MENATONE  HOWIE



 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dankeschön an Rolli für die freundliche Leihgabe!

 

Die Bilder und die Texte dieser Website sind von mir und nur mit meiner ausdrücklichen Genehmigung anderweitig, wie z.B. bei Ebay, zu verwenden.

2005 hat die kleine Firma Menatone alle Pedale neu überarbeitet und vor allem optisch verändert. Der Hier zum Test vorliegende Howie ist die aktuelle Version, die sich von der ersten unter anderem durch die vollständige Kunststoffbeschichtung unterscheidet. Wie die Urversionen der Menatone Pedale aussahen kann man gut in den Testberichten des Red Snapper und des Top Boost in a Can in dieser Overdrivetestsite sehen. 
Das Pedal kommt aus den USA und ist handverdrahtet.

Der Name Howie ist von Howard abgeleitet. Es soll den Sound der legendären Verstärker von Howard Dumble nachempfinden. Sozusagen Präzedenz-Spieler dieser Amps sind z.B. Robben Ford und Larry Carlton. Stevie Ray Vaughan hatte wenn ich mich nicht irre auch einen, klang aber immer völlig anders als die eben genannten Herren. Ich selber hatte leider noch nie die Gelegenheit, einen solchen Verstärker zu spielen und kann deshalb für Vergleiche nur bei den genannten Gitarristen reinhören. Völlig abgesehen davon kann ich aber schon nach dem ersten kurzen Tönen sagen, dass das Pedal aufgrund der Klangcharakteristik wohl eher für die Soloarbeit als für schönes und heftiges Rhythmus-Geschrammel gedacht ist. 

Das Pedal hat zwei Kanäle, ich nenne diese mal Crunch und Boost. Mit dem rechten, mit Bypass bezeichneten Schalter schaltet man den Crunch Kanal an oder aus. Mit dem linken, mit Boost bezeichneten Schalter den auch so bezeichneten Kanal dazu. Der so geheimnisvoll mit ratio bezeichnete Regler ist nichts weiteres als der Regler für den Level des zuschaltbaren Boost.

Dazu kommt eine klassische, wirkungsvolle Dreiband-Klangregelung und ein Volumen- und ein Gain Regler. Zwei LEDs zeigen über den Fußschaltern an, was gerade alles so an ist. 

Die Verarbeitung ist wie bei den anderen Menatone Pedalen, die ich bisher testen konnte, vorbildlich. Das Howie hat Boutique-Pedal typisch einen True Bypass. Schaltknackser habe ich nicht gehört und die Nebengeräusche sind völlig im grünen Bereich.

Man kann die Regler drehen wie mal will, das Pedal kann nicht richtig aggressiv klingen. Das ist natürlich nichts negatives, sondern so gewollt. Hier geht es um den dicken sahnigen Solo-Ton, wobei mit dick aber nicht ein hoher Zerrgrad gemeint ist. Der ist im großen und ganzen eher moderat gehalten. Dick, warm und süßlich ist der Ton. Die hohe Kunst ist, so einen Ton auch dynamisch klingen zu lassen ohne alles einfach nur in Watte zu packen und ausdruckslos an der Matschgrenze entlang zu schliddern. Mit dem Howie geht das, und vielleicht ist ja gerade das auch das Geheimnis der Dumble Amps. 

Bass- und Höhenreserven sind genug da, die Klangregelung ist sehr wirksam. Mit dem mid Regler über zwölf Uhr kommt ziemlich viel Nase mit ins Spiel. Ob das nun gefällt oder auch nicht, das hat auf jeden Fall viel (und eigenen) Charakter. 
Alles ist ziemlich rund und warm, dadurch wird Akkordspiel wenn man nicht aufpasst leicht etwas undifferenziert, besonders im Bassbereich. Bei Single Notes reagiert das Pedal aber sehr dynamisch und musikalisch auf den Anschlag und dafür ist es wohl auch gedacht. Die Richtung Larry Carlton und Robben Ford bekommt man gut hin, beim letzteren z.B. als Anspieltipp Indianola. Ganz schön viel aktuellen Santana höre ich da aber ehrlich gesagt auch. Hat der jetzt etwa auch einen Dumble? Oder hat ein Dumble ziemlich viel Boogie? Hm..

Wie dem auch sei, das Howie ist ein schönes Pedal mit einem eigenen, speziellen Charakter. Gut für edlen Fusion, Jazz und auch Blues. Eine B.C.Rich Warlock oder so was in der Art sollte man aber vielleicht nicht unbedingt reinstöppseln. Da passt eher so der klassische Gitarrentyp. Diese Typen passen aber alle irgendwie. ES, Strat oder Tele harmonieren gut mit diesem Pedal. Jede auf ihre Art. Ein ES oder Paula Halshumbucker könnte allerdings ggf. etwas zu überladen daherkommen und im Bandkontext verschwinden.

Fazit: 
Schönes Pedal für den sehr gepflegten Solosound.

 

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