IBANEZ  9ner SERIE



 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 



Die Ibanez Effektpedale der 9ner Serie wurden von 1982 bis 1985 gebaut. Sie besteht aus 14 Pedalen und einem Fuzz/Wah. Dazu kommen die Neuauflage des TS9 Tube Screamer aus dem Jahr 1993, die bis heute gebaut wird, und der TS9 DX Turbo Tube Screamer, der seit 1998 angeboten wird. Momentan fehlen mir noch das Fuzz/Wah zu meinem Glück.

Es gibt folgende Pedale:
Analog Delay AD9, Autofilter AF9, Compressor CP9, Flanger FL9, Graphic Equalizer GE9, Parametric Equalizer PQ9, Phaser PT9, Stereo Chorus CS9, Sonic Distortion SD9, Tube Screamer TS9 und die Wiederauflage TS9 Reissue, Turbo Tube Screamer TS9DX und die vier metallicfarbenen Pedale Bi-mode Chorus BC9, Overdrive OD9, Super Tube Screamer ST9 und Super Metal SM9.  Dazu kommt das Double Sound Fuzz/Wah Schweller-Pedal.

Die Qualität der Bauteile und der Verarbeitung ist hoch. Bei allen Pedalen die ich besitze, gibt es ein einziges kratzendes Poti beim Compressor CP9. Ein einziges Mal musste ich eine Reparatur vornehmen, und zwar einen kompletten Austausch der Schaltereinheit des ST9. Dafür musste ein "Ersatzteilträger-FL9" herhalten. Wenn man bedenkt, dass die Pedale um, bzw. älter als 25 Jahre alt sind, halte ich das für völlig in Ordnung.

Die erste Serie der 9ner Pedale hatte eine schwarze Backplate, die späteren eine silberne, wie auf dem Foto links zu sehen.

Alle 9ner Pedale haben einen niederohmigen Ausgang und beeinflussen dadurch auch im Bypass das Originalsignal. Der Klang wird etwas transparenter.

 

 

Hier folgen Bilder und Kurzbeschreibungen der Geräte: 

 

Analog Delay AD9:

Das Delay in schönem Lila brauchte in der ersten Ausgabe 18Volt, spätere gaben sich mit praktischeren 9Volt zufrieden. Es hat zwei Ausgänge. Zusätzlich zum effektbehafteten Ausgang gibt es einen DRY OUT, der das unbehandelte Originalsignal ausgibt. Die drei Potis regeln Delay Time, Repeat und Delay Level. Das Gerät bietet eine Delayzeit bis 300ms und klingt analogtypisch sehr warm. Nebengeräusche halten sich zurück und Slapback Rockabilly Echos gibt es in erster Güte.

 

 

 

Stereo Chorus CS9:

Der CS9 ist mit seinen mageren zwei Potis nicht gerade üppig ausgestattet. Speed und Width sind zu regeln. Wer nicht gerade völlig abgedrehte, eiernde Klänge braucht, dürfte aber mit den Einstellmöglichkeiten zufrieden sein. Wie schon beim Delay klingt und schimmert es schön analogtypisch warm, allerdings rauscht es aber etwas mehr als modernere, digitale Geräte. Werden beide Ausgänge genutzt um zwei Verstärker anzusteuern, wird es raumfüllend, der Klang geht ordentlich in die Breite.

 

 

 

 

Bi-mode Chorus BC9:

Der metallicfarbene große Bruder vom CS9 bietet Chorus im Doppelpack. Man kann die Modes A und B einzeln nutzen und auch mischen. Im Mode B hat sich eine Kopie vom CS9 versteckt, die gleichen Regelmöglichkeiten und der gleiche Klang sind vorhanden. Der Mode A ist genauso in Speed und Width regelbar, klingt aber etwas metallischer und hat eine höhere Geschwindigkeit als der Mode B. Mit den beiden Width Reglern lassen sich die Modes mischen, dreht man einen ganz zu, ist nur der andere aktiv. Mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten sind ungewohnte, manchmal delayartige oder schon in Richtung Leslie gehende Klänge zu produzieren.

