Pigtronix Infinity Looper |
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Warwick
Music Equipment wurde mir zum Test ein Pigtronix
Infinity Looper zugeschickt. Es gibt schon einige Geräte dieser Art. Mal schauen, was sich Pigtronix zu dem Thema so hat einfallen lassen. Das Gerät ist Made in USA. Pechschwarz, glänzend lackiert mit grauem Dekor kommt es daher. In meinen Augen sieht das sehr gut aus, es macht einen edlen Eindruck. Auch die Verarbeitung sieht edel aus. Reingeschaut hab ich allerdings nicht, denn das wird laut Aufkleber auf der Bodenplatte mit Garantieverlust belohnt. Batteriebetrieb gibt es nicht. Das Pedal braucht 18 Volt und bekommt diese über ein mitgeliefertes Steckernetzteil. Mitgeliefert wird außerdem auch ein USB Kabel zur Verbindung mit einem Computer. Die Unterseite des Pedals ist lackiert. Das ist gut für das Verwenden von Klettband zur Befestigung auf einem Pedalboard. In der Verpackung findet man aber auch eine passende dünne Moosgummiplatte zum drunter kleben, falls man das Pedal einfach so auf den Boden legen will. Der Infinity Looper ist in Stereo unterwegs mit zwei Ein- und Ausgängen und nimmt ohne Latenz in 24 Bit und 48 kHz Qualität auf. Allerbeste Qualität also. Was rein kommt, kommt auch raus. Es bietet sich natürlich nicht nur für die Gitarre, sondern auch für Keyboards, Synthesizer und mehr an. Aufgenommen wird auf eine interne 8 GB Karte. Damit sind ca. 2 Stunden Loops möglich. Im Manual steht, dass größere Karten mehr ermöglichen, was natürlich im Widerspruch zum Garantieverlust beim Öffnen des Gerätes steht. Wie dem auch sei, man kann die Karte gegen eine Größere Austauschen. Andererseits kann man das Gerät via USB aber auch mit einem Computer verbinden und dessen Festplatte zum Abspeichern und Archivieren von Loops nutzen. Die entsprechende Software dazu befindet sich auf der eingebauten Speicherkarte, die wird also mitgeliefert für Mac und PC. Mehr Speicherplatz durch eine größere Karte bedeutet nicht, dass mehr Presets manuell abrufbar sind. Das Pedal bietet neun Plätze zum Abspeichern. Der Platz Null ist nicht "bespeicherbar". Die Presets lassen sich mit dem zweiten Poti von links abrufen, das ist ein Endlospoti, das Rastungen hat. Es hat außerdem eine Push Funktion. Durch einmaliges Drücken aktiviert man das angewählte Preset, durch längeres Drücken speichert man auf den gewählten Platz von 1 bis 9 ab. Der linke Regler ist das Master-Volume. Die beiden Regler rechts sind die Volume Regler für die beiden Loops. Dazwischen gibt es eine Clip LED, die bei den Aufnahmen vor Übersteuerung warnt. Zwei Loops kann man über die Fußtaster starten, stoppen und bespielen, also "overdubben". Es sind wirklich Taster, keine Schalter, was bei einem Looper auch besser passt, finde ich. Der linke Taster ist sozusagen der "Master Stop". Tritt man da drauf, stoppt man alles, was gerade so abläuft. Und wenn man nicht nur tritt, sondern den Fuß länger drauf lässt, dann löscht man damit auch Aufgenommenes. Die beiden anderen Taster sind für die beiden Loops da. Damit kann man deren Start, deren Aufnahme und das Overdubben auf die jeweilige Loop starten. Der Undo Input ist für einen externen Taster oder Schalter, mit dem man eine Undo/Redo Funktion für die Overdubbs bedienen kann. Ein Anschluss für ein Expression Pedal zur Steuerung der Lautstärke, also als Mastervolume ist auch vorhanden. Der Aux out sendet alle Loop-Klänge in Mono als Monitor Ausgang. Das kann z.B. für den Drummer in Sachen Timing nützlich sein. Overdubben, also sozusagen "auf die Loop noch was draufspielen", kann man theoretisch bis zu 256 Mal. Die Zahl lässt einen gleich an Midi denken. Einen Midi in Anschluss hat das Pedal auch. Per Midi kann man die Funktionen des Loopers steuern und auch zwischen Presets wählen. Midi Clock Signale kann das Pedal auch verwerten und dadurch mit anderen Geräten synchronisiert werden. Es kann dann also zeitlich genau passend Loops starten. Wer genau jeden einzelnen Schritt in Sachen Midi und auch zur manuellen Steuerung des Gerätes erklärt haben möchte, der sollte sich das Manual von der Herstellerwebsite herunterladen. Das Erklären aller einzelnen Bedienungsschritte würde diesen Testbericht sprengen. Ich beschreibe also weiter eher "nur", was das Gerät so alles kann. Hier möchte ich auch auf das Video in der Herstellerwebsite hinweisen, das gut