Lovepedal  Eternity



 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Die Bilder und die Texte dieser Website sind von mir und nur mit meiner ausdrücklichen Genehmigung anderweitig, wie z.B. bei Ebay, zu verwenden.

Laut Hersteller ist das Lovepedal Eternity Overdrive, Distortion, Treble Booster und Clean Booster in einem. Hoppla, da werden aber große Töne gespuckt :-)
Schauen wir mal, was wirklich dahinter steckt.
Hergestellt wird das Pedal in den USA, leihweise zum Test zur Verfügung gestellt hat es mir Markus aus der Schweiz. Dafür hier  erst mal ein dickes Dankeschön!

Erst mal ein kleines Pedal, dessen Gehäuse einen kleinen Tick größer, auch höher ist als z.B. das eines MXR Dist+. Das Gerät scheint inkl. Beschriftung Pulverbeschichtet zu sein. Da zerkratzt nichts so leicht. Die Reglerknöpfe sind aus schwarzbraunem Bakelit, das erinnert an alte Röhrenradios. Der Schalter schaltet in einen True Bypass und zwischen der Reglern ist eine orange leuchtende LED zu finden. In der Stirnseite gibt es einen Netzteilanschluss, die Klinkenbuchsen für die Kabelage sind rechts und links im Gehäuse angebracht.

Die Verarbeitung ist sehr gut. Innen ist allerdings viel Plastikkleister zu sehen, der die Bauteile auf der Platine vor neugierigen Blicken verstecken soll. So was sieht immer nicht sehr professionell aus. Mitten im Kleister findet man aber einen Chip, der in einem Sockel sitzt. Den kann man also austauschen und mit andere Chips experimentieren. Darauf weist der Hersteller auch hin. Eingebaut ist ein Chip ohne Beschriftung.

Die drei Regler heißen level, glass und drive. Im Beipackzettel sind sie mit Volume, Tone und Clip bezeichnet. Dort steht auch, dass man mit dem glass/Tone Regler vorsichtig sein soll. Man sollte den Knopf erst mal zudrehen und dann langsam auf.
"...it´s really a treble booster instead of an tone knob!"  ist zu lesen.

So geht es dann auch los, Drive auf 12, Level auf 9 und Glass ganz zu. Mit meiner ES habe ich dann einen satt zerrenden, warmen Bluessound parat, der dynamisch auf den Anschlag reagiert. Mit der Stratocaster habe ich dann einen ebensolchen, der bei ganz leichtem Anschlag absolut clean zu kriegen ist. Dabei fällt mir der Bassgehalt positiv auf, da wird nichts beschnitten. Das passt für mich so richtig gut.
Der Klang lässt mich in dieser Einstellung an Tweed und Fender denken. Jedenfalls eher als an Tolex und Marshall. Mir gefällt das sehr gut.

Als erstes habe ich dann mal den Drive Regler voll aufgedreht, mit dem Ergebnis, dass die Verzerrung nur noch etwas satter wird. High Gain oder so gibt es hier nicht. Das ist bluesige, satte harmonische und sehr dynamische Zerre. Auch das gefällt mir sehr gut, mit Strat und ES, wobei mit der ES alles natürlich eine ganze Ecke satter ist.

Mit Drive ganz zu ist das Pedal auch mit Humbuckerbefeuerung absolut clean. Bei zugedrehtem Glass Regler ist das Signal dann etwas dicker und wärmer als der Bypass. Boostreserven sind zwar nicht extrem, aber genug vorhanden. Dreht man jetzt Glass langsam auf, wird das Signal immer transparenter und frischer bis es tatsächlich Treble Booster-artig klingelt. Die meisten echten Treble Booster haben zwar noch etwas mehr "Klingel" parat, aber das hier ist meiner Meinung nach mehr als ausreichend. Auch der Bassbereich wird dann etwas transparenter.

Dreht man Drive und Glass voll auf hat man tatsächlich so etwas wie ein im Zerrgrad moderateres Distortion Pedal parat. Das klingt aggressiv und springt ins Gesicht. Sehr direkt und hart. Dreht man Glass langsam zu, geht es in feinen Abstufungen immer mehr in die oben beschriebene weichere, tweedig-bluesige Richtung.

Fazit: die vollmundigen Versprechungen des Herstellers werden zwar nicht bis ins letzte Detail, aber doch ziemlich verblüffend erfüllt. Das Lovepedal Eternity ist viel vielseitiger als es auf den ersten Blick mit den drei Reglern vermuten lässt.
Und es klingt dabei ausgesprochen gut und reagiert sehr dynamisch. Ein schönes Pedal. Einziger Nachteil ist das ziemlich satte Geld, dass man dafür hinlegen muss. Tja, so ist das eben...  alles, was gut ist, hat seinen Preis.