Peterson Strobo Stomp

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Das Peterson Strobo Stomp Pedal ist ein in China hergestelltes Stimmgerät im Bodentreterformat. Die Firma Peterson ist bekannt für sehr präzise Tuner im Rackformat. Die Genauigkeit dieser Geräte soll auch der Bodentuner bieten, Peterson beschreibt das Pedal im Manual völlig unbescheiden und selbstbewusst als den genauesten Bodentuner der Welt. Das vorliegende Testpedal ist die erste Version, mittlerweile gibt es den Strobo Stomp 2.

Mit der Art der Anzeige muss man sich erstmal anfreunden bzw. man muss sich umgewöhnen, wenn man vorher mit LED- oder sogar Zeiger Geräten gearbeitet hat. Wie auf dem zweiten Foto zu sehen ist erst mal der Stimmton groß angezeigt und daneben klein der Oktavbereich. Die "Balkenstreifen" links im Display bewegen sich entweder von oben nach unten oder von unten nach oben, je nach dem ob der angeschlagene Ton zu tief oder zu hoch ist. Steht alles still, ist man in guter Stimmung und die Gitarre auch.

Das reagiert alles sehr sensibel und auch das Manual weist darauf hin, dass man sich darauf einstellen muss. Wie bei vielen anderen Stimmgeräten hilft es, den Output der Gitarre etwas runter zu drehen, um die Anzeige ein bisschen zu beruhigen. Hat man sich dann an das Balkengerenne im Display gewöhnt, läuft das Stimmen sehr schnell und auch wirklich sehr präzise ab. Das beleuchtete Display ist groß genug und auf jeder dunklen Bühne sehr gut ablesbar (zumindest wenn man nicht gerade zu den Leuten gehört, die Cola- Flaschenböden als Brillengläser brauchen).

Die Genauigkeit des Tuners stützt sich auch auf Presets, die hier sweetener genannt werden. Es gibt z.B. (ich zähle jetzt nicht alle auf) sweetener für die Gitarre natürlich, für Bässe, 12-Saiter, alles jeweils E- oder Akustik, Gitarren und Bässe mit Buzz Feiten Tuning System, elektrische Geigen, verschiedene Stimmungen für Pedal Steels...  und, und, und man kann sich sogar selbst 4 speicherbare sweetener erstellen. Außerdem gibt es optimierte Einstellungen für drop down Tunings und für Capodaster im 1., 2.Bund u.s.w. Da kann man viel, viel Zeit mit Stimmen verbringen  :-)

Dass man den Kammerton von 440 Hertz auf einen anderen Wert einstellen kann, bräuchte ich wohl eigentlich nicht erwähnen, das ist Standard. Den True Bypass aber. Den kann man über einen Switcher im seitlichen Batteriefach einstellen. Dann ist das Gerät entweder an, oder ganz raus aus dem Signalweg.

Das vorliegende ältere Pedal hat einen zweifach Switcher, die neuste Version einen dreifachen. In der zweiten Position ist ein DI Out aktiviert und der Tuner immer an, der Ton wird aber auf Schaltertritt stummgeschaltet. Mit dem symmetrischen XLR DI Out kann man das trockene Signal direkt ins Pult oder in ein Recording Gerät abzweigen.
Der mittlere Switch der neueren Version ist ein Ground Lift Schalter zur eventuellen Brummbekämpfung. Die Dritte Position, die es bei dem vorliegenden älteren Pedal noch nicht gibt, bedeutet, das das Stimmgerät zwar energiesparend An- und Aus geschaltet werden kann, der DI Out aber immer an ist.

Mit einem Menue und einem Select Taster oben auf dem Gerät kann man sich durch die anderen verschiedenen Preset-Einstellungen navigieren, was nach etwas Einarbeitung gut von der Hand geht. In der Stirnseite des Pedals sind alle Buchsen angeordnet, man findet dort auch noch einen Output, über den man andere Pedale mit Strom versorgen kann.

Für mich ist der Strobo Stomp so was wie der "Über-Tuner". Da steckt wirklich alles drin, was man in Sachen Stimmen so brauchen könnte. Da hat man sich wirklich Gedanken gemacht und das schlägt sich natürlich auch im Preis nieder, es ist nicht gerade als billig zu bezeichnen.

Die Art der Anzeige ist Geschmackssache, das muss man ausprobieren. Die komplexe Ausstattung ist sicher für viele etwas zu überladen, wer braucht das schon auf der Bühne. In Studios sicher eine feine Sache, aber dort wird man dann wohl eher die Rackteile von Peterson finden.

Das ist schon ein sehr spezielles Gerät. Ich persönlich glaube, der "normale" E-Gitarrenrocker muss wohl nicht soviel Geld für einen Tuner ausgeben. Da gehts auch günstiger gut genug. Das Teil ist eher was für Filigran-Akustiker mit Kapos und auch mal 12 Saiten, Lap Steelern, Buzz Feiten Tuning System Nutzern oder sonstige Spezialisten. Für die ist es sicher eine Empfehlung und ein qualitativ hochwertiges Gerät.

Vielen Dank an Frank Papstein für die freundliche Leihgabe!