Catalinbread Dirty Little Secret



 

 

 

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Die Catalinbread Pedale kommen aus Portland in Oregon. Ich mag die Geräte der Firma, weil sie immer sehr viel Charakter haben. Jedenfalls war das bei denen, die ich bisher testen konnte der Fall. Diesmal geht es mit dem Dirty Little Secret in die Richtung Marshall.

Das Testpedal ist eine ältere Version, und zwar die erste Version von 2009. Die momentan (Dez. 2011) aktuelle MKII Version kommt optisch und auch technisch etwas anders daher. Lila oder purple ist es immer noch, aber scheinbar nicht mehr metallic und der Farbton ist auch blauer (siehe Herstellerwebsite) Außerdem wurde der Rawk/Rock Kippschalter rechts oben durch ein Potentiometer ersetzt, die Schaltung wurde also auch etwas überarbeitet. Das ältere Testpedal hat die typischen Marshall-Reglerknöpfe, das ist bei der neuen Version nicht mehr der Fall. Außerdem ist die neue Version komplett lackiert, es gibt also keine Folie mehr, die die Beschriftung trägt.

Dass dazu, nun zum Testpedal. Die Farbe soll wohl an das Marshall Purple Stack erinnern, dass mal als Sonderserie erhältlich war. Dazu die Marshall Potiknöpfe, die Klangrichtung ist also klar. Zu regeln gibt es Tone, Loudness (= Volume) und Gain. Und man kann über den Kippschalter oben rechts die beiden Klang-Presets Rawk und Rock anwählen.

Die Verarbeitung ist klasse. Dass bei der neuen Version die Folie oben drauf nicht mehr da ist, ist aber schon von Vorteil, denke ich. Insbesondere, wenn es um so eine dünne Folie wie beim Dirty Little Secret geht. Lackiert sieht es deutlich besser aus.

Marshall-artiger Sound kommt auch vor meinem Fender Deluxe Reverb geschaltet sofort raus aus dem Pedal. Es hat mich gleich an mein Hao Rust Driver Pedal erinnert, dass ich deshalb aus dem Regal geholt und daneben gelegt habe. Die Pedale klingen recht ähnlich, wenn auch das Catalinbread etwas mehr Regelmöglichkeiten hat. Für mich ganz subjektiv klingt das Hao Rust Driver Pedal etwas erdiger und es hat etwas mehr von diesem rauen Wumms. Ich würde es vorziehen, aber das ist einfach Geschmackssache und soll die Qualitäten des Dirty Little Secret nicht schmälern.

Das Preset Rawk ist etwas zerrintensiver, weniger komprimiert und mittiger als Rock. Eigentlich würde ich dieses Preset zumindest vor einem cleanen Amp immer wählen. Rock klingt zahmer, und wer will denn schon einen zahmen Marshall Sound? Als Anpuster vor einem schon etwas zerrenden Amp kann das aber anders sein, da ist die zahmere Variante vielleicht auch die bessere. Ich hab vor meinem etwas weiter aufgedrehten Bluesbreaker Combo aber trotzdem auch eher die Rawk Einstellung favorisiert. Das muss man eben ausprobieren. Vorm voll aufgedrehten Non Master Amp ist dann aber alles etwas zu fett, da passt das dreckige kleine Geheimnis für mich nicht wirklich. Da wird es dann zu komprimiert und undefiniert. Da ist der Bereich, in dem Treble Booster besser passen.

Der erreichbare Zerrgrad des Pedals ist nicht allzu hoch, aber eine ganze Ecke höher als bei einem voll aufgedrehten alten Non-Master Marshall, würde ich sagen. Jedenfalls ist der höher als der meines Marshall Bluesbreaker Combos.

Tja, das anvisierte Ziel vintage Marshall Sound ist erreicht, würde ich sagen. In dem Feld gibt es aber sehr sehr viel Pedal-Konkurrenz. Einen etwas spartanischer ausgerüsteten Konkurrenten hab ich weiter oben z.B. bereits genannt. Das Dirty Little Secret kann mit allen Gitarren und Amps. Mir hat es mit der scharfen Tele ebenso gut gefallen wie mit der dicken ES.

Subjektives Fazit: Wer Marshall sucht bekommt hier auch Marshall in klasse Qualität.

 

Vielen Dank an Minyeong für die freundliche Leihgabe!

 

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