KAMPO   TUBE PEDAL  901



 

 

 

 

 

ZURÜCK

 

Die Bilder und die Texte dieser Website sind von mir und nur mit meiner ausdrücklichen Genehmigung anderweitig, wie z.B. bei Ebay, zu verwenden.

Das Kampo Tube Pedal 901 aus Taiwan ist ein Röhrenpedal. Eine ECC83 bzw. 12AX7 Röhre ist eingebaut. Concept & Design in den USA steht drauf, kaufen kann man es bei Conrad zu einem für ein Röhrenpedal sehr günstigen Preis von 60€. (Stand März 2005)

Wie auf den Fotos zu sehen hat das Pedal ein ca. 2m langes fest installiertes Netzkabel, ein Netzteil ist eingebaut. Das pultförmige Gehäuse besteht aus zwei fetten Stahlteilen, die Potischäfte sind auch aus Metall, der Schalter ist ein guter, das Pedal ist also mehr als stabil gebaut. Die Verarbeitung ist bestens, auch im Inneren, da gibt es absolut nichts zu mäkeln.

Neben den Potis für Output und Drive hat das Pedal eine Klangregelung mit Hi, MID und LO zu bieten (steht tatsächlich so drauf). Die Klangregelung ist sehr effektiv und die einzelnen Potis beeinflussen genau das, was sie beeinflussen sollen. Das Pedal hat bei Bedarf von allem genug Reserven parat. Alle Potis laufen sehr gut und haben ein feine Rasterung, wodurch sie sich sehr feinfühlig einstellen lassen. Eine LED leuchtet immer. Im Bypass eine grüne, bei eingeschaltetem Effekt eine rote.

Ist Drive ganz zu, kommt nichts aus dem Pedal heraus. Ab Drive 8 bis 9 Uhr fängt das Pedal mit Humbucker gefüttert zu zerren an. Der cleane Spielraum davor reicht mit voll aufgedrehtem Output Regler gerade so für einen halbwegs passablen clean Boost, der mit der Klangregelung den Soundvorstellungen gut angepasst werden kann.

Das Zerrverhalten und der Zerrklang ist sehr weich und hat einen Fuzz-mäßigen Charakter. Die Dynamik, sprich die Reaktion auf die Anschlagsstärke finde ich eher bescheiden. Der Zerrgrad ändert sich dabei nicht wirklich, sondern nur die Lautstärke. Gerade in Verbindung mit einer Röhrenschaltung sollte da eigentlich mehr möglich sein. Es klingt recht satt und fett in den Bässen, mit meiner Humbucker ES 135 war mir das schon zu fett. In meinen Ohren ist das Pedal eher für Single Coil Gitarren geeignet, auch in Bezug auf die Dynamik. Ab ca. der Hälfte des Drive Regelweges wird es aber auch mit Single Coils etwas schwammig. Diese Grundtendenz bekommt man auch mit der effektiven Klangregelung nicht in den Griff.

Eine ähnliche oder eigentlich schon gleiche Klangeinschätzung habe ich in einem Beitrag im Gitarre&Bass Forum lesen können. Dort stand auch, dass ein Auswechseln der 12AX7 Röhre gegen einen schwächeren Röhrentyp eine Soundverbesserung zur Folge hätte. Ich habe das mit einer 12AT7 ausprobiert. Verbessert wurde dadurch der Drive Regelweg, der mit der 12AT7 einfach ausgewogener ist. Die "Matschgrenze" wird sozusagen verschoben. Klanglich habe ich keine große Veränderung festgestellt, der weiche, "fuzzige" Grundcharakter hat sich in meinen Ohren nicht nennenswert verändert.

Beim genauen Hinhören höre ich bei meinem Pedal bei eingeschaltetem Effekt ein leises, gleichbleibendes Fiepen im Hintergrund. Das ist aber so leise, dass ich es nicht unbedingt als störend empfinden würde. Der Bypass ist völlig ok.