Keeley  Fuzz  Head



 

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Die Bilder und die Texte dieser Website sind von mir und nur mit meiner ausdrücklichen Genehmigung anderweitig, wie z.B. bei Ebay, zu verwenden.

Der Amerikaner Robert Keeley modifiziert verschiedene Zerrpedale und bietet auch eigene Zerrer und Booster an. Genauer anschauen kann man sich das Angebot auf seiner Website www.robertkeeley.com

Das Fuzz Head aus der Pedalpalette soll die Vorzüge von Fuzz- und von Overdrivepedalen kombinieren, das beste aus beiden Welten sozusagen.

Dazu hat es mehr Regelwerk zu bieten, als man auf dem ersten Blick sieht. Zu den beiden Potis für Zerrgrad und Output, hier Fuzz und Head genannt, gesellen sich im Inneren des Pedals noch zwei Trimmer für Tone und nochmal Zerrgrad. Außerdem gibt es noch einen Switch auf der Pedaloberseite, der zwischen den Presets Silicon und Germanium wählen lässt. Die Bezeichnung ist allerdings etwas irreführend, denn hier wird nicht zwischen Silizium- und Germanium Transistoren geschaltet, sondern das Germanium Herzstück des Pedals in der Silicon Einstellung mit zwei zusätzlichen Dioden beglückt. Das soll mehr Gain, Kompression und Sustain bringen, während die Germanium Einstellung den "vintage" Faktor hervorhebt. So steht es jedenfalls im Manual. Wie ich das höre steht weiter unten.

Ansonsten ist noch eine blaue LED zu erwähnen und der True Bypass. Die Lackierung in rot metallic ist tadellos, das kleine, handliche Hammond Gehäuse kennt man von vielen anderen Pedalen.

Vor meiner Strat und meinem Silverface Deluxe Reverb ging sofort die Sonne auf. Das Fuzz Head passt bestens dazu. Auch voll aufgedreht zerrt es transparent und sehr dynamisch, ohne zu spitz zu werden oder nervig zu klingeln. Die Bässe knallen knochig trocken und oben herum qualmt und flirrt es. Das typische Stratteln wird nicht zugekleistert und es klingt einfach nur geil. Das war der erste Eindruck und es blieb auch dabei. Mit ein bisschen Drehen hier und Switchen da wird das alles dann etwas anders, etwas wärmer oder bissiger, lauter oder leiser, böser oder zahmer, aber es bleibt einfach geil! Obwohl das Pedal Biss hat und recht trocken und transparent ist, hat es gerade den passenden Hauch Kompression mit an Bord, der vermeidet, dass man um den Ton kämpfen muss.

Die Variationsmöglichkeiten durch den Switch und die internen Trimmer sind natürlich hörbar, aber der Charakter des Pedals bleibt, den kann man nicht verbiegen.

Man bekommt mit der Strat vor einem cleanen oder fast cleanen Amp keine dicken High Gain Solosounds hin, aber alles, was in die Richtung Texas Blues a la SRV oder ähnliches geht, kommt derart gut, dass man gar nicht aufhören mag. Mit Strat und Fenderamp ist das Gerät echt klasse!

Mit Humbucker geht es natürlich auch. Es wird nie mulmig oder zu bassig. Meine ES klingt recht dick und ist deswegen mit Fuzz Pedalen meist nicht so recht kompatibel, hier geht es aber gut, wenn auch nicht so gut wie mit der Strat.
Es ist eben eine Menge Fuzz drin und das passt einfach mehr zum Fender Klassiker Stratocaster oder ihr ähnlichen Gitarren.

Die Symbiose Fuzz/Overdrive ist hier wirklich gelungen finde ich. Man hört irgendwie beides heraus und alles ergänzt sich zu einer gelungenen Mixtur. Schöner Edel-Klang ist da aber nicht drin, das Pedal rockt und ist nichts für Achtziger-Fusionsound Dumble Sachen. Und auch nichts für Rectifier Soundwände. Das ist trockener, knarzender, ehrlicher Rock  :-)  Cooles Pedal!

Vielen Dank an Frank Papstein für die freundliche Leihgabe!