OKKO Diablo Boostmonster

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Diablos sind immer so schön bunt. Aber 2016 wurde mal ein auf 30 Stück limitierter anderer Weg eingeschlagen. In bösem schwarz mit hellgrauer Schrift in großem Gehäuse kommt das Okko Diablo Boostmonster daher. Zum Test hab ich die Nr.19 von Olaf zugeschickt bekommen, danke dafür.

Da ist natürlich erst mal ein Diablo drin, klar. Was soll ich zu dem noch schreiben? Alles von mir dazu ist bereits schon seit längerer Zeit dort zu lesen: Okko Diablo.
Mittlerweile dürfte sich wohl auch herumgesprochen haben, dass das ein geiles Ding ist.

Das vom normalen Diablo bekannte Regelwerk ist da und auch die kleinen Trimmer im Inneren zur Voranpassung des Sounds sind auch hier vorhanden.

Im Boostmonster steckt aber auch noch das +, das man vom OKKO Diablo + kennt. Das ist eine zusätzliche Gainstufe. Dazu zitiere ich mich mal selbst aus meinem Testbericht des Diablo+, den man auch hier in dieser Website findet:
Diese zusätzliche Gainstufe arbeitet klangneutral. Der Sound bleibt, wie er ist, es wird beim Betätigen des + Schalters nur mehr Verzerrung und mehr Lautstärke zugefügt. Das ist abhängig von der Einstellung des Gain Reglers. Je weiter man den Gainregler aufdreht, desto geringer wird die Wirkung der zusätzlichen Stufe, bis bei ganz aufgedrehtem Gainregler keine Wirkung mehr da ist. Hat man Gain nicht so weit aufgedreht und das + Poti z.B. ganz auf, dann steht sozusagen immer auf Knopfdruck der maximale Zerrgrad des Diablo zur Verfügung. Der OKKO Diablo+ zerrt also nicht mehr als der "alte" ohne plus. Es lassen sich aber zwei Zerrgrade abrufen.

Außerdem hat das Boostmonster in der linken Gehäuseseite noch den Headroom Switch parat, den man z.B. auch vom Okko+ kennt. Dieser schaltet intern zwischen den Betriebsspannungen 9 und 18 Volt hin und her. Dies bewirkt in der 18 Volt Stellung einen deutlich transparenteren und weniger komprimierten Klang mit strammeren Bässen und mehr Punch.

Und zu guter Letzt gibt es als Dreingabe noch einen in Level und Gain regelbaren zuschaltbaren und auch solo nutzbaren Boost hinten dran. Teuflische Vollbedienung sozusagen.

Nachdem ich ein Netzteil angeschlossen habe (Batteriebetrieb ist nicht möglich) und das schwarze Monster vor meinen Bluesbreaker geschaltet hab, war sofort Wohlfühlen angesagt.
Ein Wohlgefühl, das ich schon kenne. Es ist schließlich ein Diablo. Das klingt einfach klasse, egal mit welcher Gitarre. Alle Zerrgrade, die ich gern hätte kann ich abrufen. Erstens über den + Schalter und zweitens auch über den Volumeregler der Gitarre und auch über die Anschlagsintensität. Darauf reagiert das Pedal nämlich vorzüglich. Die Dynamik ist total klasse. Alles, was man in das Pedal rein gibt wird auch wirklich umgesetzt. Aber das schrieb ich ja schon alles in dem Diablo Testberichte in dieser Website.

Was ich noch nicht unterm Fuß hatte ist der integrierte Booster. Ich frag mich bei cleanen Boostern mit getrennten Reglern für Gain und Level meist: Wozu eigentlich zwei Regler? Ein cleaner Booster soll doch nur den Output erhöhen, da reicht doch einer. Hier macht das aber etwas Sinn, denn man kann damit den Klang beeinflussen. Zwar nicht weltbewegend, aber immerhin. Level mehr auf als Gain hat in meinen Ohren etwas mehr Durchschlagskraft als anders herum. Das ist aber wirklich nur subtil.

Abgesehen davon steckt hier übrigens auch ein "Minus-Booster" drin. Man kann mit entsprechend eingestellten Reglern auch einen leiseren, sozusagen runtergewürgten Sound abrufen. Wozu? Ja, das weiß ich ganz subjektiv ehrlich gesagt auch nicht so genau :-)  Aber es gibt immerhin Pedale auf dem Markt, die sogar nur das können. Also wer so was braucht: Das steckt auch im Boostmonster drin.

Sind Gain und Level der Boostsektion auf 12 Uhr gestellt, hat man den Output des Bypass. Es wird nicht lauter oder leiser, aber etwas transparenter. Trotzdem würde ich den Booster als ziemlich klangneutral bezeichnen. Was passiert, wenn man den hinter den Diablo geschalteten Booster anwirft hängt natürlich davon ab, wie der nachfolgende Verstärker eingestellt ist. Ist dieser ganz clean, dann ergibt das einen regelbaren Lautstärkeschub. Je mehr der Verstärker schon zerrt, desto mehr wird das "nur noch" zu einer zusätzlichen Zerrintensität. So, wie das bei Boostern und Röhrenamps eben so ist.

 

Mein subjektives Fazit:
Okko Diablo+ mit einem klasse Booster dahinter in einem Gehäuse, durch die limitierte Ausgabe ein Sammlerstück. Das ist ein sehr leckeres Paket, das ich auch gerne behalten hätte.

 

Vielen Dank an Olaf für die freundliche Leihgabe!

 

 

                                                                                                                                                              01/2017