MXR  Dyna Comp



 

 

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Der rote MXR Dyna Comp ist einer der Klassiker in Sachen Compressor schlechthin. Es ist auch ein Klassiker der MXR Geschichte, denn es ist mit der Bezeichnung M102 nach dem Phase 90 das zweite Pedal, das diese Firma in New York Anfang/Mitte der Siebziger überhaupt gebaut bzw. auf den Markt gebracht hat. Es hatte von Anfang an die spartanische Ausstattung mit nur zwei Reglern. In welchem Jahr es genau auf den Markt kam, weiß ich nicht. Möglicherweise 1976, denn es gibt eine 1976 Reissue Custom Shop Version mit Script Logo und point to point verlötet für einen deftigen Aufpreis.

Bis 1978 hatten die MXR Pedale das so genannte Script Logo, also den Firmenschriftzug in einer geschwungenen Schrift. Ab 1978 kam dann das so genannte Block Logo, das bis heute Bestand hat und auch auf dem Testpedal zu sehen ist. Ab Mitte 1981 bekamen die MXR Pedale und damit auch der Dyna Comp eine LED und einen Netzteilanschluss verpasst. 

Mein Testpedal hat das Blocklogo, eine LED und einen Netzteilanschluss, es ist erst fünf oder sechs Jahre alt (Testzeitpunkt Okt. 2012). 

Zur Roadtauglichkeit von MXR Pedalen muss ich wohl nichts weiter schreiben. Das sind alles kleine Panzer. Hörbeispiele für den Klang des Dyna Comp gibt es auf unzähligen Nashville Country Platten. Gerade in dem Bereich, Chicken Picking mit Telly und so, ist das Pedal sozusagen ein Kultobjekt.

Im Grunde ist der Dyna Comp mit seinen zwei Knöpfen ein Kompressor für Dummys ;-)
Da kann man nicht viel oder eigentlich gar nichts verkehrt machen. Ob es nun gerade deshalb oder aufgrund seines Klangverhaltens bei den Country Chicken Pickern so beliebt ist, weiß ich nicht. Zu regeln gibt es die Ausgangslautstärke und die Intensität des Effekts. Hier bei bei meinem Pedal sind auch die typischen MXR Gummiproppen zu sehen, die man auf die Potis stülpen kann. Das dient dazu, diese mit dem Fuß bedienbar zu machen. Mit etwas Übung und Schuhgröße unter 45 funktioniert das auch manchmal halbwegs.

Den Klang eines Kompressors zu beschreiben erübrigt sich, könnte man denken. Der soll ja nicht klingen, sondern komprimieren. Hier ist es aber angebracht, denn der Dyna Comp arbeitet nicht ganz klangneutral. Zumindest meiner macht das Signal eine Nuance transparenter und heller. Das schimmert oder glänzt mehr sozusagen. Das teurere handwired Script Logo Gerät oder die ganz alten Teile aus den Siebzigern werden wahrscheinlich etwas, aber nicht viel anders klingen.

Bis zur 12 Uhr Stellung des Sensitive Reglers wird der Attack, der Anschlagspunkt noch weitestgehend in Ruhe gelassen. Der Anschlagsknack ist da, unmittelbar danach sackt der Sound etwas in den Keller um sich dann wieder aufzubauen und verlängert auszuklingen. Das ist für mich der typische Dyna Comp Sound. Wenn man Sensitive weiter aufdreht als die 12 Uhr Position geht auch der Anschlagsknack in die Knie und natürlich komprimiert alles noch intensiver und es kommt irgendwann auch etwas Pumpen ins Spiel. Bei ganz aufgedrehtem Sensitivity Regler ist dann das ausklingende, sich aufschwingende Signal lauter als der Anschlag, wobei das natürlich Kompressor typisch je nach Anschlagsstärke variiert.
Mehr reinhauen ergibt auch mehr Kompression.

Meine Lieblingseinstellung ist Sensitivity zwischen 10 und 11 Uhr und Output nach Bedarf. Dann gibt es schönen Anschlagsknack und die typische Kehle direkt danach. Das rote Kästchen passt perfekt zur Tele! Aber es geht auch mit anderen Sachen. Und es muss auch nicht unbedingt Country-Clean sein, es darf ruhig auch deftig zerren.

Mein Fazit: 
Das Pedal ist ein Klassiker und das nicht ohne Grund. Eine Telecaster gehört ja bekanntlich in jeden Haushalt und zur Telecaster gehört auch ein Dyna Comp. Punkt und Ende.


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