Line6  Crunchtone



 

 

 

 

 

 

 

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Digital in der Gitarrenwelt? Dazu fällt den meisten wohl als erstes der Name Line6 ein. Neben dem POD in seinen unterschiedlichen Varianten und den Digitalamps gibt es von der Firma auch eine ganze Reihe Pedaleffekte. In diese Overdrivetestseite passt das Crunchtone Pedal natürlich bestens rein. Es ist ein gemäßigtes, sehr flexibles Zerrpedal. 

Das Guss-Gehäuse ist eher hoch und auch recht schwer, man hat ein ordentliches Stück Metall in der Hand. Demgegenüber wirken die kleinen Plastikdrehstifte auf den Reglern etwas unterdimensioniert. Leider sitzen diese auch auf Reglerschäften aus Kunststoff. So solide das Pedal sonst auch wirkt, die Regler sind es nicht. 

Unter den vier Potis für Level, Bass, Treble und Drive findet man zwei Schieber mit jeweils drei Einstellungen. Mit dem linken kann man sich für eine der drei Soundvorgaben Blues, Pop und Crunch entscheiden. Die LED leuchtet dazu blassgrün. Der rechte Schieber ist für ein eingebautes abschaltbares Noisegate zuständig, das in zwei Intensitätsstufen abrufbar ist.

Um eine Batterie einzulegen drückt man die beiden dicken Metallknöppe seitlich an der Trittfläche zusammen, die Wippe klappt dann hoch. In der Stirnseite des Pedals gibt es den obligatorischen Netzteilanschluss. Innen schaut man auf große Platinen, über die Verarbeitung kann ich nichts negatives schreiben. Chinesische Großserienproduktion.

Die drei Soundmodes unterscheiden sich schon im Output recht deutlich. Die mittlere Pop-Einstellung ist eher schwach auf der Brust. D. h. mit zugedrehtem Driveregler und ganz aufgedrehtem Level Regler gibt es nicht viel mehr als das Bypasssignal. Die anderen beiden Modes bieten deutlich mehr Pfund und man kann damit den Amp sehr gut boosten. Wenn man die Klangregler auf 12 Uhr lässt kommt die Einstellung Blues zunächst eher wie ein Treble Booster daher und die Einstellung Crunch eher wie ein Full Range Kandidat. Mit der effektiven Klangregelung kann man den beiden Modes aber unterschiedlichste Nuancen entlocken. 

Lässt man das Pedal zerren setzt sich das fort. Die Einstellung Pop ist rund, lieb und nett. Klingt artig und irgendwie belanglos, ohne Biss. Brauchbar aber unspektakulär. Die Einstellung Blues hat eher Distortion Charakter und ist ziemlich bissig. Das geht mehr in die Richtung Boss DS-1 oder Ibanez Sonic Distortion. 

Will man in Tubescreamer Gefilde landet man im Crunch Mode. Allerdings wird man dort mit deutlich mehr Bums belohnt als beim Ibanez Klassiker, insbesondere unten herum. Außerdem klingt es weniger topfig und auch die Dynamik würde ich als eine ganze Ecke besser bezeichnen. Man kann den Zerrgrad sehr schön mit dem Anschlag steuern. Es gibt Pedale, bei denen das noch besser geht, aber der grüne Ibanez Klassiker sieht in diesem Vergleich in dieser Disziplin ziemlich alt aus. Im Crunch Modus hat man bis 3/4 Driveregler so eine Art besserer Tubescreamer, auch in Sachen Zerrgrad. Dreht man den Drive Regler dann weiter auf, ändert sich das. Die Bässe und Mitten verschwinden und es klingt schriller. Erstens nicht so mein Ding und zweitens hat man das ja schon im Blues Modus parat.

Durch die Klang Regler kann man in allen Soundmodes den Bassbereich gut fördern und auch die Höhen gut anpassen. Das Noise Gate arbeitet sehr gut. Es ist effektiv und unauffällig, man benötigt es aber eigentlich nicht wirklich meiner Meinung nach, höchsten bei höchstem Zerrgrad. 

Mit dem Crunchtone hat man ein Distortion- und ein Overdrivepedal in einer Box. Das Ding ist flexibel, vielseitig und klingt gut. Ich kann nichts negatives berichten abgesehen von den Plastik-Potischäften und dass die Optik ist nicht so mein Ding ist, aber das ist natürlich Geschmackssache.

 

 

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