THC  Skater



 

 

 

 

 

 

 

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Die Firma THC aus Deutschland stellt feine Amps her. Beim THC Skater handelt es sich um einen "dreikanaligen" Preamp in einem pultförmigen Bodenformat, mit dem man einen Gitarrenamp füttern oder direkt eine Endstufe ansteuern kann.

Das mit ca. 35x30x7 cm nicht gerade kleine Gehäuse wird mit einem separaten Steckernetzteil geliefert. Über vier Fußschalter kann man die drei Kanäle namens Rhythm, Crunch und Lead und einen Bypass schalten. Rhythm hat eine eigene Klangregelung mit Bass, Mid und Treble, dazu einen Gain- und einen Volumeregler. Die Kanäle Crunch und Lead teilen sich eine Klangregelung mit Bass, Mid und Treble und auch einen Gain- und einen Volumeregler. Für die beiden letztgenannten Kanäle gibt es außerdem einen Kippschalter für Normal und Scoop. Die Einstellung Scoop dünnt die Mitten aus in Richtung Badewannensound.

An der Stirnseite des Pedals finden man einen On/Off Schalter, den In- und den Output, den Schraubanschluss für das externe Netzeil, eine Sicherung bzw. den Zugang dazu und einen Anschluss für einen externen Footswitch.

Das Gehäuse ist aus solidem Stahlblech, das mit einem Hammerschlag-Lack in Grau lackiert ist. Die Oberfläche mit der Beschriftung ist eine schwarz anodisierte aufgeschraubte Aluminiumplatte. Die Verarbeitung des ganzen Gerätes macht einen sehr guten Eindruck.

Ausprobiert habe ich das Pedal vor verschiedenen Amps und direkt in die Endstufen meines mit einem Effektweg nachgerüsteten Marshall Bluesbreaker Combos und des kleinen Laney VC 15, den ich dafür auch an die beiden Greenbacks des Bluesbreaker angeschlossen habe.

Mit dem Rhythm-Kanal erhält man einen warm und rund klingenden Cleansound, den man mit outputstärkeren Pickups und aufgedrehtem Gainregler auch zum anzerren bringen kann. Der Klang hängt sehr von der Endstufe ab. Über die EL84 des kleinen Laney klang es deutlich "britischer" als über die KT66 der Bluesbreaker-Endstufe. Mit den EL84 erinnerte der Klang mich an den Vox AC15, den ich mal besaß. Die Klangregler reagieren gut, verändern den Grundcharakter des Klangs aber nicht.

In den beiden Zerrkanälen setzt sich dieser Charakter fort. Es klingt eher britisch als nach Fender. Irgenwo zwischen Vox und Marshall würde ich den Klang einstufen, abhängig von der Endstufe ist er natürlich auch. Über den kleinen EL84 über die beiden Greenbacks bleibt der Vox AC15 Touch erhalten. Es klingt etwas dicker und runder als das, was man sich (oder zumindest ich mir) unter einem AC30 Crunchsound vorstellt. Brian May hätte wohl seine Freude dran, der stellte seine AC30 allerdings aber auch etwas unkonventionell ein. Crunch und Lead haben den gleichen Charakter, nur hat Lead eben noch eine deutliche Schippe Zerrgrad und Output parat. Das ist zwar kein moderner Metalsound, aber es zerrt schon recht deutlich und ziemlich satt. Scoop verursacht diese typische "Badewanne", die man mit diesem Wort in Zusammenhang bringt. Der Schalter macht das, was man erwartet. Damit gehts mehr in die Richtung "old Marshall Stack Sound", jedenfalls in meinen Ohren. Alles in allem klingt das alles direkt in eine Endstufe eher vintage als modern.

Direkt vor einen Amp gestöpselt kann man den Rhythm Kanal sehr gut als Booster nutzen und die Vorstufe ordentlich anpusten. Durch die Klangregelung gestaltet sich das dann auch sehr variabel.

Die beiden Zerrkanäle gefielen mir vor einem cleanen Amp nicht so gut, das klingt mir zu bissig und kratzig. Vor einem bereits zerrenden Amp funktioniert das Pedal dagegen aber richtig gut und man kann den vorhandenen Sound bestens bearbeiten und ihm drei Varianten zufügen. Hier macht das vor einem cleanen Amp eher bissige kratzige Gehabe plötzlich richtig Sinn, dasmacht Spaß. Allerdings habe ich auch in dieser Anwendung den Treble Regler eher zurück gedreht als auf.

Direkt in einen Mischer zu gehen macht mangels Speakersimulation nicht wirklich Sinn. Das ist vielleicht etwas, was dem Gerät noch fehlt: eine zusschaltbare Speakersimulation oder ein zweiter Ausgang mit einer ebensolchen.

Fazit:
das ist schon ein ziemlich spezielles Gerät, sicherlich nicht jedermanns Sache. Für Leute mit einem einkanaligen zerrenden Amp ganz sicher ein feines Ding, das das Soundspektrum sehr erweitert. Direkt in eine Endstufe hat es einen eigenen Klangcharakter, den man mögen muss. Da gilt, erstmal ausprobieren.

Vielen Dank an Rolli für die freundliche Leihgabe!

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