G2D Cream Tone |
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Die Bilder und die Texte dieser Website sind von mir und nur mit meiner ausdrücklichen Genehmigung anderweitig, wie z.B. bei Ebay, zu verwenden. Pedale aus Neuseeland
bekommt man nicht so oft unter die Füße, ich wusste gar nicht, dass dort
auch Gitarre gespielt wird :-) Es gibt mehrere Zerrpedale in der G2D Produktpalette. Das Cream Tone, das hier Testobjekt ist, wird als Bluespedal mit Solo Boost beschrieben. Vielen Dank für die Leihgabe an Hannes Stöffel, der mir auch schon das Damage Control Liquid Blues Pedal zukommen ließ. Über die Farbe des Pedals (ich nenne das mal ganz dezent "Erdbraun") kann man unterschiedlichster Meinung sein, man mag es oder nicht. So ist es auch in Bezug auf die Höhe des Gehäuses. Ich mag lieber flachere, aber die beiden großen Platinen im Inneren brauchen den Platz. Oben gibt es schöne, cremefarbene Bakelit Knöpfe und das Logo und die Beschriftung finde ich gelungen. Der Lack ist nicht unbedingt von der widerstandsfähigsten Sorte, die Verarbeitung ist alles in allem gut. Die vier Regler regeln das Gesamtvolumen, den Ton, die Intensität des Solo Boost und den Zerrgrad. Der Solo Boost wirkt sich dabei nur auf die Lautstärke und nicht auf den Zerrgrad des Pedals aus. Man hat also einen Zerr-Sound in zwei Outputstärken zur Verfügung. Der linke Schalter ist für den Bypass zuständig. Das Pedal hat einen echten True Bypass. Der rechte Schalter wechselt zwischen den beiden unterschiedlich lauten Zerrsounds, Blues und Solo genannt. Dazu gibt es oben zwischen den Potis drei LEDs, die
erstmal etwas Verwirrung stiften. Die linke orangefarbene zeigt den Bypass
an, wobei sie leuchtet, wenn der Effekt aus ist. Normalerweise leuchten
die Bypass LEDs bei Pedalen eigentlich immer, wenn der Effekt
eingeschaltet ist. Und die Verwirrung geht noch weiter: wenn Solo
eingeschaltet ist, leuchtet die rote LED neben dem Drive Poti, wenn
"nur" Blues eingeschaltet ist leuchtet die blaue LED neben dem
Solo Poti. Na ja, in Neuseeland fährt man ja auch links, glaube ich. Die
sind da eben ein bisschen anders :-) Innen findet man auf der oberen Platine noch einen kleinen Switch mit zwei Schiebern. Einer der Schieber schaltet zwischen zwei unterschiedlichen Einstellungen des Bassgehalts und der zweite zwischen zwei Intensitäten des Zerrvermögens. Man kann das Pedal eher als Booster oder eher als Verzerrer einstellen, wobei auch in der weniger zerrfreudigen Einstellung mit Humbucker noch ein ziemlich satter Zerrgrad erreichbar ist, mit einer Strat eher nicht. In der zerrintensiveren Einstellung gibt es auch mit Single Coils gutes Pfund, aber so etwas wie High Gain sollte man nicht unbedingt erwarten. Das Cream Tone ist eher "vintage" orientiert. Den "Bass-Schieber" kann man als Anpassungsmöglichkeit für verschiedene Gitarren (Single Coils und Humbucker) oder Amps sehen oder als Möglichkeit zur Klangformung. Mit den beiden Schiebern kann man zwischen vier Grundeinstellungen wählen, die auf der Bodenplatte genau definiert sind. Dadurch wird das Cream Tone recht vielseitig. Man kann es als zweistufigen Clean Boost, als ziemlich fetten und singenden Zerrer mit Boogie bzw. Santana Touch, oder eben alle Nuancen dazwischen nutzen. Der Klangcharakter des Cream Tone macht dabei unabhängig vom Zerrgrad seinem Namen alle Ehre. Aggressivität gibt es nicht, das ist eher ein Schönklang-Pedal. Der Ton bleibt immer rund und warm. Für mich ist das Pedal ein weiterer Vertreter in die Richtung Dumble/Boogie mit fettem und eher süßen Ton. Wenn man den Zerrgrad ausreizt hat man kein High Gain, aber einen sehr singenden und vollen Ton. Andersherum kann man z.B. auch mit einer Strat unter Zuhilfenahme des Tone Potis sehr schöne jazzigere Klänge hervorzaubern, die aber nicht dumpf werden. Mit dem Tone Poti kann man arbeiten, es macht nicht nur "die Höhen weg". Selbst bei ganz zugedrehtem Tone Poti hat man brauchbare Sounds. In der Website ist zu lesen, dass das Cream Tone eher für Single Coils gemacht ist, aber auch mit Humbuckern funktioniert. So ist das gut beschrieben. Mir gefiel es gut mit meiner ES 135, aber man merkt mit einer Strat deutlich, wofür es gemacht ist. Insbesondere als zweistufiger, klanglich flexibler Clean Boost ist es dann wohl schwer zu schlagen. Das soll die Zerrqualitäten aber nicht schmälern. Auch als dicker Zerrer kann mich das Cream Tone mit guter Dynamik und gutem Ton überzeugen und auch der wirklich gut als Lautstärkeerhöhung funktionierende Solo Boost ist ein Argument. Allerdings gehört das Pedal dafür dann vor einen cleanen Amp. Fazit: von der Farbe abgesehen gefällt mir das G2D Cream Tone sehr gut.
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