TONEBONE HOT BRITISH DISTORTION |
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Die Bilder und die Texte dieser Website sind von mir und nur mit meiner ausdrücklichen Genehmigung anderweitig, wie z.B. bei Ebay, zu verwenden. Das Tonebone Hot British Distortion aus Kanada ist ein echter Röhrenverzerrer. Die seitlichen Lüftungsschlitze sorgen für die Kühlung einer ECC83 Röhre. Die Ausstattung des Pedals deutet auf Vielseitigkeit im Sound hin. Mit den vier Potis lassen sich Level, High, Low, Contour und Drive regeln. Zusätzlich dazu gibt es auf dem Gehäusedeckel drei Schieberegler mit jeweils drei Positionen. Der erste wirkt auf den Höhenbereich mit den Einstellungen Bright, Flat und Dark. Die drei Stellungen des Voicing Schiebers beinhalten eine in den Mitten ausgedünntere Notch Einstellung, eine sich selbst erklärende Fat Einstellung und die Stellung Out, also Voicing raus aus dem Signalweg. Der dritte Schieber ist ein zweistufiger Mid Boost, der ebenso mit der Stellung out aus dem Signalweg herausgenommen werden kann. Die Stromzufuhr muss über ein 15V DC Netzteil erfolgen, der Anschluss hierfür ist an der linken Gehäuseseite. Batteriebetrieb ist nicht möglich. Das Gehäuse ist komplett aus Metall und wirkt sehr robust. Die Potiknöpfe sind oben auf dem Gehäusedeckel nicht besonders geschützt, sie machen aber den Eindruck, den einen oder anderen Fehltritt locker wegzustecken. Ausprobiert habe ich das natürlich nicht, allein schon deshalb, weil das Pedal eine Leihgabe ist. Dafür hier noch mal vielen Dank an Edin aus Berlin. Die Bezeichnung Distortion deutet darauf hin, dass es beim Tonebone etwas heftiger abgehen kann als bei einem Ibanez Tubescreamer oder ähnlichem. Dem ist auch so, trotzdem kann man aber auch in zahmeren Overdrivegefilden mit dem Hot British bei ganz zu gedrehtem Drive halbwegs gut leben. Dreht man Drive ganz zu, ist schon Verzerrung vorhanden. Einen richtigen Clean Boost hat das Tonebone Hot British also nicht parat. Der Levelregler hat aber auch bei zu gedrehtem Drive genug Outputreserven parat, um dem nachfolgenden Verstärker mehr als genug "Futter" zu bieten. Der Verzerrungsgrad ist bei Drive auf Null in Verbindung mit Humbuckern schon recht satt. (Mir reicht das ehrlich gesagt schon für die meisten Gelegenheiten) Der erreichbare Zerrgrad ist heftig und sollte wohl jedem reichen. Ab Drive auf 12 Uhr wird es mir ein bisschen zu verwaschen. Ich finde, das ist dann allmählich des Guten zuviel. Alle Klangmöglichkeiten zu beschreiben, die das Tonebone hergibt, würden den Test sprengen. Es ist enorm vielseitig, ohne aber einen eher etwas rauen (britischen) Grundcharakter zu verlieren. Mit allen Schiebereglern auf "Nullstellung", d.h. Flat oder Out kann man sich z.B. ein bisschen an einen Tubescreamer-Sound annähern. Mir gefielen aber Klänge mit eingeschalteten Mid Boost am besten. Das bringt Durchsetzungskraft und Druck. Bassreserven sind über den Low Regler immer genug vorhanden. Die Höhen sind gut zu regulieren und bei Bedarf auch ziemlich giftig einzustellen. Die Mitten sind durch den Contour Regler und die Voicing und Mid Boost Schieber umfangreich beeinflussen. Da gibt es viel zu probieren und das Pedal lässt sich gut an verschiedene Gitarren, Amps und Klang-Ansprüche anpassen. Aufgrund des heftigen Zerrvermögens würde ich versuchsweise auch mal eine zahmere Röhre einbauen. Ich könnte mir vorstellen, dass das den Zerrgrad Regelbereich des Tonebone positiv beeinflussen würde. Der Besitzer mailte mir im Voraus, dass das Tonebone bei ihm momentan nur rumliegen würde, weil es durch einen Okko Diablo ersetzt wurde, der in Bezug auf die Dynamik mehr zu bieten hat. Diese Aussage kann ich nach einem AB-Vergleich mit meinem eigenen Okko Diablo unterstützen. Die Dynamik dieses Pedals kann das Tonebone trotz Röhre nicht bieten. Auch Vergleiche mit dem Fulltone Full Drive II und einigen anderen Pedalen zeigten Schwächen in Bezug auf die Dynamik auf. Das Tonebone reagiert nicht so gut auf die Anschlagsstärke wie andere Pedale aus der gleichen Liga. Ich könnte mir vorstellen, dass sich eine zahmere Röhre auch hierbei positiv bemerkbar machen könnte. Das Pedal hat seine Stärken in höheren Zerrgraden, bei denen die Abstriche in der Dynamik keine so große Rolle spielen. Anzerren oder leichter Overdrive sind nicht so das Zielgebiet. Aber es steht ja schließlich auch Distortion drauf und nicht Overdrive. |