Hartman 8va |
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Die Bilder und die Texte dieser Website sind von mir und nur mit meiner ausdrücklichen Genehmigung anderweitig, wie z.B. bei Ebay, zu verwenden. Beim Hartman 8va Pedal handelt es sich um einen Nachbau des Tycobrahe Octavia mit sinnvollen Verbesserungen. Das Tycobrahe Octavia ist ein Fuzz/Octave up Pedal aus den siebziger Jahren, hergestellt in Kalifornien. Einen Vorläufer spielte Jimi Hendrix z.B. im Solo von Purple Haze. Dies war soweit ich weiß ein von Roger Mayer für Hendrix gebautes Pedal, das dann einer der Vorläufer von den Tycobrahe Pedalen wurde. Genaueres hierzu von Roger Mayer selbst kann man hier nachlesen: www.roger-mayer.co.uk/octavia.htm Die sinnvollen Verbesserungen im Hartman 8va sind ein Trim Poti und vor allen der Umstand, dass man das Fuzz auch ohne den Octaver nutzen kann. Der Octaver ist über den linken Fußschalter zuschaltbar, der rechte Schalter schaltet das Pedal insgesamt an und aus. Das Blau finde ich klasse! Ich meine, das ist Pelham Blue und somit eine meiner Lieblingsfarben. Die Verarbeitung ist bestens. Innen wird die Platine von den in- und out Buchsen gehalten. Batterie- und Netzteilbetrieb ist möglich. Eine orangerote Leuchte zeigt an, ob das Pedal eingeschaltet ist. Eine weitere grüne in der 8 über dem linken Fußschalter meldet den eingeschalteten Octaver an, der typischerweise dem Signal eine Oktave nach oben hinzufügt. Das Pedal hat einen so genannten True Bypass. Der Trim Regler ist nur für den Octaver zuständig und bearbeitet dort den Höhengehalt. Im Netz hab ich gelesen, das sei ein Input-Trimmer. Wie dem auch sei, was er in meinen Ohren praktisch macht ist ganz einfach eine Beeinflussung des Octaver-Treblebereichs nach Art einer Höhenblende. Dadurch ist der Effekt bei weiter aufgedrehtem Poti schärfer, aggressiver und etwas weiter vorn, bei weiter nach links zugedrehtem Poti das Gegenteil. Ein klasse Regler! Ohne Octaver hat man ein Silizium Fuzz mit ganz klarem "vintage" Touch am Start. Es ist für mich nicht zu aggressiv, aber auch nicht zu wollig warm. Ich würde subjektiv sagen: Eigentlich genau richtig. Und zwar mit Strat, Tele und ES in allen Pickup-Einstellungen und vorm Fender Deluxe Reverb ebenso wie vorm Marshall Bluesbreaker Combo. Es gefiel mir im Grunde immer. Das ist mir bisher nur selten bei Fuzz Pedalen untergekommen. Z.B. beim Lovepedal Fuzz Master Silicone, bei meinem Guitarsystems Fuzz Tool, beim Orion Motor Fuzz und jetzt beim Hartman 8va. Fuzz ist meist sehr abhängig vom Amp und von der Gitarre und oftmals passt da manches nicht so recht zusammen. Das 8va ist da in meinen Ohren nicht ganz so zickig. Das Fuzz ist auf jeden Fall eins der besseren Sorte. Das zeigt sich auch oder gerade bei niedrigeren Zerrgraden. Manche Fuzze fangen da zu sehr an zu hupen und sind vor cleanen Amps dann für mich nahezu unbrauchbar. Hier geht's. Wenn auch natürlich ganz Fuzz-typisch etwas "bratzig". Auf dem letzen Viertel des Boost genannten Zerrgrad-Regelwegs gibt es noch einen Nachbrenner. Und ganz aufgedreht kommt noch ein schöner schmutziger Sag Effekt hinzu. Dieses typische übersättigt komprimierende Einknicken des Sounds. Nicht allzu intensiv, aber genug um herrlich zu sein. Cool. Der Octaver passt einfach dazu wie die Faust aufs Auge. Vielleicht auch, weil er durch das Trim Poti so schön passend einstellbar ist. Ich war meist eher etwas links von der 12 Uhr Reglerstellung zugange, aber das ist reine Geschmackssache. Alle Reglerstellungen klingen gut. Das "Kreischen" über den 12 Bund hinaus ist ganz einfach völlig authentisch. Und in den unteren Gefilden klingt es auch herrlich, obwohl man den Effekt meist nur mit dem typischen höheren Sololinien in Verbindung bringt.
Mein
subjektives Fazit:
Vielen Dank an Julian für die freundliche Leihgabe! Hier noch ein Link zu Julians schönen Homepage: juliangramm.com
02/2016 |