One Control Honey Bee OD |
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Die japanische Firma One Control hat sich für eine Pedalserie mit dem schwedischen Pedalspezie Björn Juhl zusammengetan. Den kennt man schon länger, das ist ein bekannter Name in der Szene. Die allerersten Pedale, die ich von ihm sah, zeichneten sich innen immer durch ein ziemlich haltloses Durcheinander aus. Die Zeiten sind glücklicherweise vorbei. Das Honey Bee Testpedal stammt aus dieser Reihe. Ich bekam es leihweise zusammen mit dem Golden Acorn Pedal aus der gleichen Serie zugeschickt. Hierzu gleich erst mal ein Dankeschön an Olaf dafür! Das Kupferfarbene Pedal kommt recht unscheinbar daher, finde ich. Rechts und links neben der gelben LED findet man die obligatorischen Regler Volume und Drive. Dazu gibt es einen Dreher namens Nature, der den Klang beeinflusst. In erster Linie macht er das im Bassbereich und den unteren Mitten. Nach links gedreht wird der Klang unten rum dicker, fetter und auch weicher. Nach rechts gedreht klingt es strammer und knochiger. Im Treble Bereich tut sich da nicht so viel. Das ganze wird unterstützt vom Kipper rechts, der zwei Einstellungen bietet. Modern und Vintage heißen die. Modern hat mehr Output, ist lauter und straffer. Vintage ist etwas zurückhaltender mit weniger Punch. Viel Zerrgrad bietet das Pedal nicht, es ist ganz klar ein Vertreter der Booster/Low Gain Liga. Ich finde, es ist eher ein Fuzz als ein Overdrive oder gar Distortion. Es komprimiert besonders im linken Bereich des Nature Reglers ganz ordentlich. Um Solospiel richtig tragend zu unterstützen, reicht der Zerrgrad vor einem cleanen Verstärker aber nicht aus. Da muss dann die Ampverzerrung oder ein zusätzlicher Verzerrer zu Hilfe kommen. Dann wird es aber auch schnell zu weich und wattig für mich, denn das Pedal drückt dem Amp oder Zerrer dann recht stark seinen eher komprimierenden Charakter auf. Der Name Honey Bee passt gut, finde ich. Das summt. Die Klangcharakteristik passt in meinen Ohren eindeutig besser zu Single Coil Gitarren a la Tele und Strat. Mit meiner ES mit P90 Pickups fand ich alles etwas gepresst und mittig. Ich muss ganz ehrlich sagen, vor einem cleanen Amp wurde ich nicht so richtig warm mit dem Honey Bee. Not my cup of tea. Ich sehe das Pedal gar nicht als eigenständigen Verzerrer. Es ist gut für leichte Soundanpassungen. Einen Tick mehr Fett und Schub für das Solo oder ein bisschen mehr weiches Polster für gemutete Riffs auf Knopfdruck, das kann es gut. Mit dem Nature Regler nach links kann man Amps gut in die grobe Richtung Marshalls der ganz alten Schule bringen. Mit weichem Bottom so ganz kurz vor der Mumpf-Grenze. Mich erinnert das dann an den Klang von alten großen Topteil Boliden wie dem Super Major oder so. Nur deren Druck kann man nur mit dem Pedal natürlich nicht erzeugen :-) Dazu muss der Verstärker aber eher stramm am Werk sein, sonst säuft alles schnell ab. So einen untenrum straffen JCM 800 oder 900 kann das Pedal gut diesen "alten" Stempel aufdrücken. Mein ganz subjektives Fazit: Januar 2019 |