Pigtronix Philosopher´s Rock



 

 

 

 

 

 

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Von Warwick Music Equipment wurde mir ein Pigtronix Philosopher´s Rock zugeschickt. Dabei handelt es sich in erster Linie um einen Kompressor, aber das kleine Teilchen hat auch noch einen Verzerrer als zusätzliches Schmankerl an Bord!

Die Kombination blau/weiß mochte ich immer schon gerne. Bayern mag ich auch, aber nicht deswegen. Das Pedalchen finde ich hübsch. Solide ist es auch. So in der Art wie die kleinen MXR Panzer. Die beiden Potiknöpfe stehen zwar etwas weiter hervor, aber die sitzen auf Metallschäften. Da sollte eigentlich nichts passieren. Dass man durchaus mal ein Potentiometer wegtreten kann, beweist übrigens leider gerade mein Roger Mayer Voodoo Vibe. Da ist aufgrund eines kleinen Stolperers von mir das Bias Poti links unten am Pedal kopflos geworden. Ich denke, mit einem Metallschaft wäre das nicht passiert.

Mitgeschickt wird von Pigtronix zum Philosopher´s Rock ein 18 V Netzteil! Betreiben kann man das Pedal mit 9 bis 18 Volt. Dass das Netzteil mitgeschickt wurde, ist auch nötig, finde ich. Für mich klingt und agiert das Pedal mit mehr Volt deutlich besser. Mit nur 9 Volt betrieben klingt es etwas unsauber. Es zerrt dann in der eigentlich cleanen Einstellung nur als Kompressor schon mit Single Coils leicht. Mit 18 Volt klingt die ganze Sache meiner Meinung nach erst so, wie es sein soll. Dann zerrt es nur, wenn es auch zerren soll.

Batteriebetrieb ist nicht möglich. Im Pedal ist auch kein Platz dafür da. Eine reichlich bestückte Platine ist mit den Potis und dem Kipper verbunden. Die Buchsen und der Fußschalter sind reparaturfreundlich frei verdrahtet. Sieht sehr sauber aus, das Ganze. Ob das Pedal an ist, zeigt eine blaue LED. Der Bypass ist ein so genannter True Bypass. Das Durchgangssignal wird also nicht beeinflusst.

Es sind nur zwei Regler da. Links Volume und rechts Sustain. Da kommt mir doch gleich der rote MXR DynaComp in den Sinn. Den lege ich mal als Vergleich in Sachen Kompressor-Funktion daneben. Aber der Philosopher´s Rock hat dem DynaComp natürlich noch die Zerrfunktion voraus. Über den kleinen Kipper namens Grit kann man die zum Kompressor dazu schalten. Das Pedal hat also zwei Funktionen parat: Kompressor pur und Kompressor plus Verzerrung.

Der Kompressor klingt mit 18 Volt blitzesauber. Im Vergleich zum meinem MXR DynaComp höre ich keine nennenswerten Unterschiede. Dieses typische Wegdrücken des Anschlagknacks, das je nach Einstellung etwas pumpende Hochschaukeln danach, das ist alles beim Pigtronix Pedal genau so da.
Also für mich ist da im Grunde der rote Klassiker drin. Aber da ist ja noch der Grit-Kipper:

Der Verzerrer ist nicht weiter regelbar, den muss man nehmen, wie er daherkommt. Für mich ist das ganz eindeutig ein Fuzz. Der Hersteller nennt es Germanium Distortion. Der Zerrgrad ist dabei so mittelhoch, würde ich sagen. Der reicht aber locker für einen tragenden Solosound. Natürlich deswegen, weil der Kompressor dabei ja immer im Spiel ist. Je weiter man Sustain aufdreht, desto dichter und singender wird der Sound. Diesen Sound konnte ich mit meinem Fuzz Face Klon, dem Guitarsystems Fuzz Tool und dem DynaComp dahinter(!) sehr gut nachbauen. Im Gegensatz zum Philosopher´s King rauschte das aber ziemlich. Das Pigtronix ist in jeder Einstellung, auch in der heftigsten so gut wie rauschfrei, würde ich sagen. Dafür gibt es die Höchstnote. Aber ein heftig eingestellter Kompressor verstärkt natürlich auch heftig alle Nebengeräusche, wie Einstreuungen in Single Coils z.B.

Mit ganz aufgedrehtem Sustain Regler klingt die Verzerrung dann etwas nach diesem so genannten Sag, dem "Einbrechen" eines über Gebühr gequälten Röhrenverstärkers. Neil Young lässt dann Grüßen.
Das macht Spaß und singt ohne Ende.

In Verbindung mit einem bereits verzerrenden Verstärker funktioniert das Pedal ebenfalls bestens. Ist Grit, also die Pedalzerrung dabei eingeschaltet, sollte aber der Amp aber nicht allzu sehr bretzeln, das wird sonst leicht des Guten zuviel.

Man kann also sagen, dass im Philosopher´s Rock dem Kompressor ein nicht allzu sehr zerrendes und giftiges Fuzz Face Derivat zu geschaltet wird.

Mein subjektives Fazit:
Das Pedal ist für mich eine ziemlich exakte Fuzz Face/DynaComp Kombination. Exakt ist natürlich etwas weit hergeholt, weil kein Fuzz Face wie das andere klingt. Aber die Kombi finde ich hier gelungen.
Insbesondere ist da auch das fehlende Rauschen für mich mehr als erwähnenswert. Also wer sowas sucht, oder wer die beiden genannten Pedale sogar hat, aber gerne etwas Platz auf dem Pedalboard schaffen möchte, der sollte das Ding mal ausprobieren.

 

Vielen Dank an Warwick Music Equipment für das Zusenden des Pigtronix Philosopher´s Rock!
Zum Testzeitpunkt 06/2013 gibt es das Pedal im Fachhandel und auch im Warwick Online Shop.



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