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BOSS OD-1  Over Drive



 

 

 

 

 

Die Bilder und die Texte dieser Website sind von mir und nur mit meiner ausdrücklichen Genehmigung anderweitig, wie z.B. bei Ebay, zu verwenden.

Der Papa ist da! Der Boss OD-1 kam November 1976 auf den Markt und wurde bis Juli 85 in drei geringfügig unterschiedlichen Varianten gebaut. Die Bezeichnung Overdrive wurde zwar vorher schon verwendet, z.B. von der Firma Color Sound mit dem Overdriver, technisch waren diese Geräte aber Fuzz Pedale. (siehe dazu z.B. den Test des Prescription RX Overdrivers) Somit kann man das vorliegende Pedal als Urahn aller Overdrive Pedale bezeichnen. Mit ihm wurde die Familie der gelben Boss Treter begründet. Mittlerweise umfasst diese sieben Mitglieder, die allerdings nicht mehr alle hergestellt werden. 

Abgelöst wurde das am Kopfende mit nur zwei Potis recht aufgeräumt aussehende Ur-Pedal vom Boss SD-1, dem Referenzpedal. (es waren aber von 81 bis 85 beide im Boss Programm!) Wer jetzt vermutet, das SD-1 ist ein OD-1 mit Tonregelung, der hat recht! Beide haben den gleichen Grundcharakter. Ist der Tonregler des SD-1 auf ca. 11 Uhr eingestellt, klingen beide Pedale grundsätzlich gleich. Allerdings bei den vorliegenden Geräten nicht hundertprozentig. Meine beiden in Taiwan hergestellten SD-1 haben einen geringfügig dünneren Bassbereich und klingen dadurch etwas kühler als meine beiden OD-1. Außerdem hat das jüngste der OD-1 ein kleines bisschen weniger den Hang  nasal zu klingen als meine SD-1 und die älteren OD-1. Die drei OD-1, die ich besitze unterscheiden sich in der Beschriftung, an den Öffnungen im Batteriefach, an der Schraube für das Batteriefach und auch im Klang. Die älteren mit der Batteriefachschraube aus Metall haben etwas mehr Höhen, weniger Mitten und klingt nasaler und satter. Der Bassbereich ist bei den OD-1 und auch beim SD-1 nicht sehr ausgeprägt. Die Pedale haben weniger Bässe als ein Ibanez Tube Screamer.

Ab dem Ende der Achtziger wurde die Produktion der Boss Pedale von Japan nach Taiwan verlagert und man hört oft, die älteren Geräte aus Japan würden besser klingen. Vielleicht liegt der Unterschied zwischen OD-1 und SD-1 darin begründet, allerdings ist der Unterschied bei den vorliegenden Geräten doch sehr gering und nur im direkten Vergleich mit sehr "gespitzten" Lauschern zu hören. Komischerweise ist der klangliche Unterschied zwischen den frühen und dem späten OD-1 größer als der Unterschied zwischen dem späten OD-1 und meinen beiden SD-1 aus Taiwan. Und was besser ist, bleibt letztendlich Geschmackssache. Der erreichbare Zerrgrad ist beim Papa so hoch wie beim Sohn. Als reiner Booster ist das OD-1 genauso schlecht zu gebrauchen wie das SD-1. Die Levelreserven bei zugedrehtem Overdriveregler sind dafür einfach zu gering.

Der Boss SD-1 ist durch das Tone Poti natürlich vielseitiger als sein Papa OD-1.
Der Bypass des OD-1 klaut, wenn man genau hinhört, eine Nuance an Höhen bzw. Brillianz des Originalsignals. Allerdings in einem Maße, mit dem man locker leben kann. Das Bretzeln, das das SD-1 beim Solobetrieb im Bypassbetrieb leider verursacht, gibt es beim OD-1 glücklicherweise nicht. Weitere Infos zum OD-1 gibt es in der
Rubrik Boss Pedale.

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