Pigtronix OFO Disnortion |
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Die Bilder und die Texte dieser Website sind von mir und nur mit meiner ausdrücklichen Genehmigung anderweitig, wie z.B. bei Ebay, zu verwenden. Das Pigtronix OFO
Disnortion ist nicht nur ein Zerrpedal, es ist eigentlich fast schon eher
ein Multieffekt. Da stecken ein Overdrive,
ein Fuzz
und ein Octaver
drin, womit die Bezeichnung OFO geklärt wäre. Die drei Effekte können
in jeder beliebigen Konstellation oder auch einzeln genutzt werden. Der Preis von momentan 169 Euro erscheint für das gebotene eher gering. Warum das so ist, klärt ein Blick auf die Bodenplatte, dachte ich zumindest. Dort steht beim Testpedal, dass die amerikanische Firma mit Sitz in New York das Disnortion in China fertigen lässt. Aber ich bekam die Info, dass das Schnee von Gestern sei. Ab jetzt sollen die Pedale made in USA sein, eine widerstandsfähigere Lackierung haben und das bei gleichem Preis. Das breite, flache Gehäuse bietet umfangreiche Regelmöglichkeiten. Über die jeweiligen Fußschalter lässt sich jeder Effekt einzeln anwählen, über den An/Aus Status klärt einen dann jeweils eine LED auf. Alle drei Effekte haben ein eigenes Level Poti. Das Overdrive dazu Gain und Tone. Das Fuzz hat neben Gain noch ein sechsstufiges Shape Poti, das sehr unterschiedliche Sounds zulässt. Was es mit diesen sechs Sounds genau auf sich hat, klärt ein Blick auf die rechte Seitenfläche des Pedals (zu sehen auf dem Foto 5). Der Octaver, hier Octava genannt, hat zum Level Poti noch einen Regler namens Filter. Batteriebetrieb ist nicht möglich. Man kann zwar Netzteile von 9 bis 15 Volt DC benutzen, das mitgelieferte 15 Volt Netzteil wird aber ausdrücklich empfohlen. Neben dem Effekt Out hat man noch einen cleanen, gebufferten Ausgang zur Verfügung. Alles ist der Reihe nach geschaltet, erst der Overdrive, dann das Fuzz und zuletzt der Octaver. Ich halte es auch so mit der Reihenfolge und schalte erstmal das Overdrive ein. Heraus kommt ein runder, warmer schön dynamischer Sound, eher so die Richtung fettes brit Major Top als JCM 800 und nicht sehr aggressiv. Wenn man richtig Biss haben will, muss man den Tone Regler weiter aufdrehen. Mit vollem Gain gibt es Hardrock-Zerre. Für Metallica Riffs vielleicht zu wenig, aber man kann ja auch noch das Fuzz dazu schalten. Dann kann es ganz schön abgehen. Der Fuzz Effekt ist durch den Shape
Regler extrem flexibel. Die sechs Einstellungen unterscheiden sich z.T. drastisch voneinander. Das geht von der aggressiven messerscharfen
sixties-Säge über scooped genannte mittenarme Sounds bis zum mollig
warmen Wattekissen. Mir gefiel das volle Brett, also Stellung 1 am besten. Der Octaver ist wie alle
anderen Vertreter dieses Genres allein und clean
wohl eher nicht oder nur für Freaks zu gebrauchen. Ohne Unterstützung
durch irgendeine Zerre ist das ziemlich dünnes Gefiepse. Der Filter Regler regelt dabei in meinen Ohren zwischen ziemlich kaputt und eher harmonisch. Ganz aufgedreht kommen z.B. Power Chords überall auf dem Griffbrett natürlich mit dem typischen Octaver-Synthi-Touch, aber recht harmonisch rüber. Dreht man den Regler zurück, wird der Effekt schräger und unberechenbarer. Benutzt man das Disnortion erstmal nur als Verzerrer, hat man durch die Möglichkeit den Overdrive und das Fuzz zu kombinieren eine Menge Soundmöglichkeiten. Das Overdrive mit dem Fuzz zu "formen" oder umgekehrt bringt viele interessante und gute Zerrsounds. Das macht Spaß. Wenn das mit dem Preis so bleibt,
bekommt man sehr viel für das Geld.
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