Dunlop JH-OC1 Jimi Hendrix Octavio



 

 

Die Bilder und die Texte dieser Website sind von mir und nur mit meiner ausdrücklichen Genehmigung anderweitig, wie z.B. bei Ebay, zu verwenden.

Das Jimi Hendrix Octavio ist Bestandteil der "Jimi Hendrix authentic analog series" von Dunlop, die drei Pedale umfasst. Es gibt ein Wah, ein Fuzz Face und eben dieses Octavio. Alle drei sollen genaue Nachbauten der von Jimi Hendrix damals genutzten Geräte sein und alle drei Geräte haben einen Testbericht in dieser Website.

Das Octavio ist kein reiner Octaver, sondern eine Mischung aus Octaver und Fuzz. Der erzeugte Ton eine Oktave höher ist fest, er ist nicht regelbar. Regelbar sind über zwei Regler in der Stirnseite des Pedals der Output und der Zerrgrad des sozusagen zugemischten Fuzz.

Der Level Regler ist dabei auch ein Ein/Ausschalter. Dreht man den Regler zu ist das Pedal aus und man kann das Inputkabel in der Buchse lassen, ohne dass sich die Batterie entlädt. Das ist praktisch, weil Batteriebetrieb Pflicht ist, einen Netzteilanschluss gibt es nicht. Praktisch ist außerdem, dass das Pedal in der Bodenplatte ein separates Batteriefach hat, zum Batteriewechsel muss man das Pedal nicht aufschrauben. Auf einem Pedalboard mit Stromversorgung kann man natürlich auch mit einem entsprechenden Adapter über das Batteriefach bzw. die Batterieklemme das Pedal mittels Netzgerät versorgen. Das Pedal hat laut Manual einen "True Hardwire Bypass", der ist absolut klangneutral.

Das pultförmige Gehäuse ist gar nicht mal so klein und wirkt spartanisch und unzerstörbar. Ein weißer Klotz aus Stahlblech. Die Chrom-glänzenden Reglerknöpfe aus Plastik wirken allerdings eher nicht unzerstörbar und auch ein bisschen billig. Aber sie sitzen zumindest auf Metallschäften und sie sollen "faithfull replikations of the original knobs" sein.

Eine LED gibt es nicht, aber die ist auch nicht notwendig. Ob das Gerät an ist oder nicht ist eigentlich nicht zu überhören. Der Effekt ist natürlich ziemlich intensiv und passt bekanntlich angeblich am besten zum Halspickup einer Strat. Das stimmt zwar auch, dieser Sound ist bekannt, aber es klappt trotzdem auch ganz gut mit anderen Gitarren und auch mit Humbuckern. Das kann man in dieser Website auch hören. Das Solo in der Mitte vom Aussenjambeitrag 29 mp3 ist zwar nicht mit diesem Dunlop Octavio, aber mit einem Octaver und meiner Gibson ES 135 mit Classic 57 Humbucker eingedudelt.

Ich finde, das Octavio klingt total authentisch, vor allem natürlich mit einer Strat. In den hohen Lagen kreischt und keift es genau so, wie es bei diesem Effekt sein soll. Manchmal ist es ein bisschen unberechenbar, Akkorde sind durchaus ein Wagnis bei dem Effekt, sehr strange, aber so soll es sein. Wenn man mehr Zerrgrad vom Fuzz dazu regelt, wird es etwas entschärft und keift einem nicht ganz so feist ins Gesicht. Den Fuzzsound gibt es "nur" als Zugabe zum Octaver, allein kann man ihn nicht nutzen. Aber die Mischung passt bestens, das ist richtig gut aufeinander abgestimmt und passt wie der Deckel aufs Klo. Der Zerrgrad ist bei voll aufgedrehtem Fuzz Regler ziemlich hoch, das singt (oder kreischt) mit viel Sustain. Weiter zugedreht ist der Effektsound ein anderer, der Octaver übernimmt noch mehr das Ruder und sitzt oben auf einem runden Fuzzsound sozusagen. Mit dem Zerrregler ganz zu ist fast keine Zerrung mehr da, man hat fast das cleane Octaver Signal.

Fazit:
das ist eine Octaver/Fuzz Mischung, genau so, wie sie sein soll. Dass das Teil nur zwei Regler hat und so gesehen recht spartanisch ist, finde ich gut. Es passt nämlich einfach alles und man kommt nicht in die Versuchung, ständig hier und da noch was zu regeln. Einmal den Zerrgrad und die Lautstärke anpassen und ab geht es, das klingt. Klasse Pedal, ich wüsste keinen besseren "vintage" Octaver für die Gitarre.

Vielen Dank an Markus Diehl für die freundliche Leihgabe!!

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