JOHNSON TUBE OVERDRIVE   TOD9



 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Das Gehäuse des Pedals wirkt wie ein zu lang geratenes Boss Gerät. Es ist genauso breit, aber 2,5 cm länger und kommt aus China. Der Fußschalter besitzt wie die Geräte der eben genannten Firma eine kleine Rändelschraube zum Öffnen des Batteriefachs. Diese Schraube ist ein bisschen klein und zu glatt geraten, ansonsten macht das Pedal bezüglich der Verarbeitung einen sehr guten Eindruck. Zusätzlich zu den Reglern Drive, Tone und Level  gibt es noch einen kleinen Schieber, mit dem zwei Soundmodi geschaltet werden können. Die Modi heißen TS9 und HOT.

Was so frech TS9 draufstehen hat, und das dazu auch noch auf grüner Farbe, wird natürlich sofort neben das Ibanez Original gestellt. Bei gleicher Drive- und Leveleinstellung hat das Johnson dann im TS9 Modus etwas weniger Output. Der erreichbare Zerrgrad ist in etwa gleich. Als reiner Booster ist es auch gut zu benutzen, wenn auch mit etwas weniger Reserven als das TS-9. Das TOD9 hat aber wesentlich weniger Höhen. Ein voll aufgedrehtes Tonepoti beim Johnson entspricht etwa der 9 Uhr Einstellung beim Ibanez. Das Pedal ist also nichts für Leute, die auf viel Höhen stehen. Der Klang ist immer eher warm und satt. Dies setzt sich auch im HOT Modus fort. Dort geht es sofort heftig zur Sache. Volles Gain liegt dann weit über dem Zerrvermögen eines TS-9 oder Boss SD-1. Das harmonische, singende Zerren erinnert dann  sehr an das PROCO RAT, was sehr für das Johnson spricht. Allerdings muss das Tonepoti eigentlich immer voll auf sein, was bei der Ratte einer Filtereinstellung von 14 Uhr entspricht.

Ein Boss SD-1 kann man mit dem TOD9 sehr gut imitieren:
SD-1 mit Level 10 Uhr, Tone 9 Uhr und Drive voll auf klingt in meinen Ohren haargenau wie das Johnson mit Level 8 Uhr, Tone voll auf und Drive auf 11 Uhr.
Das Johnson ist meiner Meinung nach extrem gut vor einem cleanen Fenderartigen Amp aufgehoben. Ein richtig guter Cleansound, sozusagen der Fender Cleansound, braucht recht viele Höhen. Will man dann mit einem Pedal zerren, wird es oft in den Höhen zu harsch. Das Problem bekommt man mit dem Johnson durch die milde Höheneinstellung sehr gut in den Griff. Besser als mit den meisten anderen Overdrivepedalen. Was dann aus dem Fenderamp tönt ist tatsächlich absolut 1. Liga, sehr empfehlenswert in beiden Modi.
Die Kehrseite der Medaille: vor einem bereits zerrenden Amp wird es schnell mulmig. Es geht eben nicht alles.
Leider ist noch zu vermelden, dass beim Ausschalten des Effekts ein deutliches Blubb aus dem Verstärker tönt. Das Originalsignal bleibt im Bypass unbeeinflusst.