Shannon Helios



 

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Die Bilder und die Texte dieser Website sind von mir und nur mit meiner ausdrücklichen Genehmigung anderweitig, wie z.B. bei Ebay, zu verwenden.

Das Shannon Helios Pedal wird oder wurde in den USA von Eric Shannon in einer limitierten Auflage von 40 Stück gebaut. Die Website des Herstellers gibt momentan August 2008 nicht viel her. So wie dort zu lesen, baut er wohl keine Pedale mehr.

Ein Blick auf das Pedal sagt auch erstmal herzlich wenig aus. Keinerlei Beschriftung ist zu sehen. Das Alugehäuse in typischer MXR Größe ist bis auf die als Dekor aufgebrachten runden Schleifspuren völlig blank.

Die Funktion der drei Potis muss man sich selbst erarbeiten. Oben links ist die Lautstärke, rechts Zerrgrad und unten in der Mitte der Ton zu regeln. Ganz klassisch ist das also. Eine helle rote LED zeigt an, ob das Pedal auf on ist. Einen Netzteilanschluss gibt es in der Stirnseite, der Bypass lässt ohne Stromzufuhr das Signal durch und ist in meinen Ohren völlig klangneutral.

Innen sieht man eine sehr saubere Verarbeitung. Ein Chip ist austauschbar auf einem Sockel installiert, da könnte man problemlos Experimente mit anderen Chips starten.

Beim ersten Klangeindruck mit viel Zerrgrad kamen mir das gerade getestete Cochrane Timmy, das MXR Zakk Wylde, MXR GT OD in den Sinn. In diese Richtung geht das. Das daneben gelegte MXR Zakk Wylde klang fast gleich wobei das Shannon mit etwas dickeren Bässen glänzen kann (sofern man das mag). Ein transparenter, etwas schönfärbender Rocksound mit dem man sich sofort wohlfühlt ist das. Der Zerrgrad reicht zumindest mit Humbuckern bewaffnet locker für tragende Soli. Metal oder so höre ich da aber eher nicht, dafür klingts zu schön und zu brav. Einen Bassklau a la Tubescreamer spürt man nicht.

Mit einer Strat kann man das Pedal auch gut als cleanen Booster mit genug Reserven nutzen. Mit meiner Humbucker ES ist das Pedal aber auch bei ganz zugedrehtem Gain Regler schon leicht am zerren.

Bei geringeren Zerrgraden schwindet merkwürdigerweise die Transparenz etwas, was aber nicht unbedingt negativ ist. Leicht angezerrt klingt das Pedal mittiger und etwas bedeckter in den Höhen, dann klingt es fast wie ein Zendrive bei gleichem Zerrgrad. Da gefällt mir z.B. das Cochrane Timmy und auch das MXR Zakk Wylde i.V. mit Humbuckern etwas besser. Meiner Stratocaster steht andererseits das etwas mittigere knochigere Verhalten bei geringen Zerrgraden dagegen aber ganz gut und die gewinnt dadurch sicher auch etwas an Durchsetzungskraft. Im Shannon Helios steckt sozusagen ein Tick mehr Stevie Ray drin als bei den anderen Pedalen, die ich eben genannt habe.

Wenn man ein Standard Pedal wie das Boss SD-1 oder einen Ibanez TS daneben legt, merkt man recht deutlich, dass Pedale wie das Shannon Helios doch in einer anderen Liga spielen. Die Dynamik ist ganz anders. Der Klang der Gitarre wird besser rübergebracht, man hört das z.B. ganz gut an den fünf Pickuppositionen der Strat, die deutlicher dargestellt werden. Es ist einfach mehr Leben im Klang.

Wer ein Shannon Helios haben will, braucht wohl etwas Glück auf dem Gebrauchtmarkt. Aber vielleicht baut der Herr Shannon irgendwann ja doch noch ein paar. Man kann ihn ja auch einfach mal über seine Website anmailen und fragen, die Website findet man mit ein bisschen Googlarbeit.

Fazit:
schönes, schlichtes Pedal mit edlem Klang.

Vielen Dank an "itsLars" für die freundliche Leihgabe!