IBANEZ TUBE SCREAMER |
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Der erste Vertreter der grünen Tube Screamer von Ibanez ist der TS-808 (1979 bis 82). Gefolgt vom TS 9 (1982 bis 85), dem ungeliebten TS 10 (1986 bis 89), dem TS 5 aus der Soundtank-Serie (1989 bis 99) und dem aktuellen TS 7 aus der Tone- Lok Serie (seit 1999). Der TS 9 wurde 1993 als Reissue neu aufgelegt und ist noch erhältlich, gilt aber als nicht mehr so gut wie der originale TS 9, weil er nicht mit dem JRC4558 Chip arbeitet. Außerdem gibt es noch ein rares OD 9 (ein Fuzz!) im 9ner Serien Gehäuse, den fast ebenso raren ST 9 Super Tube Screamer mit zusätzlichem Mid Boost Poti und den TS 9 DX mit mehr Output und vier Soundmodes für hartgesottene Liebhaber von Boostern. Ende der 80ziger Jahre wurde die Produktion der Ibanez Pedale von Japan nach Taiwan verlegt. Späte TS 10 kommen aus Taiwan. Genauere Beschreibungen der einzelnen Tubescreamer gibt es in den jeweiligen Tests.
TS-808: Einige der ersten TS-808 kamen 1979 ohne Serien-Nummern im schmaleren Gehäuse des orangefarbenen Overdrives und des grünen Overdrive II heraus. Der Grund dafür waren wohl Restbestände der alten, schmalen Gehäuse ohne Batteriefach, die schlicht und einfach weg sollten. Diese Pedale kamen nur auf den nicht-amerikanischen Markt und eins davon viel später in meine Hände. :-) Auf den Fotos links sieht man die Unterschiede im Gehäuse und die verschiedenen Bodenplatten. Ein weiteres Merkmal dieser besonderen TS-808 ist, dass sie nicht mit dem JRC4558 arbeiten, sondern mit zwei 1458 Chips, Vorläufern des 4558. Die Folgen für den Klang sind sehr gut im Vergleichsbericht von Firebird Fredi beschrieben. (Link dazu im TS 808 Test oder bei den Extras auf der Overdrivetest-Startseite). Außerdem ist bei diesen Pedalen der Level-Regler mit Balance bezeichnet, die Beschriftung oberhalb der Potis und der Netzteilanschluss an der rechten Gehäuseseite. Frühe TS-808 haben ein Ibanez ® “trademark” Logo, späteren fehlt das R im Kreis und auch der Bindestrich zwischen TS und 808. Einige haben einen angeblich besser klingenden malaysischen Texas Instruments RC4558 Chip statt des japanischen JRC4558 und sind deshalb besonders gesucht. Einige der ersten Geräte hatten außerdem auf den Seitenflächen ein weißes Dekor, bestehend aus weißen Streifen und einer Hand mit Schmetterlingsflügeln, genannt Flying Fingers. Zu sehen ist das Dekor im Testbericht des Ibanez Overdrive II..
In Bezug auf den Klang der unterschiedlichen Modelle sind nach meinen Erfahrungen der TS-808, die alte TS 9 Version, der ST 9 in der entsprechenden Einstellung, der TS 5 und der TS 7 so gut wie nicht zu unterscheiden. Wobei in dieser Riege der ST 9 durch das zusätzliche Mid Boost Poti und der TS 7 durch den zweiten, mehr Verzerrung bietenden Sound Modus klanglich variabler sind als die anderen Modelle. Die Neuauflage TS 9 Reissue, der TS 10 und der TS 9 DX fallen etwas aus dem Rahmen. Der TS 9 Reissue und der TS 10 klingen ein bisschen härter und direkter als die anderen, der TS 10 dabei mehr als der TS 9. Um das zu hören, muss man allerdings schon ziemlich die Ohren spitzen! Der Turbo Tube Screamer TS 9 DX entfernt sich am weitesten von der TS- Klangtradition. Er hat das geringste Zerrvermögen und ist mit gehöriger Ausgangsstärke und unterschiedlichen Soundmodes eher in Richtung Booster getrimmt. Er ist genau das Gegenteil des TS 7, dem aufgrund des HOT Soundmodus zerrfähigsten TS. Das betrifft die erste Auflage des TS 9 DX! Die neueren DX sind in Bezug auf den TS 9 Modus überarbeitet und haben einen höheren Zerrgrad. (siehe auch entspr. Testbericht) 2009 kam eine teure, optisch etwas geänderte limitierte "handwired" Version des TS 808 auf den Markt mit der Bezeichnung TS808HW. Diese hat abgesehen vom Handarbeitsstatus auch einen sogenannten True Bypass. Zum 30-jährigen Jubiläum des TS-9 gibt es im Jahr 2012 eine Sonderversion des Pedals mit der Bezeichnung Ibanez TS930TH in grün-metallic und mit grüner LED.
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