 

 

Phaser PT9:

Was macht eigentlich ein Phaser? Das Eingangssignal wird aufgespalten. Während die eine Hälfte unbehandelt bleibt, wird die andere in ihrer Phasenlage verändert. Am Ausgang werden das Originalsignal und das phasenverschobene Doppel wieder zusammengeführt. Und was sagt uns das in Bezug auf den Klang? Nichts! Deshalb ist die bessere Antwort auf die am Anfang gestellte Frage: Er macht UWEAUWEAUW oder so ähnlich, und zwar in einstellbarer Geschwindigkeit und Intensität. Es kann fast wie ein rhytmisch gleichlaufendes Wah Wah klingen, aber auch mit langsamer Geschwindigkeit eher in Richtung Chorus tönen. Der Ibanez macht das wunderbar, ein leicht erhöhter Rauschpegel ist aber immer dabei. Mein Tip:  Hey Baby von unser aller J.Hendrix lernen und dazu einen Phaser mit nicht zu langsamer Geschwindigkeit benutzen. Das lohnt sich ungemein (es muss nicht immer ein Uni Vibe sein!). Und das schöne Intro von Nazareths Oberschnulze Love Hurts profitiert ebenfalls reichlich von einem Phaser. (Ja, ich geb´s zu, ich mag diese Schnulze!)

 

 

Flanger FL9:

Will man wissen, wie ein Flanger klingt, dann ist es nicht unangebracht, mal Eddy Van Halen zuzuhören. Er hat seinen MXR-Flanger gern und häufig eingesetzt. Ein Anspieltip ist z.B. die Rhythmusgitarre von Unchained auf dem Album Fair Warning. Ein Flanger ist sehr vielseitig, mit dem FL9 kann man z.B. sehr gut einen Chorus imitieren. Sehr kalt und metallisch kann es aber auch sein, oder darf es merkwürdig beleidigt knurren? Die Vier Regler Speed, Width, Regeneration und Delay Time haben es in sich. Schwer zu beschreiben ist es und wohl auch nicht allzu oft einsetzbar. Aber es ist schon nicht schlecht, einen zu haben, denn es ist manchmal recht inspirierend, damit herumzuspielen. Und der FL9 gehört mit Sicherheit zu den Besseren.

 

 

Compressor/Limiter CP9:

Einen Kompressor benutze ich ehrlich gesagt fast nur bei Aufnahmen. Live oder bei Proben möchte ich mir jedes Bisschen Dynamik erhalten, aber das nur ganz subjektiv und nebenbei.  Zu regeln gibt es Attack Time, Level und Treshold. Den Wirkungsgrad des CP9 würde ich als praxisgerecht bezeichnen. Es gibt aber eine Menge Kompressoren die intensiver arbeiten können. Auch Extremeinstellungen sind beim Ibanez eher gemäßigter Natur. Dafür gibt es aber natürlich auch wenig Pumpen und Rauschen. 

 

 

 

 

Tubes Screamer TS9:

Was gibt es zu diesem legendären Nachfolger des TS-808 und zu seiner Neuauflage TS9 Reissue zu sagen? Sehr Viel! Und das ist nachzulesen im Overdrivetest, bzw. in den grünen Seiten in dieser schönen Homepage. 

Trotzdem als kurze Beschreibung:
Der TS9 ist ein Verzerrer der gemäßigteren Sorte. Zu regeln gibt es Drive, Tone und Level. Er wurde im Jahr 1993 als Neuauflage namens TS9 Reissue wieder auf den Markt gebracht und ist in dieser Form heute noch neu zu erwerben. 

 

 

 

 

Super Tube Screamer ST9:

Der ST9 ist eines der vier metallicfarbenen Pedale der 9ner Serie. Er ist sozusagen eine Edelversion des TS9 mit einem zusätzlichen Mid-Boost Regler. Er ist dadurch flexibler als der "normale" TS9 und hat ein kleines bisschen mehr Output und auch Zerrvermögen. Mein persönlicher Favorit in Sachen Verzerrer.

Mehr zu diesem schönen Pedal im Overdrivetest.

 

 

 

 

Turbo Tube Screamer TS9 DX:

Den TS9 DX gibt es erst seit 1998. Er ist eine Weiterentwicklung des TS9 und hat trotz der gleichen Anzahl Potis mit dem oben zu sehenden ST9 nicht viel zu tun. Er hat vier Soundmodes namens TS9, +, HOT und TURBO. Abgesehen vom TS9 Modus arbeitet dieser Verzerrer eher wie ein Booster mit recht hohem Output.

Auch zu diesem Pedal gibt es mehr und genaueres im Overdrivetest.

