IBANEZ   MS10 Metal Charger  +  SM9 Super Metal



 

 

 

 

 

 

 

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Der MS 10 Metal Charger ist der Nachfolger des blau-metallic Super Metal SM 9 aus der 9ner Serie von Ibanez. Die Unterschiede an den Gehäusen der 9ner und 10ner Serien kann man auf dem unteren Bild erkennen. Bei der 10ner Serie findet man die Klinkenbuchsen an der Stirnseite der Pedale, bei der 9ner Serie links und rechts an der Seite. Bei der 9ner Serie ist das Batteriefach in der Bodenplatte, bei der 10ner Serie unter der schwarzen Trittfläche für den Schalter. Die Anzahl und die Bezeichnung der Potis ist bei diesen beiden Zerr-Pedalen gleich, nur die Anordnung ist unterschiedlich. Bezeichnet sind sie mit Distortion, Level, Attack, Punch und Edge.

Die Bezeichnungen der beiden Pedale sind etwas irreführend. Metal Charger und Super Metal bedeutet ganz und gar nicht, dass diese Pedale nur im Metal Bereich taugen. Die Zerrreserven liegen zwar deutlich höher als bei einem Tube Screamer oder einem Boss SD-1, aber das MS 10 und das SM 9 können es auch gemächlich angehen lassen. Beide sind auch im Rock- und Bluesbereich bestens aufgehoben.

Klanglich sind beide Pedale identisch. Alles folgende Geschreibsel über den Metal Charger gilt also auch für den SM 9 Super Metal.

Die Bezeichnungen der Klangregler sagen erst mal nicht viel aus. Attack-Regler findet man sonst eher an Komressorpedalen, hier stellt er einen Regler für die oberen Mitten dar, der auch Einfluss auf den Zerrgrad hat. Edge beeinflusst Mitten und Höhen und regelt sozusagen die "Schärfe", und zwar sehr effektiv. Punch regelt den Bassbereich und die unteren Mitten, wovon es mehr als genug Reserven gibt. Alle Regler beeinflussen auch den Output, alles ist interaktiv. Es gibt also sehr viel Spielraum zur Klanggestaltung. Es dauert eine Weile, bis man raus hat, was man mit den Reglern alles gestalten kann. Es ist z.B. schon beeindruckend, was für ein fettes Monster man damit aus einer Single Coil Klingelstrat zaubern kann. Der maximale Zerrgrad ist ziemlich hoch und müsste eigentlich für alles ausreichen. Dabei wird es nicht matschig oder schwammig, auch nicht bei weit aufgedrehten Bässen und unteren Mitten. (Ok, mit dem Halshumbucker einer ES ist man kurz davor, aber das würde ich dann auch als Bedienungsfehler bezeichnen). Die Zerrung ist immer eher straff und definiert. Die Nebengeräusche bleiben dabei auch bei hohen Zerrgraden im grünen Bereich.

Dreht man den Distortion Regler ganz zu, ist das Pedal clean. Mit ganz aufgedrehtem Punch und Edge Regler hat man dann sogar einen ganz leichten Clean Boost, den man mit dem Attack Regler dann noch in der Schärfe regeln kann. Ist aber wirklich nur eine ganz leichte Lautstärkeanhebung und eine leichte Verdickung des Sounds. 
So ca. ab 8 Uhr des Dist. Reglers setzt Verzerrung ein, die sich dann über den ganzen Regelweg ohne große Sprünge kontinuierlich steigert. Das lässt sich gut regeln, wobei die Klangregelung beim Zerrgrad ein Wörtchen mitspricht. Alles ist, wie gesagt, interaktiv. Mit wenig Dist. und viel Punch kann man jetzt z.B. einen schön in Wolle gepackten, angezerrten Jazzsound zaubern, das hat was. Mit weniger Punch und mehr Attack oder Edge wird es dann straffer...  und, und , und. 

Sehr vielseitig ist das Teil. Es klingt dabei aber immer etwas rauer und ungehobelter als ein Tube Screamer. Die Dynamik ist dabei auf Tube Screamer Nivea. Das sind feine Pedale, das Spaß machen. Optisch finde ich den blauen Super Metal aus der 9ner Serie zwar viel schöner, der kostet aber auch viel mehr schönes Geld. Klanglich unterscheiden sich beide nicht. Einen Metal Charger bekommt man noch recht günstig bei Ebay, wenn man ein bisschen sucht. Und mit dem Kauf eines funktionstüchtigen Pedals macht man dann meiner Meinung nach nichts verkehrt.

Vielen Dank und Gruß an Upton-Webber aus dem G&B Forum für die freundliche Leihgabe des MS10 und noch einiger anderer Pedale.

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