MI Effects Classic Distortion Special Edition |
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Die Bilder und die Texte dieser Website sind von mir und nur mit meiner ausdrücklichen Genehmigung anderweitig, wie z.B. bei Ebay, zu verwenden. MI Audio und MI Effects sind ein und dieselbe Baustelle. Ich war erst mal etwas verwirrt. Hergestellt werden die Pedale am anderen Ende der Welt in Australien. Das Classic Distortion Special Edition, das ich hier zum Test habe ist eine Sonderedition für die Bebenopfer in Haiti. Es gibt nur 100 Stück und der Erlös wird gespendet. Eine feine Sache, finde ich. Das Pedal hat das übliche robuste Gehäuse, aber eine ungewöhnlich stattliche Anzahl an Reglern. Neben den beiden großen Knöpfen für Volume und Drive findet man noch sechs kleine Dreher. Dahinter verbirgt sich ein klassischer 3 Band EQ mit Low, Mid Und High. Dann gibt es noch einen Presence Regler für die ganz hohen Höhen sozusagen und zwei Regler namens Symmetry und Character. Letzterer ist laut Website ein Bassregler vor der Distortion, Symmetry regelt die Art des clippings. Die großen sowie die kleinen Reglerknöpfe kennt man auch von den Fulltone Pedalen. Auf dunklen Bühnenböden könnte man mit den kleinen Reglern vielleicht Schwierigkeiten bekommen, ansonsten lässt sich das Pedal aber sehr gut handhaben. Die Verarbeitung lässt auch keine Wünsche offen, alles ist gut. Die In- und Output-Buchsen sind rechts und links da, wo sie hingehören. Der Netzteilanschluss ist links beim Output. ich habe den immer lieber oben in der Stirnseite des Pedals, aber darüber kann man streiten, jede Position hat ihre Vor- und Nachteile. Das Pedal hat einen sogenannten True Bypass. Den Status zeigt in der Mitte oben eine rote LED an. So, wie klingt das nun? Ich habe erst mal alle Regler auf 12 Uhr gedreht und ab damit in den clean eingestellten Marshall Bluesbreaker Combo: Uups, das ist laut, erst mal Level oder Drive zurückdrehen. Bei Drive ganz zu zerrt das Pedal mit meiner Telecaster kein bisschen und hat über Level schöne Boostreserven. Das Distortionpedal ist also auch ein Clean-Boost, den man mit der Klangregelung in alle Richtungen biegen kann, von Treble Booster-Biss bis viel zu dick. Das ist klasse! Hier merkt man schon, dass der 3 Band EQ ziemlich intensiv wirkt, damit lässt sich so richtig was verbiegen, das gilt für alle drei Reglern. Dazu kommt noch der Presence, der wirklich nur die Spitzen beeinflusst. Gerade bei der eh schon eher giftigen Tele fand ich das klasse. Die lässt sich damit gut zähmen, ohne dass der Treble-Bereich zu sehr beschnitten wird. Mit dem Bass- und dem Charakter Regler hat man ja eigentlich eine doppelte Bassregelung. Für mich ist das wie bei den Treble- und Presence Reglern. Der Charakter regelt schmalbandiger weiter unten, der Bassregler eher das gesamte Fundament inklusive unterer Mitten. Das sind zwei Paar Schuh, die man sehr gut zur Klangregelung einsetzen kann. Das Symmetry Poti regelt von verwaschener, breiter und weiter hinten nach direkter, dynamischer, mehr "in the face". Mit der Reglerbatterie ist das Pedal ungemein Vielseitig und kann es da z.B. locker mit einem Okko Diablo aufnehmen. Der Zerrgrad lässt sich von null (mit Single Coils oder Humbucker i.V. mit nicht allzu starkem Anschlag) bis zu einem High Gain Sound regeln, der weit über dem maximalen Zerrgrad z.B. eines Tubescreamer liegt. Das langt für Metal-Gefilde. Das Pedal kann tatsächlich alles! Man kann den anzerrenden Blueser raushängen lassen, man kann "rum-Stonern", Seventies Hard Rock probieren, den Metaller machen (wobei aber kurz vor Mesa-Rectifier Zerrwand Schluss ist). Und alles klingt gut! Zum Vergleich habe ich meinen alten Okko Diablo daneben gelegt und mit beiden Pedalen kann man in allen Bereichen nahezu identische Sounds herausregeln. Mir ganz subjektiv gefiel der Okko vom Spielgefühl her aber immer einen Tick besser, er federte irgendwie mehr. Das Classic Distortion wirkte auf mich etwas störrischer, das Okko Diablo einen ganz kleinen Tick dynamischer. Das betrifft aber nur mein ganz subjektives Spielgefühl, klanglich geben sich beide Pedale überhaupt nichts. Über die anders gelagerte Klangregelung kann man beim Classic Distortion gezielter und feinfühliger "klangregeln" als das beim Okko Diablo der Fall ist. Also wer möglichst viele Sounds in einer Box mag, der liegt beim MI Effects Classic Distortion goldrichtig. Es gibt nicht viele derart erstaunlich vielseitige Pedale auf dem Markt. Und die Sounds klingen tatsächlich alle klasse! Ein guter Vergleich ist das Okko Diablo Pedal, beide geben sich in Sachen Klang und Vielseitigkeit so gut wie nichts. Ein absolut empfehlenswertes Pedal. Vielen Dank an Schocka für die freundliche Leihgabe!
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