Reußenzehn Paulie |
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Die Bilder und die Texte dieser Website sind von mir und nur mit meiner ausdrücklichen Genehmigung anderweitig, wie z.B. bei Ebay, zu verwenden. Der Pauli von Reußenzehn ist kein Verzerrer sondern in erster Linie ein cleaner Booster mit sehr hohen Outputreserven. Er hat nur einen Regler, der eben für diesen Output zuständig ist und einen dreistufigen Miniswitch zur Klangbeeinflussung. Abgesehen von den beiden Fußschaltern ist alles an Regelwerk und Buchsen in der Stirnseite des Pedals angebracht. Betankt wird das Röhrenpedal mit 12 Volt, die von einem mitgelieferte Netzteil kommen. Batteriebetrieb ist nicht angesagt. Eine helle blaue LED zeigt an ob das Pedal eingeschaltet ist. Die Optik ist die für Reußenzehn typische, die man auch z.B. von den Daniel D. Pedalen kennt. So ein bisschen Eigenbaucharme wird da mitgeliefert. Nach Aussage des Herstellers kann man damit Paulie Sounds spielen. Ich habe ehrlich gesagt nicht wirklich Ahnung, was er damit meint. Zuerst bin ich davon ausgegangen, das ich es mit einem Tool zu tun habe, das Single Coils andickt, um sie Humbucker-ähnlich klingen zu lassen. Das ist nicht der Fall und was die Einstellung "Glass" betrifft, sogar eher im Gegenteil. In der Stellung Norm klingt es auch ziemlich normal, der Ton wird etwas transparenter und trotzdem leicht angefettet. Klingt widersprüchlich, ich empfinde das aber so. In der Stellung Mid wird er tatsächlich etwas mittenbetonter. In der Stellung Glass wird es dagegen ziemlich ausgedünnt und auch härter. Diese Einstellung gefällt mir mit Single Coils nicht, aber man könnte fast sagen, dass sie Humbucker in Richtung Single Coils trimmt. Die klingen dann ziemlich drahtig und knackig. Eine sehr schöne auf Knopfdruck abrufbare Soundvariante für Humbuckergitarren. Wenn man eine Weile spielt und hin und her schaltet merkt man, dass das Pedal alles etwas auffrischt und knackiger macht, auch in den Stellungen Norm und Mid und auch ohne den Pegel über das Level Poti anzuheben. Der zur Verfügung stehende Output des Boosters ist aber, wie oben schon geschrieben, bei Bedarf sehr hoch. Damit bringt man jeden Amp heftig ins Schwitzen und jede Vorstufenröhre ordentlich zum bretzeln. Man hat also einen klasse Booster oder ein Soundtool für einen zweiten abrufbaren Sound zur Verfügung. Auch als "Klangverbesserer" vor einem nicht so hochwertigen Transistor Verstärker oder manchem digitalen Modeller macht er ganz nach Reußenzehn Daniel D. Tradition eine sehr gute Figur. Und dann gibt es ja da noch den Toggle Mute Fußschalter. Der schaltet bzw. tastet einfach stumm. Fuß drauf ist still, Fuß wieder runter ist wieder laut. Damit kann man per Fuß auch bei nicht Les Paul artigen Schaltungen diesen typischen Rattereffekt erzeugen, den man bei Gitarren mit zwei Pickups und zwei Volumenreglern erzeugen kann, indem man einen Pickup einfach zudreht und den anderen dann über den Pickupwahlschalter ein und aus schaltet. Tom Morello Effekt wird der manchmal genannt. Zu hören ist er aber bei vielen, mir fällt da z.B. gerade eine Stelle auf dem grandiosen Double Live Gonzo Album vom etwas durchgeknallten Ted Nugent ein. Es lohnt sich, die zu suchen, das ist wirklich ein Klassiker der Rockgeschichte, der an Intesität kaum zu übertreffen ist. Fazit:
ein klasse Soundtool mit kleiner Toggle Spielerei. Vielen Dank an Edin für die freundliche Leihgabe! |