VOODOO  LAB  SPARKLE  DRIVE



 

 

 

 

 

 

 

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Die Bilder und die Texte dieser Website sind von mir und nur mit meiner ausdrücklichen Genehmigung anderweitig, wie z.B. bei Ebay, zu verwenden.

Der Nachfolger des mittlerweile nicht mehr erhältlichen, spartanisch ausgestatteten Voodoo Lab Overdrives mit dem klangvollen Namen Sparkle Drive kommt natürlich auch "handmade" aus Kalifornien. Und es hat auch das gleiche Gehäuse (man könnte es schon fast als das Standard Boutiquepedal Gehäuse bezeichnen) von Hammond aus Kanada, sowie den gleichen Schalter. Die Anzahl der Potis ist von zwei auf vier gewachsen und es hat zum Glück eine statusanzeigende LED bekommen. Alle Buchsen befinden sich auf der Stirnseite, die für das Netzteil in der Mitte.

In Sachen Potis gibt es die Standardaustattung Gain, Tone, Volume und ein zusätzliches, ungewöhnliches Schmankerl, ein Poti mit der Bezeichnung Clean. Dieses blendet sozusagen im Uhrzeigersinn immer mehr den Cleansound des Pedals zum Overdrivesound hinzu, bis bei Rechtsanschlag des Potis nur noch clean angesagt und das Gain-Poti wirkungslos ist. Bei Linksanschlag ist der reine Overdriveeffekt zu hören. Mix wäre auch eine gute Bezeichnung. Klanglich kann man sich das vielleicht als ein Overdrivepedal in einem parallelen Effektweg vorstellen. Nur anders herum. ...äh, na ja, so ungefähr jedenfalls.

Das bedeutet erst mal, dass das Sparkle Drive sehr gut als cleaner Booster herhalten kann. Clean ganz auf und Volume auf ca. 9 Uhr ist der Bypasspegel, dreht man dann Volume weiter auf, gibt es ordentlich Futter für den nachfolgenden Verstärker. Allerdings nicht klangneutral. Der Klang wird ähnlich wie bei einem Treblebooster transparenter und brillianter, was ja nicht unbedingt negativ ist. Außerdem ist der Klang noch mit dem Tonepoti zu beeinflussen. Sind Gain- und Clean Potis ganz zugedreht und Volume weit auf wird auch geboostet, allerdings nur leicht und das Pedal zerrt dann schon.

Der reine Zerrsound bei zugedrehtem Clean-Poti ist sehr fett und warm, kann bei weit aufgedrehtem Tone-Poti aber auch ziemlich giftig sein. Es hat, wer hätte das gedacht, haargenau den Sound des Voodoo Lab Overdrives (siehe entsprechenden Test). Allerdings hat es auch das, was diesem neben der LED noch fehlt, nämlich ein Tonpoti. Der Voodoo Lab Overdrive ist bei vollem Gain zu schrill, das bekommt man beim Sparkle Drive mittels Tonepoti bestens in den Griff. Das schmatzt und klingt einfach klasse. Der beim Voodoo Lab Overdrive angebrachte Vergleich mit dem OKKO Diablo (gleiche Preisklasse übrigens) ist auch hier möglich, allerdings nur bei über 12 Uhr Tone Einstellungen beim Sparkle Drive. Bei milderen Tone Einstellungen klingt es deutlich wärmer als der aggressivere Diablo und liegt plötzlich sehr verblüffend nah am Klang meines Ibanez TS-808. Ich würde sogar sagen bei Tone auf 8 Uhr klingt er genauso wie dieser mit meiner favorisierten Tone auf 9 Uhr Einstellung. Wieso hat man bloß nicht schon dem Voodoo Lab Overdrive das Tonepoti spendiert?

Und dann ist da noch das erwähnte Clean-Poti. Es bewirkt bis ca.11 Uhr subtil eine größere Definition des Anschlags, was positiv sein kann. Dreht man weiter, tritt das cleane Signal deutlich hervor und die Zerrung verliert ihre Substanz, bekommt immer mehr den Charakter von Hintergrundgebretzel/rauschen. Abgesehen von der Einstellung voll auf zum boosten, wie oben beschrieben, ist alles über 11 Uhr beim Clean-Poti in meinen Ohren unbrauchbar. Das ist natürlich subjektiv, aber ich kann mir eigentlich wirklich nicht vorstellen, dass jemand diesem Klang etwas abgewinnen kann. Der ist irgendwie weder Fisch noch Fleisch. Was bleibt ist die Tatsache, dass das Sparkle Drive ein hervorragender Tubescreamer Clone ist, der besser boosten kann als das Original.

Und zum Abschluss: Es hat einen True Bypass und es kam Anfang 2000 auf den Markt.