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MEK TD-2 Tubedrive |
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Die Bilder und die Texte dieser Website sind von mir und nur mit meiner ausdrücklichen Genehmigung anderweitig, wie z.B. bei Ebay, zu verwenden. Gleich vorne weg: dieser Test ist lang! Die Regelmöglichkeiten und die Ausstattung erinnern an das Fulltone
Fulldrive II. Es gibt vier Potis: Drive, Boost, Tone und Level. In der
Mitte zwischen den Potis befindet sich ein dreistufiger Mini-Switch der
die Modi Hard, Boost und Soft aktiviert. Die beiden Mäuseklaviere tun folgendes: Das zweite Mäuseklavier schaltet folgende drei Modi jeweils an oder aus: TS-Mode, Fulldrive und TD-2 Mode. Genau wie beim ersten Mäuseklavier kann man auch hier alle Modi einzeln schalten oder auch kombinieren. Daraus ergeben sich nach meiner Rechnung mittels Miniswitch und Soundmode-Mäuseklavier summa summarum 21 Soundmöglichkeiten, und durch den zusätzlich abrufbaren Booster jede davon sozusagen in zwei Lautstärke/Zerrstufen. Ganz schön happig für so einen kleinen Treter würde ich sagen. Aber klingt das auch? Mal hören: Da ich nicht so der Härtefan bin, belasse ich den Miniswitch erst einmal in der Stellung Soft, die für Overdrive zuständig ist. Die drei Soundmodi stellen sich grundsätzlich folgendermaßen dar: Der TS- Mode hat am wenigsten Dampf und
klingt am dünnsten von den dreien. Die vier Kombinationsmöglichkeiten, die sich daraus ergeben, erzeugen natürlich zusätzliche Soundmöglichkeiten. Eine Kombination des TD-2 Modus mit einem der anderen beiden ist mir persönlich ganz subjektiv aber schon zu fett. Ich finde, der klingt, genau wie der Fulldrive Mode, für sich allein am besten. Der TS Mode kann aber in meinen Ohren durchaus Unterstützung durch den Fulldrive Modus vertragen. Andererseits klingt der Fulldrive Modus allein aber besser. Für mich kristallisieren sich da also zwei Favoriten heraus. Der TD-2 und der Fulldrive Modus jeweils solo. Beide klingen für mich absolut klasse, wobei ich bei fetteren Humbucker-Gitarren eher den Fulldrive Modus bevorzugen würde. Ich möchte hier betonen, dass dieser Absatz eine total subjektive Wertung von mir ist, die nicht aussagen soll, dass z.B. der TS Mode schlecht klingt. Hier gilt es, zu schalten, zu probieren und den eigenen Geschmack entscheiden zu lassen. Letztendlich wichtig ist, dass man drei gut klingende Grundeinstellungen hat, die sich, vor allem im Bassbereich, auch wirklich unterscheiden und dadurch Flexibilität und Anpassungsmöglichkeiten an verschiedene Amps und Gitarren bieten. Um einen Vergleich darzustellen, nehme ich das MEK TD-1 und, da wir einen Fulldrive und einen TS-Mode haben, das Fulltone Fulldrive II und einen TS-808 dazu. Der kleine Bruder TD-1 liegt in etwa
zwischen dem Fulldrive- und dem TD-2 Mode. Er klingt nicht so straff wie
der erste und etwas weniger fett und bassig als der zweite. Und er hat
einfach viel mehr Dampf als der TS Mode. Ich hoffe, durch diesen Vergleich kann man den Klang des TD-2 ungefähr einordnen. Allerdings ist das ja noch lange nicht alles, denn bisher wurde nur die Soft-Einstellung des Mini-Switch auf der Oberseite abgehandelt. In der Stellung Hard werden laut Bedienungsanleitung die Dioden aus dem Rückkopplungszweig des Overdrive entfernt und eine Clippingbridge dem IC Chip nachgeschaltet. Das Resultat ist ein bissiger, wesentlich giftigerer und aggressiverer Sound, der wiederum mit den genannten Schalt- und Waltmöglichkeiten analog zur Soft-Einstellung beeinflusst werden kann. Mein Favorit ist dabei aufgrund des größten Bassbereiches der TD-2 Mode. Sehr schön ist hier die Bandbreite der Verzerrung von ganz leichtem, fuzz-mäßig klingenden Anzerren bei Drive auf Null, bis zum ziemlich heftigen Metall-Brett bei vollem Drive und vollem Boost. In der Bedienungsanleitung steht, damit wäre das Pedal auch interessant für die Metallfraktion. Das sehe ich auch so, wobei die fuzzigen, angezerrten Sachen mit leicht komprimierten Anschlag aber auch ziemlich "Vintage" rüberkommen. Bleibt noch die Mittelstellung des Mini-Switch. Hier arbeitet der TD-2 als reiner Booster. Dies tut er nicht nach Treblebooster-Art. Es werden also keine Bässe ausgedünnt sondern das volle Pfund geboten. Dabei sind alle Potis noch aktiv, der Klang kann beeinflusst werden, wobei die Mittelstellung des Tone-Potis das Signal relativ klangneutral durchlässt. Ausgangspegel gibt es jetzt mehr als genug, und das zweistufig. Damit dürfte der Boosterfan vollends bedient sein. Noch ein Absatz zur zusätzlichen Booststufe. Mit ihr lässt sich in jeder Betriebsart wunderbar eine zweite Solo-Lautstärke abrufen. Mehr Lautstärke bedeutet aber auch immer mehr oder weniger ein Plus an Verzerrung. Wie z.B. beim Fulldrive II verringert sich die Effektivität des Boosts, je höher der Drive-Regler eingestellt ist. Das Pedal hat einen True-Bypass. Die Verarbeitung ist, wie auf den Fotos auch zu erkennen, sehr gut. Manch einen wird vielleicht stören, dass die Beschriftung "nur" mittels einer die ganze Bedienplatte abdeckenden Folie aufgeklebt ist. Ebenfalls zu bemängeln ist ein ganz leichtes "Blubb" beim Einschalten des Effekts, das im Livebetrieb aber untergehen dürfte. Das Schalten der Booststufe ist geräuschlos. Ausgeliefert wird das TD-2 mit dem legendenbehafteten JRC4558D Chip. Auf Wunsch kann es auch mit dem NE5532 bestückt werden. Wie auf dem Foto zu sehen ist mein Pedal mit einem Stecksockel für den IC ausgestattet. Man hat dadurch die Möglichkeit die Chips auszutauschen. Das MEK TD-2 ist extrem vielseitig, es ist das vielseitigste Pedal meiner Sammlung. Dabei klingt es auch noch klasse und in der Preislage 150€ (Stand Dez.04) gibt es schlicht und einfach keinen vergleichbaren Konkurrenten. Was soll ich da noch sagen. Punkt. Weitere Infos auf der Website des Herstellers: www.uk-electronic.de |