Wampler Ecstasy  ( neu: Euphoria )



 

 

 

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Das Wampler Ecstasy hat einen neuen Namen! Zum Testzeitpunkt Mai 2013 ist es in der Wampler Herstellerwebsite als Euphoria vertreten, es ist aber das gleiche Gerät. Vom Hersteller wird es als Dumble Sound Pedal angepriesen. Also als ein Pedal, dass klanglich in die Richtung der legendären Verstärker des Herrn Dumble geht. Da weiß man ja schon mal, wo die Reise so ungefähr hingeht.

Vorweg vielen Dank an Olaf für das Zusenden des Testpedals! Der Hersteller Wampler ist momentan in der "Pedalszene" recht angesagt und hat einen ganz guten Ruf, man liest meist nur Gutes.

Das Pedale sind Made in USA. Die Alu Box des Testpedals ist dunkelgrün metallic lackiert mit weißer aufgedruckter Beschriftung. Die vier Potis regeln Tone, Bass, Volume und Gain. Dazu gibt es zwischen den Potiknöpfen einen Kipper mit drei Soundeinstellungen namens Smooth, Open und Crunch. Die LED leuchtet in einem hellen blau und das Pedal hat einen so genannten True Bypass. Sieht gut aus.

Innen findet man saubere Verarbeitung, auf einer Platine sitzt ein IC Chip austauschbar auf einem Sockel. Er hat die Bezeichnung JRC 4580D, was natürlich sofort den Ibanez Tubescreamer in Erinnerung ruft, aber dort ist meist ein JRC 4558D am Werk bzw. dieser gilt als der TS Chip.
Die vier Potis und die LED sind direkt mit der Platine verlötet, der Rest frei verdrahtet.
Batteriebetrieb ist möglich und in der Stirnseite sitzt ein normaler 9 Volt Netzteilanschluss.

Eines der ersten Pedale, die als "Dumblesound-Pedal" gehandelt wurden ist das Hermida Zendrive.
Ich hab eins und kann das hier also schön als Vergleichspedal daneben legen, siehe Foto unten.

In der Stellung "Open" des Kippers hat das Wampler Ecstasy mit Dumble aber erst mal nichts zu tun, finde ich. Die Bezeichnung Open passt aber bestens. Der Sound ist da wirklich total offen. Kaum oder eigentlich keine Kompression ist da. Die Verzerrung ist rau und klingt auch so aus, fast wie ein kaputter Lautsprecher. Es gibt so dieses typische "flapp" am Ende der ausklingenden Zerre und dann ist der Sound clean.

Das kann man mögen oder auch nicht. Auf jeden Fall lässt sich das Pedal in dieser Kipper-Einstellung aber sehr gut als cleaner Booster nutzen. Der Output ist hier am höchsten und das Pedal fängt erst bei einer Gain Einstellung von ca. 9 Uhr i.V. mit Single Coils an, rau zu verzerren. Man kann den Gain Regler aber auch ganz zu gedreht lassen. Nur über den Volume Regler gibt es auch schon genug "Bums".

Dabei kann man schön mit der Klangregelung arbeiten. Der Bass Regler macht, was er soll. Er wirkt wirklich nur auf den Bass. Dabei kann er einerseits untenrum andicken. Zwar nicht übertrieben viel, aber praxistauglich. Außerdem kann er aber auch die Bässe komplett heraus regeln, so dass aus dem Wampler Pedal ein richtiger Treble Booster wird, mit dem man typischerweise gut "Endstufenzerr-Gerumpel" von Non-Master Verstärkern im Zaum halten kann. Das geht z.B. gut in Verbindung mit meinem Marshall Bluesbreaker Combo, der ja im Grunde ein JTM 45 im Comboformat ist.

In den beiden anderen Soundmodi namens Smooth und Crunch ist grundsätzlich der Output geringer, die Kompression höher und die Verzerrung klingt sauber aus. In beiden Stellungen ist der erreichbare Zerrgrad ziemlich hoch, deutlich höher als beim Hermida Zendrive. Das singt auch mit schwächeren Single Coils fröhlich vor sich hin. Es klingt grundsätzlich eher schön als aggressiv, was in Verbindung mit dem Wort Dumble ja auch zu erwarten war.

Ich hätte gedacht, dass Crunch bissiger klingt als Smooth, aber in meinen Ohren ist da das Gegenteil der Fall. Crunch ist in den Höhen etwas bedeckter und die Verzerrung wirkt etwas dichter und der Zerrgrad subjektiv einen Tick höher. Mein Favorit ist bei hohen Zerrgraden Smooth, bei weniger Zerrgrad Crunch. Mit meiner Humbucker ES 135 ist mir bei vollem Gain z.B. die Einstellung Crunch schon zu fett, die Stellung Smooth dagegen klasse, obwohl ich subjektiv soviel Zerrgrad nicht brauche.

Ich höre da wirklich deutlich diesen "dumblen" Charakter und das Pedal bzw. der Ton reagiert richtig gut auf den Anschlag und die Spielweise. Bei viel Zerrgrad kann man den Sound schön in die Obertöne abkippen lassen und alles, was man so an Nuancen spieltechnisch umsetzten kann, das wird in allen Einstellungen auch sehr schön hörbar gemacht. So ein bisschen Schönfärberei ist dabei, aber das ist typisch für diese Art von Zerrpedalen. Es kann gut mit allen Gitarren.

Das Hemida Zendrive Pedal geht klanglich ganz deutlich in die gleiche Richtung, auch wenn man die Pedale nicht wirklich gleich klingen lassen kann. Das Zendrive ist immer einen Tick direkter und immer eher mit der Stellung Smooth am Wampler Pedal zu vergleichen. Außerdem hat das Wampler Ecxtasy wie schon geschrieben eine ganze Schippe mehr Zerrgrad parat. Qualitativ geben sich beide nichts, ich würde das Wampler aber als etwas vielseitiger bezeichnen.

 

Mein subjektives Fazit:
Wer ein Pedal in dieser Dumble Richtung sucht, der gerät hier an eine sehr gute Adresse!
Es gibt da zwar einige Konkurrenten, vom Menatone Howie z.B. bis zum erwähnten Hermida Zendrive und so manchem dazwischen, aber das Wampler Ecstasy bzw. Euphoria muss sich mit Sicherheit vor keinem verstecken! Ich kann es echt empfehlen.

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