Lovepedal Les Lius und Lovepedal Tchula |
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Die Bilder und die Texte dieser Website sind von mir und nur mit meiner ausdrücklichen Genehmigung anderweitig, wie z.B. bei Ebay, zu verwenden. Die Lovepedals werden in den USA hergestellt. Das Programm der kleinen Firma ändert sich ständig und ist dadurch nicht sehr übersichtlich. Es gibt immer mal wieder kleine Sonderserien und die meist sparsame Beschriftung der Pedale macht die Sache nicht gerade transparenter. Beim vorliegenden Les Lius dachte ich aufgrund des Namens erst mal, ich hätte es mit einem Leslie oder UniVibe Pedal zu tun. Es ist aber ein Zerrpedal, das die Zerrsounds von 50iger Jahre Tweed Amps a la Tweed Deluxe produzieren soll. Das Tchula tut dies ebenso und ist sozusagen ein spartanischer Ableger des Les Lius, denn es steckt (in besser regelbarer) Form auch im Les Lius drin. Deshalb werden auch beide in einem Testbericht "abgefertigt". Beide Pedale sind bestens verarbeitet. Innen findet man kleine Platinen, beim Tchula ist diese mit Schwarzer Paste gegen die Blicke kopierwütiger Löter abgeschirmt. Beide Pedale sind ohne Grundierung lackiert. Die "Abdrücke" über den Potis im goldenen Lack des größeren Les Lius sind nicht meine Fingerabdrücke, das ist und soll so. Die Pedale haben jeweils zwei Fußschalter. Einen zum Ein/Aus-schalten und einen für eine zusätzliche Gainstufe. Das Tchula Pedal hat nur ein Poti zur Regelung des Klangcharakters, das auch nur in Verbindung mit der zweiten Gainstufe Wirkung zeigt. Der Output ist nicht regelbar. Die erste Gainstufe des Tchula muss man also nehmen, wie sie ist. Das Les Lius hat da mehr zu bieten. Das rechte Poti ist ebenfalls nur für die zweite Gainstufe da, aber es gibt mit dem linken Regler noch ein Volume für alle Einstellungen dazu. In der Mitte zwischen den Potis gibt es einen kleinen Toggle Switch mit drei Einstellungen. Klickt man nach rechts hat man eine mit 5E3 betitelte Einstellung parat, mit der natürlich der Fender Tweed Deluxe gemeint ist, denn dessen Schaltung heißt so. In der Mittelstellung findet man das Preset High Powered Twin, womit aber keinesfalls die "hochwattigen" Twin Reverbs der Siebziger gemeint sind. Tweed Twin ist angesagt und das hört man auch, der Klang hat nichts mit Black- oder Silverface Reverb zu tun. Die linke Einstellung heißt Tchula und damit wären wir wieder beim roten Pedal. Es ist im Grunde eine Mischung der beiden Einstellungen 5E3 und High Powered Twin und beim Les Lius im gegensatz zum spartanischen roten Pedal auch mit einem Outputregler gesegnet. Irgendwas scheint dieser Outputregler dem Signal aber wohl zu nehmen, denn im direkten Vergleich der Einstellung Tchula des Les Lius und dem roten "originalen" Tchula klingt das rote Pedal eine ganze Ecke glasiger, trebliger und direkter. Auch beim Les Lius gibt es in der ersten Gainstufe keinen Regler für den Zerrgrad, dafür muss das Volumepoti der Gitarre herhalten und das funktioniert bestens. Der Zerrgrad lässt sich bei beiden Pedalen sehr gut damit regeln. Bei youtube gibt es von "ProGuitarShopDemos" einen Clip, der den Klang des Les Lius i.V. mit einer Tele gut darstellt. Da sollte man mal reinhören. Die zweite Gainstufe bedeutet bei beiden Pedalen keinen extremen Zuwachs an Zerrgrad oder Lautstärke. Es wird eher fetter und komprimierter, wobei genau das mit dem zweiten Poti regelbar ist. Ganz aufgedreht erinnert der sehr komprimierende, sozusagen in die Knie gehende Klangcharakter i.V. mit Humbuckern deutlich an Neil Youngs Zerr-Eskapaden, das hat was. Der Tweed-Klangcharakter kommt sehr deutlich rüber. In der High Power Twin Einstellung klingt es transparenter, klarer und direkter. In der 5E3 Einstellung netter, dichter und etwas süsslicher. In der Tchula Einstellung hat man sowas wie eine Mischung dieser Sounds. High Gain gibt es nicht, das haben alte Tweed Amps schließlich auch nicht parat. Es gibt satten Zerrsound, der aber nichts modernes an sich hat, es klingt wirklich nach diesen kleinen Combo Amps mit Stoffbezug. Sehr gut dargestellt ist das sogenannte "Sag", das starke Komprimieren und Einknicken eines ganz aufgedrehten kleinen Röhrenamps. Dazu muss man einfach das zweite Poti ganz aufdrehen, der Sound verwäscht dann und kommt ins schwimmen. Das im Output nicht regelbare rote Tchula Pedal boostet einen ganz clean eingestellten Amp schon etwas, es gibt einen deutlichen Lautstärkesprung beim Einschalten. Vor einem zerrenden Amp fällt das nicht so ins Gewicht. Es klingt klarer, heller und direkter als das Les Lius bei gleichem oder zumindest sehr ähnlichem Grundcharakter. Beide Pedale sind nicht nur Zerrer, sondern schon eher
sowas wie Modeler. Die angepeilten Tweed Deluxe oder Twin Sounds werden
wirklich gut dargestellt, wobei aber natürlich immer noch eine große Rolle
spielt, vor welchem Amp die Geräte liegen. Für mich hat dabei das Les Lius
auf jeden Fall die Nase vorn, weil es einfach viel flexibler ist und ein
Outputregler meiner Meinung nach außerdem einfach Pflicht ist. Das Les Lius
ist absolut empfehlenswert und der Preis ist völlig in Ordnung. Ich finde es
klasse. Vielen Dank an Ralf für die freundliche Leihgabe!
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