Ibanez DE7 Delay/Echo
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Zum Zeitpunkt dieses Testberichts 03.2012 ist die 7ner Serie mit den großen silbergrauen Boxen bereits Geschichte. Momentan hat man sich bei Ibanez wieder auf die schöne alte 9ner Serie gestürzt und verschiedene Tube Screamer Varianten im Programm. Dazu gesellt sich ein an alte Moog Pedale erinnerndes Echo und ein Paul Gilbert Signature Flanger. Nicht gerade viel los im Ibanez Pedalsegment momentan. Zumindest hier in Deutschland.
Das Pedal für diesen Test hab ich schon sehr lange und es war auch eine ganze Weile auf meinem Effektboard im Einsatz. Das Einzige, was mir an dem Pedal fehlte, war und ist eine Tap Funktion für das Tempo und ein weiterer Speicherplatz. Zumindest die Tap-Tempo Funktion halte ich heute auch für eine Pflicht bei Delay und Echopedalen.
Ansonsten zur 7ner Serie: So richtig hübsch war sie ja nicht gerade, diese grauen Klötze, sag ich mal ganz subjektiv. Aber sie hatte ein paar klasse Extras. Die versenkbaren Potis waren eine schöne Sache. Da konnte sich nichts verstellen. Und auch das per Knopfdruck öffnende Batteriefach unter der Trittfläche war nicht schlecht. Positiv fand ich auch, dass man einen vernünftigen festen Batterieclip verbaut hat und nicht so ein dünnes anfälliges Plastikfolienteil wie vorher. Die 7ner Pedale sind wirklich robust! Den zweiten Ausgang hatten die älteren Pedale allerdings auch schon. Da ist übrigens nichts in Stereo, der zweite Ausgang liefert nur das trockene direkte Signal, den Bypass sozusagen. Übrigens waren die 7ner Kästen nicht alle grau. Es gab auch grüne Tube Screamer und, wenn ich mich nicht irre auch lila Delays.
Das DE7 Delay/Echo hat drei Drehregler, die wie schon geschrieben versenkbar sind. Delay Time, Repeat und Delay Level. Time für die Zeit zwischen Auslöser und Echo/Delay, Repeat für die Anzahl der Echos bzw. Wiederholungen, Level zur Anpassung an das trockene Signal. Dazu kam ein Schieber, der zwischen einem Echo- und Delay Modus wählt. Mit einem zweiten Schieber hat man drei Time-Voreinstellungen zur Verfügung. Diese sind 30 bis 160, 120 bis 650 und 450 bis 2600 Millisekunden.
Damit ist vom Rockabilly Slap Back Echo bis zum Extrem-Delay, das sich immer wieder aufschaukelt alles drin. Klanglich hat es mich immer überzeugt, ich war immer zufrieden damit. Die Delay Sektion ist sehr klar, sauber und brillant. Die Echo Sektion bedient mit weniger Höhen und "schlechter" werdenden Wiederholungen dagegen gar nicht mal so übel die "altes Tape Echo" Schiene.
Abgelöst wurde das DE7 auf meinem Effektboard durch das T-Rex Reptile Delay 2, das wesentlich "vintage" orientierter ist. Ein klasse Teil, das auch einen Testbericht in dieser Website hat. Es kann diese ganz klaren höhenreichen Delays des DE7 nicht bieten, alles ist wärmer ausgerichtet. Mancher wird diesen klaren Klang des Ibanez im Delay Modus vielleicht digital nennen und dieses Attribut ist ja irgendwie immer noch negativ besetzt, zumindest bei vielen. Ich kann dem Sound dagegen nur Positives abgewinnen und manchmal fehlt er mir tatsächlich sogar auch etwas auf meinem Effektboard. Eigentlich könnte das Ibanez neben dem T.Rex wieder darauf Platz finden, dann wäre auch der mir immer noch fehlende zweite Speicherplatz sozusagen da :-).
Und die Vintage Schiene bedient es mit dem Echo Modus auch nicht gerade schlecht, auch wenn es vielleicht nicht hundertprozentig wie ein altes, etwas abgelutschtes Tape Echo klingt. Auf jeden Fall klingt dieser Modus mit Sicherheit nicht "digital", jedenfalls meiner Meinung nach.
Mein Ibanez DE7 Klotz ist eins dieser Pedale, die ich selten am Start habe, aber nicht verkaufen mag, weil sie einfach gut sind. Meinem alten analogen Ibanez AD 9 aus den Achtzigern trauere ich z.B. dagegen nicht wirklich nach, ich kam mit dessen Nebengeräuschen nicht klar. Das DE7 hält sich dahingehend sehr vornehm zurück und ich halte es für praxistauglicher als den alten analogen Veteran, der allerdings deutlich schöner aussieht. Ein DE7 im AD 9 Outfit, das würde mir gefallen.