Source Audio HOTHAND3 |
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Die Bilder und die Texte dieser Website sind von mir und nur mit meiner ausdrücklichen Genehmigung anderweitig, wie z.B. bei Ebay, zu verwenden. Die amerikanische Firma Source Audio finde ich ziemlich innovativ. Nicht nur optisch unterscheiden sich deren Geräte von dem sonst meist zu findenden "Alubox-Mainstream", sondern auch klanglich betritt man oft neues Terrain. Auch in Sachen Effektsteuerung geht die Firma ungewohnte Wege, man kann die Effekte auch über Bewegungen steuern. Nicht per Hand am Pedalregler, sondern einfach so durch die Luft, wie bei einem Theremin. Dafür hat sich Source Audio die Hot Hand Geräte einfallen lassen. Zum Test hab ich hier den kabellosen Effekt-Controller Hot Hand 3. Das Gerät besteht aus einem Ring, der auf einen Finger gesetzt werden kann, einem kleinen Empfänger, einem 5 Volt Netzteil und einem speziellen Kabel um den Empfänger mit einem Effektgerät (am besten eins von Source Audio) zu verbinden. Der Test ging erst mal damit los, dass der Akku in dem Ring mit dem Netzteil aufzuladen war. Das Laden dauert zwischen 1 und 1,5 Stunden und der voll aufgeladene Ring soll dann laut Manual für 6 Stunden arbeitswillig sein. Während des Ladens blinkt eine blaue LED am Ring, ist der Ring-Akku voll, geht diese aus. Der Ring hat einen An/Aus Schalter, ist aus Gummi und stufenlos verstellbar, der passt an jeden Finger. Die kleine Empfänger wird vom angeschlossenen Effektgerät über das Verbindungskabel mit Strom versorgt, sofern das angeschlossene Effektgerät eins von Source Audio ist. Auch andere Effektgeräte kann der Empfänger ansteuern, wenn die einen Input für ein Expression Pedal haben. Dafür hat er einen normalen Klinkenausgang. Da dann nicht per Kabel mit Strom versorgt wird, wird der auch vorhandene Anschluss für das mitgelieferte 5 Volt Netzteil nötig. Der Empfänger hat zwei Regler: Depth und Smooth. Smooth regelt die Empfindlichkeit des Sensors für das Ring-Signal. Depht die Bandbreite des Signals, also sozusagen den Anteil oder die Größe der Veränderung des jeweiligen Effekts. Bei den meisten Source Audio Geräten, für die diese Steuerung ja eigentlich entwickelt wurde, ist aber alles, was zu regeln ist, vom Effektpedal zu regeln. Da sind die beiden Potis am Empfänger also überflüssig. In der Unterseite des Empfängers sind vier sehr kleine Schieber über eine Öffnung erreichbar. Damit kann man den normalen Klinken-Expression Output des Empfängers an verschiedene Effektgeräte andere Firmen anpassen. Es gibt eine Standard Einstellung, eine zweite für z.B. Korg Geräte und eine dritte für Line 6 Sachen. Der Ring hat 6 verschiedene Output-Modes. Welcher eingestellt ist, zeigen verschiedene Farben der Mode-LED auf dem Empfänger. Der Ring kann auf drei Achsen senden, X Y und Z genannt. Wenn man von oben auf den Ring schaut ist das sozusagen Nord-Süd, Ost-West und vertikal nach oben und unten. Die 6 Output Modes unterscheiden sich dahingehend, welche Achsen den Expression und/oder den Sensor Output beeinflussen. Den Expression Out kann nur mit einer Achse bearbeitet werden, der Sensor Output mit deren zwei. Der Ring muss übrigens natürlich nicht zwingend an den
oder einen Finger! Headbanger können ihn z.B. auch an einer Mütze oder am
Nasenpiercing oder so befestigen. Oder man klemmt ihn an einen Schuh und
beeinflusst so durch Bewegungen irgendwelche Effekte, ohne die Finger von
der Gitarre nehmen zu müssen. Das ist lustig! Man hebt mal kurz den Fuß und
es macht "uuiiii" ... Allerdings muss man den Ring kalibrieren. Das heißt, die Position oder Entfernung, die die Nullstellung des zu steuernden Parameters darstellt, muss dem Empfänger vermittelt werden. Diese Position wir dann im Empfänger abgespeichert und ist nach einem Wiederanschalten noch da. Neu Kalibrieren geht aber auch schnell, insbesondere über ein angeschlossenes Source Audio Effektpedal, was auch geht. Man kann so, oder aber auch über den kleinen Empfänger kalibrieren. Die Position kann z.B. die Mittelstellung der Hand über den Saiten der Gitarre sein. Beim Bewegen der Hand beeinflusst man dann einen Effekt in der gewünschten Form. Aber auch auch hier gilt: Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Als zu steuerndes Effektgerät habe ich zum Test den Source Audio Pro Poly-Mod Filter parat gehabt. Das Verbinden und Kalibrieren funktionierte problemlos und nach etwas einarbeiten und herum probieren konnte ich dann den Effekt tatsächlich mit der Hand bearbeiten. Mit der Weite der Bewegung die Effekttiefe und mit der Geschwindigkeit der Bewegung das Tempo noch dazu. Das in einer irgendwie sinnvollen Form zu kontrollieren erfordert Übung (und sieht wahrscheinlich oft auch etwas merkwürdig aus). Am intensivsten kann man damit natürlich bei länger
ausklingenden Tönen und Akkorden arbeiten. Einen fetten Zerrakkord stehen
lassen und dann dramatisch per Hand heulen lassen geht sehr gut. Ein schräges Gerät ist das! Mit welchem Effekt es sich am sinnvollsten einsetzen lässt, muss man ausprobieren. Das kann alles Mögliche von Zerrgrad, Effekttiefe bis Effektgeschwindigkeit sein. Ein bisschen einarbeiten muss man sich, damit das alles kontrolliert klappt. Da ist es z.B. auch wichtig, sich mit den verschiedenen Achsen zu beschäftigen, mit denen der Ring sendet. Wenn es dann klappt und sinnvoll eingesetzt wird ist das eine witzige Geschichte, mit der man auf der Bühne das Publikum verblüffen kann. Sowas sieht man nicht alle Tage! Danke an
Warwick
Music Equipment für das Zusenden des Testpedals! Ein
Filmchen gibt es auch von
Warwick bei Youtube, in dem man auch hören kann, was man mit der Hot Hand 3
so machen kann. 04.11.2013 |