VFE Alpha Dog



 

 

 

 

 

Die Bilder und die Texte dieser Website sind von mir und nur mit meiner ausdrücklichen Genehmigung anderweitig, wie z.B. bei Ebay, zu verwenden.

Die VFE Pedale kommen aus den USA, die kleine Firma gibt es seit 2010. Von VFE gibt es zum Testzeitpunkt Sept. 2012 eine satte Palette von 12 verschiedenen Zerrpedalen und drei/vier andere Pedaleffekte. Zum Test hab ich von www.rock-gear.de ein Alpha Dog bekommen.

"Brushed Copper" heißt das braune finish und der Hersteller beschreibt das Pedal in seiner Website als Thick Distortion. Aber das ist tatsächlich etwas untertrieben, finde ich, denn der Alpha Dog hat es in sich. Da steckt verblüffend viel drin, in dem kleinen braunen Kästchen!

Verarbeitet ist es schon mal prima, ich finde nix zum Meckern. Innen ist es mit zwei Platinen ganz schön vollgepackt. Wen wunderst, bei dem recht umfangreichen Regelwerk. Einen True Bypass gibt es trotz Taster. Da klackt oder ploppt nichts beim Treten. An und Aus passiert absolut geräuschlos.

Vier Potis sind da, drei Große und ein Kleines. Level und Gain muss ich wohl nicht weiter beschreiben. Filter ist eine reine Höhenblende. Oben findet man dazu noch einen kleinen schwarzen Trimmer namens Fat. Der beeinflusst den gesamten Mittenbereich und auch den Zerrgrad. Dazu gibt es zwei Miniswitches mit jeweils drei Positionen, Hard und Soft genannt. In der jeweiligen Mittelposition wird nichts Zerrendes geschaltet, laut Herstellerwebsite "no clipping element".  Ich verstehe das eigentlich so, dass das Pedal dann als cleaner Booster arbeitet. Dem ist aber nicht so. Zwar ist clean Boost in dieser Einstellung mit zurück gedrehtem Gain Regler am besten möglich, Gain weit auf ergibt aber auch Verzerrung, und zwar nicht wenig. In dieser Position, also beide Switches in Mittelstellung kommt am meisten aus dem Pedal heraus, alle anderen Positionen sind leiser. Die restlichen Positionen bieten dabei deutlich unterschiedliche Zerrstrukturen, was das Pedal außerordentlich vielseitig macht.

Der rechte Switch schaltet zwischen Mosfet und Germanium. Hörbar macht sich das für mich ganz eindeutig in dem Unterschied zwischen Overdrive/Distortion und Fuzz. Dabei steht Mosfet für Ersteres, Germanium natürlich für Fuzz. In dem Pedal steckt also schon mal für mich sehr klar beides, was nicht so oft zu finden ist. "Für mich" schreibe ich, weil es einen Testbericht zum Pedal in der Zeitschrift Gitarre&Bass Ausgabe 2/2012 gibt, in dem der Tester in Sachen Soundbeschreibung etwas andere Wege geht als ich. Ich finde bei allem Respekt, dass er sich etwas zu sehr am RAT Vergleich festgebissen hat. Zumindest der Germanium Mode hat mit der RAT für mich überhaupt nichts zu tun. Innen findet man dazu noch einen Trimmer, mit dem man die Kompression des Germanium Modes beeinflussen kann. Und außerdem einen Trimmer für die Helligkeit der LED!

Der zweite Kipper hat neben der mittleren clean Boost Stellung noch die Positionen T und V, die für Turbo und Vintage stehen. Wie oben schon kurz angedeutet liest man im Netz, das Pedal würde auf der Proco Rat basieren. Dazu passen die beiden Bezeichnungen, denn es gab bzw. gibt eine Turbo und eine Vintage Rat.

Ganz unabhängig von RAT oder nicht RAT:
Die Sounds des rechten Switches sind wie oben schon beschrieben der fuzzige Germanium Sound. Dazu der klarere transparentere Sound der Mittelstellung. Und dann der in die "normale" Overdrive oder Distortion Richtung gehende Mosfet Klang. Der linke Hard Switch hat in der Mittelstellung wiederum die outputstärkste, transparenteste Soundgestaltung mit der höchsten Durchschlagskraft parat. Das ist ziemlich roh und rau, wurde ich sagen. In der Stellung Vintage findet man die dichteste und ausgeglichenste Zerrstruktur. Aufgrund der Dichte mit dem subjektiv höchsten möglichen Zerrgrad. Die Stellung Turbo ist kein Zerr-Overkill sondern eher ein Mitten-Turbo. Der Sound ist deutlich mittiger und hat mehr "Nase" als Vintage.

Das lässt sich jetzt natürlich alles mixen, was eine wirklich schön breite Palette an Klängen ergibt. Klasse finde ich zum Beispiel den deutlich komprimierenden Fuzz Sound bei voll auf gedrehtem Gain in Verbindung mit Germanium rechts und Vintage links. Die Kompression kann man dann wohl noch durch den internen Trimmer beeinflussen, was ich aber gelassen habe.

Turbo passt für mich ganz subjektiv durch die betonten Mitten nicht so gut zum Germanium Mode, dafür aber um so besser zum Mosfet Mode. Das ergibt richtig klassische Distortion Sounds, von denen man denkt, die hab ich doch schon Mal auf Platte gehört. Am besten gefällt mir aber eigentlich links der Vintage Mode, egal, welche Stellung der rechte Switch hat. Der Germanium-Fuzz Effekt tritt dagegen am meisten bzw. intensivsten mit (natürlich) rechts Germanium und links Mittelstellung zu Tage.

Aber das ist alles Geschmackssache, es ist auf jeden Fall für Jeden was dabei, davon bin ich überzeugt. Und die Proco Ratte ist wahrscheinlich wohl auch mit drin, aber was solls. Hauptsache es klingt gut. Und das tut es.

Mein subjektives Fazit:
Ein verblüffend vielseitiger kleiner Kasten mit klassischen Distortion und Overdrive Sounds und Fuzz als leckere Zugabe. Und mit zur Zeit (Sept. 2012) 169 Euro ist es dafür nicht zu teuer, finde ich. Ich mag das Pedal!

 

Vielen Dank an Martin von www.rock-gear.de für die freundliche Leihgabe!

 

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