 

 

 

 

Overdrive OD9:

Dies ist das seltenste Pedal dieser Serie. Angeblich wurde es in geringer Stückzahl nur nach Frankreich geliefert. Entgegen der Bezeichnung Overdrive ist es ein reines Fuzz-Pedal ohne IC Chip. Es hat ein sehr hohes Zerrvermögen und ein sehr gut arbeitendes Tone Poti. Dadurch bietet es alles, was man von einem guten Fuzz-Pedal erwartet.

Zum OD9 gibt es mehr im Overdrivetest.

 

 

 

 

Sonic Distortion SD9:

Der grasgrüne SD9 hat die gleichen Bedienungsmerkmale wie der TS9, klingt aber deutlich anders. Er hat wesentlich höhere Zerrreserven, er fängt schon fast dort an, wo der TS9 aufhört. Leichtes anzerren ist nicht sein Metier, das kann sogar der Super Metal SM9 besser. Der Klang ist weniger mittig als der des Tube Screamer und deutlich aggressiver, auch noch etwas aggressiver als beim Super Metal. 

 

 

 

 

Super Metal SM9:

Der dritte Vertreter der vier metallicfarbenen  Pedale ist ein Verzerrer der etwas heftigeren Sorte. Zu regeln gibt es Level, Drive, Edge, Attack und Punch. Punch regelt tiefe Frequenzen, Edge und Attack bearbeiten die Mitten und Höhen. Das tun sie aber interaktiv und sie sind nicht so konkret zu trennen wie Höhen- und Mittenregler. Die Klangreglung ist sehr effektiv aber nicht einfach zu handhaben, man muß sich etwas mit ihr beschäftigen. Im Vergleich zum Tube Screamer hat der Super Metal wesentlich höhere Zerrreserven, die bei der Namensgebung ja auch zu erwarten sind. Er kann aber auch ganz anders, auf der ersten Hälfte des Drive-Reglers sind sehr gut leicht angezerrte Klänge zu produzieren. Das Klangbild ist dann deutlich anders als beim Tube Screamer. Es ist rauer und aggressiver. Wer den Tube Screamer als etwas zu brav und mittig empfindet, sollte sich vielleicht den SM9 mal zu Gemüte führen.

 

 

Graphic Equalizer GE9:

Der GE9 kann sechs Frequenzbänder jeweils um 15db anheben bzw. absenken. Zusätzlich dazu gibt es einen Levelregler. Damit lässt sich der Klang natürlich heftigst verformen, vom mittenarmen Badewannensound bis hin zu telefonhörerartigem Gequake. Eine dünne Klingelstrat kann plötzlich mächtig hupen und eine dicke Humbucker Gibson ES mager quengeln. Außerdem kann man auch sehr gut nur mit dem Levelregler völlig klangneutral eine zweite Lautstärke einstellen. Auch Piezo-Pickups von Akustikgitarren kann man gut auf das richtige Level und und in Richtung Schönklang bringen. Ein schönes Pedal.

 

 

 

Parametric Equalizer PQ9:

Der zweite Equalizer aus der 9ner Serie ist für mich ganz subjektiv der schönere. Vielleicht liegt es am Babyblau oder am dicken Potiknopf. Die drei Schieber regeln Low, Mid und High. Die vom Mid-Schieber zu regelnde Frequenz kann mit dem Mid Freq. Poti festgelegt werden. Nicht weniger effektiv als der GE9, aber etwas schwieriger zu handhaben.

 

 

 

 

Auto Filter AF9:

Hier haben wir es mit einem Wah Wah zu tun, das auf die Anschlagsstärke reagiert. Ein sogenanntes Auto-Wah. Die beiden Schieber links regeln den Effektanteil und die Empfindlichkeit, mit der das Pedal auf den Input reagiert. Dazu kommen High-und Low Pass Filter. Dann ein Schalter, der die Effektrichtung wählt. Dieser regelt, ob das Wah Wah mit dem Anschlag auf oder zu macht. Die zu machende Einstellung ist eher für den Low Pass Filter und in Verbindung mit einem Bass interessant, mit einer E-Gitarre quikt es dann doch sehr merkwürdig. Der letzte Schalter regelt zwei Bandbreiten, in denen der Effekt arbeitet. Eine höhere, für die E-Gitarre passende, und eine, eher für den Bass passende tiefere. Das Pedal ist klasse für funkige Rhytmussachen, kann aber auch ein Solo interessant "verzieren". Es ist für Gitarre und Bass gleichermaßen (sehr) brauchbar.

 


 

Verpackt wurden die Geräte in nette Pappkartons, die farblich auf die jeweiligen Geräte abgestimmt waren.

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