound XY ist so gut wie nie die Devise. Das ist gut so und deshalb gefällt mir die Firma auch sehr. Ich habe ja schon einige Geräte aus der Soundblox Serie getestet und fand das alles ziemlich klasse.

Hie geht es um den Poly-Mod Filter aus der Soundblox Pro Serie, der Serie mit den größeren Gehäusen. Es handelt sich hier sozusagen um ein sehr luxuriöses Touch-Wah, auch Auto Wah genannt. Außerdem ist ein LFO drin, ein Low Frequency Oscillator. Und diese beiden sind mit einem grafischen Equalizer mit Sieben Bändern als Soundzentrale vereint. Es ist ein digitales Gerät.

Man kann sechs Presets auf zwei Bänken abspeichern. Zwischen den zwei Bänken a drei Presets kann man mit einem kleinen Taster hin- und her schalten. Welche Bank aktiv ist, kann man an zwei LEDs ablesen. Die jeweiligen Presets sind dann über die drei Fußschalter einzuschalten. Sind alle aus, ist Bypass angesagt. Man kann aber natürlich auch einfach von einem Preset zum anderen treten bzw. schalten. Im Manual steht, das Pedal ist speziell für die Gitarre konstruiert. Für den Bass gibt es eine gesonderte Bass-Version.

Das Gerät hat 23 Effekteinstellungen und auch einmal den 7-Band Equalizer solo parat. Anwählen kann man diese über den zentralen Endlosregler oben in der Mitte. Das Schwarze Feld und der Regler darauf gehören dem Equalizer. Dann gibt es links die Regler Sweep Range und Frequency und auf der rechten Seite die Regler Speed und Mix für das Auto Wah und den LFO.

Die Anschlüsse sind alle in der Stirnseite des Pedals angebracht. Ein 9 Volt Netzteil wird mitgeliefert. Es gibt neben dem Netzteilanschluss In- und Out für die Gitarre, einen Midi Anschluss und In und Out für den Source Audio-eigenen Hot Hand Sensor, den ich weiter unten noch erwähne. Außerdem kann man auch ein Expression Pedal zur Steuerung verschiedener Parameter anschließen.

Ein Touch Wah hab ich bisher nie wirklich benutzt. Ich hatte mal ein altes aus der Ibanez 9er Serie, aber mehr aus Sammelleidenschaft. Ich empfand die Dinger immer als sehr schwer einzustellen und auf die Gitarre abzustimmen. Daher empfinde ich den Test hier als Herausforderung. Insbesondere, weil ich auch noch einen Hothand Steuerungsring der Firma Source Audio mitgeschickt bekommen habe. Für den gibt es aber einen Extra Testbericht.

Ich brauchte lange, um mich richtig in das Gerät einzuarbeiten. In die Touch Wah und LFO Funktionen jedenfalls. Der Equalizer ist dagegen eine ganz klare Sache. Über zwei Taster rechts und links vom Poti lässt sich das jeweilige Frequenzband anwählen, das man dann über den Regler jeweils in 1 dB Schritten bis zu 12 dB an- oder absenken kann. Drückt man die beiden Taster gleichzeitig, gibt es ein Reset und alle Bänder stehen wieder "flat" auf Null. Damit lässt sich der Gitarrensound bestens in alle Richtungen verbiegen, die man einschlagen möchte. Den Eq. kann man solo nutzen, es steckt also auch ein klasse auf Presets speicherbarer Equalizer an Board, der als Soundverbieger oder z.B. auch als Booster zu benutzen ist.

Es gibt dazu drei "Bedien- oder Steuerungsfunktionen" des Pedals. Da ist die Funktion als Touch Wah, da steuert man das Gerät bzw. den Effekt über die Anschlagstärke bei der Gitarre. Dann ist da der LFO, der über die Geschwindigkeit gesteuert wird. Einstellbar ist am Gerät die Geschwindigkeit über einen Tap Tempo Taster und über den Speed Regler. Für den LFO hat das Pedal neun "shapes", also Formen parat. Diese sind auf der schwarzen EQ-Fläche rechts grafisch dargestellt. Das sind z.B. eine 8 stufige hoch/runter Leiter, einfach zufällige Stufen, ein vierstufiger Sägezahn usw.. Außerdem gibt es einen frei konfigurierbaren User-Platz für eine Form (shape). Um so einen zu generieren braucht man allerdings eine Software, die man kostenlos von der Herstellerwebsite herunterladen kann. Die dritte Bedienfunktion ist die über die Hot Hand Steuerung. Da regelt man den Effekt per Hand, und zwar Kabel- und Berührungslos mittels Sensorring am Finger und Empfangsteil am Boden. Dazu gibt es mehr im Testbericht zum Source Audio Hothand3 Gerät.

