G2D  Custom Overdrive



 

 

 

 

 

 

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Das G und das D des Firmennamens G2D sind die Anfangsbuchstaben der Vornamen der Firmengründer und Macher der Pedale, Grant und Dave. Die Firma ist in Neuseeland zu Haus.

Es gibt mehrere Zerrpedale in der G2D Produktpalette. Das Cream Tone lag mir bereits für einen Testbericht vor, jetzt bekam ich als Leihgabe ein G2D Custom Overdrive. Dafür vielen Dank dafür an Ralf Dederichs.

Die Farbe des Pedals gefällt mir deutlich besser als das Braun des Cream Tone. Das Custom Overdrive ist dunkelblau bis lila. Es hat ein hohes Gehäuse auf dem man zwei Fußschalter und vier Potis findet.
Ein Fußschalter ist für den Bypass, der andere schaltet zwischen zwei einzeln regelbaren Gainstufen hin- und her. Die Potis sind Gesamtvolumen, Tone und die beiden Regler für die zwei Gainstufen, genannt Drive und Solo. Dazu gibt es drei LEDs, gelb, blau und rot für den Bypass und die beiden Gainstufen. In- und Outputbuchsen sowie der Netzteilanschluss sind an der Stirnseite des Pedals. Zum Batteriewechsel muss man die Bodenplatte abschrauben.

An der Verarbeitung gibt es nichts zu mäkeln. Schraubt man das Pedal auf, hat man freien Blick auf die Unterseiten zweier Platinen. Einen Blick auf die Bauteile auf den Platinen gibt es nicht so ohne weiteres, dazu müsste man das Pedal weiter auseinanderbauen, was ich natürlich nicht tue.

Die LEDs sind wie auch beim Cream Tone etwas gewöhnungsbedürftig. Alles ist sozusagen auf links, genau entgegengesetzt zu den (oder zumindest zu meinen) Erwartungen. Die Bypass LED leuchtet, wenn der Effekt aus ist. Wenn die zahmere Drive- Gainstufe eingeschaltet ist, dann leuchtet die blaue LED beim Solo-Poti. Ist die heftigere Solo-Gainstufe an, leuchtet die rote LED beim Drive-Poti. Tja, das muss man sich eben merken.

Die beiden Gainstufen sind hintereinander geschaltet, Der Solo- Zerrgrad und Output ist also auch von der Stellung des Drive-Reglers abhängig. Sind beide voll aufgedreht, hat man vor einem clean eingestellten Amp in der ersten Gainstufe einen Zerrgrad a la voll aufgedrehter Ibanez TS 9 und in der zweiten Gainstufe einen deutlichen Lautstärkesprung und eine deutlich sattere, höhere Verzerrung, die richtig schön fett singt und trägt.

Der Klang geht dabei auch ziemlich in die Tube Screamer Richtung, ich habe sofort meinen alten TS 9 aus dem Regal geholt und daneben gelegt. Da sind sehr viele klangliche Parallelen da, aber der Custom Overdrive ist viel dynamischer am Werk. In der voll aufgedrehten ersten Gainstufe kann ich mit meiner Humbucker ES nur durch den Anschlag zwischen clean und recht satter Verzerrung herumspazieren. Das geht mit dem TS 9 nicht, der reagiert da viel "statischer". Auch mein später daneben gelegtes Fulltone Full Drive II muss sich da geschlagen geben. 

Angezerrte Sounds mit weniger Drive klingen auch sehr agil, dynamisch und druckvoll, das macht Spaß.

Schaltet man den zweiten Gang dazu, ändert sich der Charakter nicht. Es kommt nur eine mit dem Solo-Regler sehr gut einstellbare Schippe mehr an Output und Zerrung dazu. Der maximale Zerrgrad kann dann ziemlich hoch sein, bleibt aber in warmen Soundgefilden. Es ist ungefähr so, als würde man zwei Tube Screamer hintereinander benutzen. Allerdings zwei der besseren Sorte sozusagen.

Richtig aggressive Metal-Kante will der Custom Overdrive nicht so richtig bieten, dafür gibt es andere Pedale und die heißen dann meist Distortion.

Als cleaner zweistufiger Booster kann das Pedal mit zugedrehten Drive und Solo Reglern auch gut herhalten. Der Output-Sprung zwischen Drive und Solo ist dann aber ganz schön heftig.

Bleibt noch zu sagen, dass das Pedal einen True Bypass hat, mit Nebengeräuschen sparsam ist und mit allen Gitarrentypen gut kann. Schönes Pedal!

 

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