darstellt, was damit so möglich ist. Die beiden Taster für die Loops haben jeweils eine LED, die grün anzeigt, ob gerade abgespielt wird und rot, wenn gerade aufgenommen wird. Leuchtet die LED nicht, ist nichts auf der Loop aufgenommen. Ob die Loop bereit zur Aufnahme ist, zeigt jeweils eine rechteckige Leuchte neben der LED mit dem Namen Arm in rot an (armed = gerüstet). Das Gerät ist ja Stereo ausgelegt. Es gibt aber auch eine Split-Funktion, die über einen der vier schwarzen runden Taster angewählt werden kann. Das dient dazu, z.B. zwei verschiedene Instrumente anzuschließen und unabhängig Loops zu kreieren. Als Erstes fällt mir zur Gitarre ein Bass ein. So kann man eine interessantere Begleitung erarbeiten. Grundsätzlich hat man aber, wenn man mit nur einer Gitarre unterwegs ist und nur einen Input belegt, trotzdem beide Loops zur Verfügung! Man muss sich dann aber in Input 1 einstöpseln. Aufgenommen wird immer zuerst auf der Loop 1. Erst wenn darauf ein Signal vorhanden ist, kann man auch die Loop 2 verwenden. Damit die Loop 2 rhythmisch zur Loop 1 passt, kann man die Sync Multi Funktion anwenden. Die gleicht die Länge der Loops bzw. der Overdubs der "Hauptloop" an. Hier kann man außerdem einstellen, ob die Loop 2 zwei, drei ,vier oder sechs Mal so lang gespielt wird, wie ein Durchgang der Loop 1. Das kann helfen, einen Songablauf fest zu legen, ohne nach jeder Strophe oder jedem Refrain zwangsläufig irgendwo drauf Treten zu müssen. Eine Series Loop Funktion gibt es noch. Die lässt, wenn eingeschaltet, nur das Abspielen einer der beiden Loops zur Zeit zu. Tritt man auf den Taster der anderen Loop, wird die vorherige Loop ausgestellt. Die vorherige Loop kann dann wieder durch das Drücken des zugehörigen Tasters gestartet und durch nochmaliges Drücken overdubbed werden und so weiter hin und her. Im Parallel Mode läuft dagegen die eine Loop weiter, wenn man auf den Taster der Anderen drückt. Der Parallel Mode ist die Grundeinstellung sozusagen. Den Master Stop Taster links hab ich schon erwähnt. Der kann auf unterschiedliche Weise Stoppen. Es gibt erst Mal die Wahl, alles sofort zu stoppen und zu löschen, oder nur die Loop, der sich gerade in der "Arm" Funktion befindet. Dazu gibt es die Full Funktion, die stoppt alles zum Zeitpunkt des Tretens, unabhängig von den Längen der Loops. Die Trails Funktion lässt die Loops dagegen noch bis zu ihrem Ende laufen. Die Fade Funktion lässt wiederum alles leiser werden bis auf Null am Ende der Loop. Wie lang der Fade dauert, hängt davon ab, wann man tritt. Die Lautstärke geht vom Tritt-Zeitpunkt bis zum Ende der Loop runter. So, damit hab ich die Funktionen des Pedals aufgezählt. Es bietet viele Möglichkeiten, und zumindest ich brauchte eine ganze Weile, um das alles zu verinnerlichen und anzuwenden. Ein simples Gerät ist das nicht, aber das kann man nicht dem Pedal anlasten und die Bedienstruktur ist gut gelöst. Wenn man erst Mal damit umgehen kann und auch weiß, was man erreichen will, dann ist das ein geniales Gerät! Der Klang ist hier in Bezug auf das Gerät perfekt, denn es kommt genau das raus, was rein kommt. Man kann wirklich wunderbare Klangkonstellationen zaubern. Mit einer Akustikgitarre mit Pickup kann man z.B. schön Percussion-Sachen auf dem Korpus mit den "normalen" Gitarrenklängen mixen. Außerdem kommen mir hier z.B. die Line 6 Variax Gitarren in den Sinn, die ja auf Knopfdruck bzw. Knopfdreh so was wie Banjo, Bariton, Twelvestring, Nylon und verschiedene E-Gitarren parat haben. Von Fender gab oder gibt es auch eine Strat, die sowas kann, wenn ich mich recht entsinne. Da kann man als Alleinunterhalter sehr sehr kreativ werden, ohne Konserven aus dem Rechner oder so dazu zu benutzen. Man kann damit im wahrsten Sinne des Wortes, ganz allein und handgemacht vielschichtige Musik machen. Aber auch zum Üben ist es gut! Wenn man mal keine Playbacks parat hat, spielt man sich eben mal schnell selbst ein Playback ein und los geht's. Mein subjektives Fazit: Das erste Mal hab ich übrigens live einen Looper bei einem Konzert von Jan Garbarek irgendwann Ende der Achtziger gesehen. Da benutzte Eberhard Weber ein solches Gerät i.V. mit einem elektrischen Upright-Bass. Das fand ich ziemlich beeindruckend!
Vielen Dank an
Warwick
Music Equipment für das Zusenden des Pigtronix Infinity
Loopers!
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