Zu erwähnen ist auch noch die zweite Ebene, der "Packpage Mode" des Gerätes. In den kommt man, indem man die zwei Taster rechts neben dem Equalizer Feld gleichzeitig drückt. In der Ebene kann man die eben genannten Shapes auswählen. Außerdem sind dort die Parameter einzustellen, die ein eventuelles Expressionpedal regeln soll und der Output des Gerätes ist auch festzulegen. Wie beim kleinen Source Audio Equalizer SA 170, den ich auch mal getestet habe, kann man in der Ebene dem Eq ein weiteres achtes Band hinzufügen. Außerdem kann man hier wählen, ob der Eq nur auf das Effektsignal oder auf alles wirken soll, d.h. er liegt entweder vor oder hinter dem Mix Regler, der das Verhältnis zwischen dem Original- und dem Effektsignal regelt. Weiterhin sind die MIDI Einstellungen hier möglich und zu guter Letzt auch ein komplettes Reset zurück zur Werkseinstellung.

Ganz schön viel Futter, das alles! Und was kann man nun damit so machen?
 
Das Ding ist ein weiteres Source Audio Eldorado für den angstfreien Soundtüftler!
Mit dem LFO kann man sich i.V. mit dem Equalizer sicher so ziemlich jeden vorstellbaren Phaser zurecht bauen. Auch Flanger-, Chorus-, und Leslie-Sachen kann man sich basteln. Gerade mit verzerrten Gitarren kann man nie gehörte, wunderbar schwebende Klänge zaubern und sich selbst überraschen. Man braucht aber echt Zeit! Nur mal kurz ausprobieren wird dem Gerät nicht gerecht, da entgeht einem sehr viel. Genau so ist es beim Touch Wah. Es gibt nicht nur eins, hier gibt es das ganze Touch Wah Universum. Man kann ganz Auto Wah typisch Qaken, klar, überhaupt kein Problem, und das in allen Schattierungen. Man kann aber auch über diese Schattierungen hinausgehen und es verbiegen. Ich hab bei diesem Test einiges in Sachen Touch Wah gelernt und für mich ganz neue Anwendungsmöglichkeiten entdeckt. Die muss man sich einfach erspielen im wahrsten Sinne des Wortes. Das ist ein wunderbares Spielzeug für kreative Gitarristen.

Das ist vielleicht fast schon ein Problem für Source Audio, denn das zieht sich durch die ganze Produktpalette. Abseits aller Pfade geht es da voran, aber der E-Gitarrist als solcher ist nicht gerade so leicht von den ausgetretenen Pfaden weg zu bewegen. Es gibt kaum konservativeres, als E-Gitarristen! Kreativität bezieht sich da eher nur auf die Spielweise und die Spieltechnik, aber da ist ja eigentlich wohl schon alles gesagt, denke ich! Digitale Modeller sind mittlerweile ja schon akzeptiert, mehr aber auch nicht wirklich. Und in den Modellern wird ja auch meist nur bestehendes und bewährtes klanglich kopiert. Und wie möglichst originalgetreu das ist, ist dann auch erstes Kaufargument. Wirklich Innovatives hat es schwer auf diesem Markt.

Aber offensichtlich und zum Glück zieht die Firma Source Audio ihr Ding ja konsequent durch und scheint damit auch erfolgreich zu sein.
Mir gefällt das, denn das bringt frischen Wind in den doch meist rückwärtsgewandten Effektdschungel!

Mein subjektives Fazit hab ich ja eigentlich oben schon geschrieben:
Das Ding ist ein weiteres Source Audio Eldorado für den angstfreien Soundtüftler!
Ich finde es absolut klasse und kann es nur empfehlen!

Danke an Warwick Music Equipment für das Zusenden des Testpedals!
Zum Testzeitpunkt 10/2013 gibt es das Pedal im Fachhandel und auch im
Warwick Online Shop

 

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