Push + Pull Pedals San B Overdrive |
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Die Bilder und die Texte dieser Website sind von mir und nur mit meiner ausdrücklichen Genehmigung anderweitig, wie z.B. bei Ebay, zu verwenden. Die Push + Pull Pedale kommen aus den USA. Ein gewisser Terry T. baut sie. Hier zum Test habe ich eine handwired Version vom San B Overdrive. San B steht für San Bernadino. Ob der Name aussagt, dass der Hersteller dort seinen Sitz hat, konnte ich nicht herausfinden. Seine Website ist momentan zum Testzeitpunkt Okt. 2012 noch im Aufbau und es sind momentan auch erst zwei Pedale im Angebot. Das Triton Fuzz und das San B. Vom San B Overdrive gibt es eine normale und die handwired Version. Außerdem gibt es vom San B eine Low und eine High Gain Ausgabe. Die Low Gain Version kommt gold lackiert daher und dürfte wohl eher als Booster fungieren. Das vorliegende Testpedal ist also die weinrot lackierte handwired High Gain Version des San B Overdrive. Handwired ist hier nicht nur Marketingspruch, sondern wirklich angesagt. Innen findet man ein Turret Board mit schön sauber verlöteten Komponenten. Die Verarbeitung ist absolut lecker. Das recht schwere Gehäuse ist mir neu, so eins hab ich bisher noch nicht gesehen. Es ist pultförmig und gefällt mir sehr gut. Das ist mal etwas anderes als der einen Tick kleinere übliche Boutique Pedal Hammond Alu Kasten. Innen gibt es einen Batterie Clip, auf dem Turret Board sitzen zwei IC Chips leicht austauschbar in Sockeln. In der Innenseite der Bodenplatte findet man handgeschrieben die Seriennummer, das Testpedal ist die Nummer 4 vom 28.05. 2012. Und dort steht auch der Name Tung Jun Yatnam, wenn ich das richtig lese. Ob wohl der Hersteller so heißt? Die drei Regler mit den dicken Bakelite Knöpfen sind für Volume, Tone und Gain da. Dazu kommt ein Bright Switch und ein Switch in der Stirnseite, der mit B bezeichnet ist. Was der Schalter macht, wird offensichtlich, wenn man alle Stromquellen abnimmt, also keine Batterie und auch kein Netzteil anschließt und dann schaut, was mit dem Bypass so passiert. In einer Stellung des Switches kommt dann nichts durch das Pedal, in der anderen Stellung kommt im Bypass das Signal ungehindert auch ohne Strom durch. Der Switch lässt einem also die Wahl zwischen einem gebufferten Bypass und einem so genannten True Bypass. Einen Unterschied zwischen den Bypass-Sounds höre ich nicht, aber manche nachgeschalteten Effekte reagieren unterschiedlich auf die verschiedenen Ausgangssignale, mit denen sie gefüttert werden.. Überraschenderweise wirkt sich der Unterschied im Bypass aber recht deutlich auf den Zerrsound aus! Ist der gebufferte Bypass angewählt, dann ist auch der Zerrsound lauter, klarer, transparenter und "frischer". Der Schalter wirkt also nicht nur auf den Bypass, sondern auch auf das Effektsignal! In der Stirnseite sind außerdem die In und Out Buchsen und der 9 V Netzteilanschluss angebracht. Es passen die üblichen normalen Netzteile wie z.B. die von Boss oder Ibanez. Über dem Fußschalter ist eine rote LED angebracht. Obwohl als High Gain Version deklariert, zerrt das Pedal i.V. mit Single Coils bei ganz zugedrehtem Gain Regler erst mal gar nicht, das San B kann also auch wunderbar als cleaner Booster werkeln und hat dafür auch ganz schön Ausgangsreserven parat. Der Bright Switch hat dabei auch Auswirkung auf den Output, da er in erster Linie Bässe kappt und das Signal transparenter macht. Je nach Pickup so ungefähr ab der 9 Uhr Stellung des Gainreglers geht es dann mit Verzerrungen los. Ohne den Bright Switch ist der Overdrive ganz schön fett, schon bei geringen Zerrgraden singt es. Mich erinnert das an Fender Tweed, das ist Clapton Sound in meinen Ohren. Viel Saft in den unteren Mitten, das klingt für mich sehr vintage, nach altem Amp. Lecker ist das, das mag ich. Mit einer Humbucker Gitarre wird mancher wahrscheinlich eher den Bright Switch zu Hilfe nehmen, das wird sonst vielleicht zu dick. Mit dem Bright Switch auf an klingt dann aber auch die dickste Paula, das San B kann mit allen Gitarren. Obwohl als High Gain Version bezeichnet ist ganz aufgedreht ist der Begriff High Gain immer noch übertrieben, aber es singt dann sehr sehr satt und schön. Als Vergleich hab ich mal mein Hermida Zendrive daneben gelegt. Das geht in eine ähnliche Richtung, aber das San B hat bei Bedarf einfach mehr Wums und in Verbindung mit dem Bright Switch auf on klingt es wiederum rockiger und transparenter. Das San B klingt eigenständiger, es hat seine eigene warme Note. Um beim Hermida Vergleich zu bleiben ist das San B für mich subjektiv eher Tweed- als Dumble. Ich denke, der geneigte Zerrer weiß, wie ich das meine. In Sachen Bright Switch würde ich glatt überlegen, den fußschaltbar zu machen. Das sind zwei eigenständige Sounds, ungefähr sowas wie der Rhythm/Treble Schalter bei einer Les Paul. Der dickere Sound ist einen Tick lauter, aber das passt z.B. gut als Rhythmus/Solo Abstufung. Dann hat man einen schön transparenten Rhythmussound und für das Solo mehr Bums im Klang und auch etwas mehr Lautstärke parat. Das passt gut. Mein subjektives Fazit:
Vielen Dank an Artur für die freundliche Leihgabe! |