Z.Vex Octane 3



 

 

 

 

 

 

 

 

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Das Z.Vex Octane 3 ist handbemalt, da mag man gar nicht drauf treten. Ein kleines Schmuckstück ist das, aber das sind die Z.Vex Pedale aus Minneapolis ja eigentlich alle. Laut Manual ist der Effekt bzw. dessen Schaltung eine Mischung aus Germanium und Silizium Fuzz in Verbindung mit einem Ring Modulator. Das hört sich spannend an.

Optisch ist es ein Leckerbissen und auch innen sieht es gut aus. Die Verarbeitung ist klasse, die Platine ist schmal und konnte daher hochkant eingebaut werden. Die Gehäusegröße ist so wie die typische kleine MXR Box im Querformat. Rechts geht es rein, links raus. Der Netzteilanschluss ist rechts in der Seite, Batteriebetrieb geht auch, und das Pedal hat einen so genannten True Bypass.

Die drei Regler regeln bzw. heißen von links nach rechts In, Tone und Out. Zwischen In und Tone sitzt eine rote LED. Dazu noch der Footswitch das war es auch schon in Sachen Ausstattung.

Hinter der oben genannten Effektbeschreibung verbirgt sich eine Octave up/Fuzz Kombination mit einem ganz extremen "Hendrix"-Faktor. Wer Purple Haze kennt, weiß, wie das klingt. Im Gegensatz zu den meisten anderen Fuzz/Octavern, die ich so kenne sind hier beide Effekte untrennbar vereint. Fuzz oder Octaver allein ist nicht drin, es gibt nur das Komplettpaket. Und die Regelbarkeit dieses Pakets ist auch ungewöhnlich eingeschränkt. Es gibt weder für den Octaver noch für den Fuzzeffekt bzw. den Zerrgrad einen gesonderten Regler, das läuft alles über den In Knopf. Geht das? Ja, und ob! Sogar verblüffend gut. Es ist eben alles genau abgestimmt bei diesem Treterchen.

Octaver mögen im Allgemeinen am liebsten den Halstonabnehmer einer Strat. Sagt man jedenfalls so. Also hab ich mit der Konstellation mal angefangen mit dem Hörtest. Wie oben schon angedeutet, hüpft da gleich ein kleiner Hendrix aus den Speakern. Nicht, dass ich so spielen könnte, aber es klingt zumindest so. Bei Michael Landau hört man den Effekt auch des öfteren Mal und so wie der kann ich erst recht nicht spielen. lDabei ist der Octave Effekt fest eingestellt. Die Intensität ist eigentlich immer gleich. Und zwar so, dass man immer das Gefühl hat, das ist richtig so. Für mich hat es immer gepasst, wobei die unterschiedlichen Zerrgrade den Effekt auch unterschiedlich nach vorne schieben. Bei geringeren Zerrgraden und damit verbundener höherer Transparenz ist der Octaver auch mehr im Vordergrund.

Der Zerrgrad lässt sich über den In Regler einstellen und reagiert auch bestens über den Volume Regler der Gitarre. Ich würde den In Regler weit aufdrehen und dann mit dem Volume der Gitarre herumspielen, um den Effekt zu betonen bzw. zu entschärfen. Das klappt bestens. Übrigens wirklich in Verbindung mit dem Halstonabnehmer meiner Strat. Ich hab noch meine Teles und meine Humbucker ES 135 eingestöpselt. Das ging auch alles, aber eindeutig am besten klang und funktionierte das mit Strat und Halspickup. Das war übrigens auch beim Fulltone Ultimate Octave der Fall, das ich zum Testzeitpunkt gerade parat hatte.

Weil wir gerade beim Fulltone Ultimate Octave sind: In dem Vergleich ist das Octane das wärmere, soweit man bei einem Octaver überhaupt von warm sprechen kann. Es ist in meinen Ohren deutlich weniger aggressiv und springt einen nicht so extrem an wie der schwarze Panzer von Fulltone. Der "nagelt" irgendwie mehr und zwar eindeutig durch eine mittigere Auslegung.

Es gibt noch einen weiteren passenden Vergleich: Meiner Erinnerung nach klingt dieses Dunlop Teil dem Octane ziemlich ähnlich. Und das hat sogar noch ein Poti weniger :-)

Ach ja, das Ton Poti hätte ich fast vergessen. Das regelt gegen den Uhrzeigersinn, anders herum als gewohnt. Über den größten Teil des Regelweges hatte ich das Gefühl, dass es nur auf den Fuzzeffekt wirkt. Erst wenn man ganz viel Höhen rein gibt, klingelt auch der Octaver mehr. Das finde ich sehr gut so, wobei ich nicht weiß, ob das Absicht ist.

Akkorde sind übrigens auch durchaus möglich. Powerchords sowieso, auch in den tiefen Lagen, das klingt ganz interessant. Dur Akkorde gehen auch. Bei Moll wird es aber sehr experimentell sozusagen, das pickst. Irgendwelche Akkorderweiterungen a la 7, 9 etc. sind auch eher was für sehr Hartgesottene.
Aber das ist alles für diesen Effekt typisch, denke ich. Ebenso wie Nebengeräusche und manchmal einfliegende russische Radiosender. Das gehört einfach dazu  :-)

Also wer einen guten Fuzz/Octaver sucht und sich nicht daran stört, dass man die beiden Effekte nicht unabhängig nutzen kann, der bekommt hier was ganz Feines. Ich kam sehr gut damit zurecht.

 

Das Z.Vex Octane 3 Pedal wurden mir freundlicherweise von www.rock-gear.de  zum Test zur Verfügung gestellt. Danke dafür!

Hier gibt es noch einen kleinen MP3 Schnipsel von einem Aussensaiterjam Beitrag von mir. Da ist das Solo in der Mitte mit einem Fuzz/Octaver eingespielt. Das ganze klingt nicht so dolle, klar. Aber es ist ein gutes Beispiel dafür, was ein Octaver eigentlich macht und wie das klingt: Octaver im Solo in der Mitte!

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