HERMIDA   MOSFERATU



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Den Namen Hermida bringt man sofort mit dem Zendrive zusammen.
Hier geht es aber um ein anderes Gerät aus der Pedalschmiede von Alfonso Hermida, dem Mosferatu. Ich glaube, das Mosferatu gab es schon vor dem Zendrive. Es gibt ältere Versionen mit nur drei Potis und größerem Gehäuse.

Auf den ersten Blick sieht das aktuelle Mosferatu wie ein Zendrive aus. Es hat die gleiche Machart. Das Gehäuse, die Art der Beschriftung, die Farbe und zum Glück auch die sehr gute Verarbeitung haben beide Pedale gemeinsam.
Die Potis sind nicht nur gleich angeordnet, sie haben auch die gleichen Funktionen. Man kann Volume, Gain, Tone und Voice einstellen.

Der Batterieanschluss ist in der rechten Gehäuseseite und das Mosferatu hat einen true bypass. Statt der blauen Zendrive LED hat das Mosferatu eine in rot spendiert bekommen.

Der Name Mosferatu kommt sicher nicht von ungefähr. Er deutet auf die Verwendung von Mosfet Transistoren hin. Der Klang des Pedals tut dies ebenso. Für mich bedeutet Mosfet breit und satt im Klang und diese These wird im Vergelich zum Zendrive auch unterstützt.

Im direkten Vergleich zum Zendrive klingt das Mosferatu fetter und satter und es hat auch etwas mehr Zerrgrad zur Verfügung. Mit ganz aufgedrehtem Voice Regler klingt und agiert es fast genau wie mein MXR Zakk Wylde Overdrive (ein sehr schönes Pedal übrigens!) Breit und satt singend klingt es allgemein bei höheren Zerrgraden, auch bei eher zugedrehtem Voice Regler.

Mit Volume ganz auf, Gain ganz zu, Tone ganz auf und Voice ganz zu hört man klanglich und auch in Sachen Output so gut wie keinen Unterschied zwischen Effekt- und Bypasssignal. Wenn man in dieser Stellung dann Gain aufdreht, hat man einen klangneutralen Booster mit viel Bumms. Der Voice Regler hat dann so gut wie keine Wirkung, er wirkt sich erst richtig aus, wenn das Pedal zerrt. Dann wirkt er aber sehr intensiv. Er ändert nicht nur den Sound von eher warm bedeckt bis offener und aggressiver, sondern er steigert auch den Zerrgrad wie ein nachgeschalteter Gainregler.

Mit voll aufgedrehtem Voice Regler fängt das Pedal dementsprechend auch früher an zu zerren. Mit zugedrehtem Voice Regler gibt es ab ca. 9 bis 10 Uhr am Gainregler i-V. mit meiner Strat leichten bluesigen Schmutz. Klingt gut mit weiter aufgedrehtem Tone Poti. Mit aufgedrehtem Voice Regler klingt es direkter und bissiger. Das setzt sich bei stärker verzerrten Sounds fort, mit dem Voice Regler lässt sich gut arbeiten und er macht das Pedal vielseitig. Der maximale Zerrgrad ist satt und fett, aber den high gain Overkill darf man hier nicht erwarten.

Das Mosferatu verträgt sich gut mit Single Coils und Humbuckern. Für mich gehört es eher vor einen cleanen Amp. Im direkten Vergleich zum Zendrive klingt es in meinen Ohren eher wie ein Allrounder. Das Zendrive hat mehr eigenen Charakter, einen den man mag oder nicht. Das Mosferatu ist so ein bisschen "Zendrive goes Tubescreamer", mehr Jedermanns Liebling, ein Pedal für alle Fälle. Von Metal mal abgesehen, es ist eher Blues-, Rock- oder Schönklangorientiert.

Wie das Zendrive tut es sich in Sachen Nebengeräusche sehr positiv hervor, auch bei hohen Zerrgraden ist es sehr nebengeräuscharm. Auch in Sachen Dynamik ist alles bestens, das Mosferatu reagiert sehr gut auf das, was reinkommt. Vielleicht nicht ganz so gut wie der Bruder Zendrive, aber das ist im fetteren Charakter des Mosferatu begründet und nicht negativ zu sehen.

Das Mosferatu muss sich so in dem groben Konkurrenzbereich MXR Zakk Wylde Overdrive, MXR GT-OD und vielleicht sogar noch (viel teurer) Moollon Overdrive behaupten und da macht es keine schlechte Figur.

 

Vielen Dank an Ralf für die freundliche Leihgabe!