Lovepedal Superlead



 

 

 

 

 

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Lovepedal Superlead. Der Name lässt vermuten, dass ein dicker Solosound aus dem Pedal kommt.
Dem ist auch so, das weiße Kästchen hat viel Gain parat und ist mittig ausgelegt. Das singt bei hohen Zerrgraden bis zum Abwinken. Über einen Miniswitch hat es dafür zwei Mittenfärbungen abrufbar parat. Dazu gibt es einen kleinen effektiven Tonregler für die Höhen und die obligatorischen Level und Drive.

Das Gehäuse ist die typische Alu Box in MXR-Größe. Hier ist sie weiß lackiert und gold bedruckt. Ein Netzteilanschluss links, eine helle blaue LED, der True Bypass Switch und die In- und Out Buchsen machen das Pedal komplett. Es ist ein Lovepedal! Also ist es auch bestens verarbeitet, wie gewohnt sozusagen. Innen lässt eine rote Platine gerade noch so Platz für eine 9 Volt Batterie. Soweit ich das sehen kann sind die beiden großen Potis frei verdrahtet und alles andere sitzt direkt auf der Platine.

Im Manual steht, dass das Superlead ein Major Full-Stack in der Box darstellt. Das lässt auch eine andere Deutung des Namens zu. Es gab und gibt ja ein Marshall Super Lead Topteil mit satten 100 Watt. Den Plexi MR 1959 machte schon Jimi Hendrix laut, bzw. der Plexi den Jimi. Und das mit gehöriger Durchschlagskraft, das hat Wumms! Und Master Volume gab es da noch nicht. Den in geschlossenen Räumen ohne weitere Hilfsmittel zum Zerren zu bewegen, ist Masochismus.

Zum Glück geht es mit dem Lovepedal Superlead etwas leiser. Und im Übrigen auch deutlich zerrintensiver. Soviel Zerrgrad hat ein normaler Non Master Marshall bei Weitem nicht parat.
Das Pedal soll auch heftig zerren, dafür ist es gemacht! Es kann auch ganz clean arbeiten, hat dann aber durch die mittige Auslegung einen sehr warmen Handschuh-Sound, der mehr in die Jazz Ecke passt als auf die Full Stack Rock Bühne. Dreht man den Drive weiter auf kommt auf der ersten Hälfte langsam dicke, etwas bretzelnde Verzerrung hinzu, das ist so die Cream/Clapton/Royal Albert Hall Richtung. Mit meiner Gibson ES klingt das nach Sunshine of your Love.

Auf der zweiten Regelhälfte gibt es dann schnell, aber ohne Sprünge so richtig Dampf. Voll auf ist High Gain, auch mit schwächeren Single Coils. Marshall Charakter ist durchaus da. Aber nicht modern, eher alt mit etwas Fuzz-Flair im Sound. So soll es ja auch sein, schließlich ist Plexi angesagt.

Der Mid Switch hat auf Rechts einen sehr mittig fokussierten Sound parat, auf Links ist der Sound etwas zerrintensiver, breiter und transparenter, trotzdem aber noch sehr mittig. Voll aufgedreht singt das mit Humbuckern bis zum geht nicht mehr. Das Pedal würde dem Ex-Gunner Paula Spieler mit dem Zylinder als Markenzeichen sicher auch gut gefallen. Die stehenden Töne neigen dazu, in die Obertöne rüber zu kippen. Gerade mit dem Mid Switch auf Rechts ist das richtig klasse. Je länger ich spielte, desto besser gefiel mit die rechte Position des Mid Switch.

Meine babyblaue Klingelstrat mutiert mit dem Pedal fast zu Heavy Monster. Aber nur fast, der "vintage" Flair ist zu Vordergründig. Nicht ganz aufdrehen und man kann gut den Hendrix machen. Was ganz aufgedreht noch positiv auffällt ist, dass sich das Pedal mit Nebengeräuschen sehr zurückhält. Wenn man bedenkt, was für ein Zerrgrad da gefahren wird, ist es bemerkenswert leise. Da hatte ich schon ganz andere Rauscher mit weniger Zerrgrad unterm Fuß.

Mein subjektives Fazit:
Dicker fetter Solosound ist die Domäne des Lovepedal Superlead. Marshall Touch ist dabei und wenn das Pedal voll zerrt, spielt sich die Gitarre fast von allein. Der Klang ist klasse, mir hat insbesondere die noch mittigere rechte Position vom Mid-Switch gefallen und Nebengeräusche sind kein Thema.
Ich kann es empfehlen!

Das Pedal wurde mir von www.tonfan.de zugeschickt und dort kann man es zum Testzeitpunkt 12.2012 auch kaufen.

 

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