FULLTONE OCD |
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Vielen Dank an Michael aus München für die sehr |
Die Bilder und die Texte dieser Website sind von mir und nur mit meiner ausdrücklichen Genehmigung anderweitig, wie z.B. bei Ebay, zu verwenden. Der Overdrivepedal-Klassiker Full Drive II hat Konkurrenz im eigenen Hause. 2005 bringt die Edelschmiede Fulltone das zweite Overdrivepedal auf den Markt, das Obsessive Compulsive Drive, kurz OCD. Für Freunde des gepflegten Zerrtons hat die Firma außerdem noch einen Fat Boost, ein Distortion Pro und verschiedene Fuzz-Pedale im Programm. Für eine exzellente Verarbeitung und hochwertige Bauteile ist die Firma Fulltone bekannt und dieser Linie bleibt sie glücklicherweise auch beim OCD treu. Alles ist perfekt. Anstatt wie sehr viele andere Boutique-Pedal Hersteller einfach Standard Aluboxen zu verwenden, gibt es bei Fulltone auch eigenständige Gehäuse. Das des OCD besteht aus zwei ineinandergreifenden, gebogenen Stahlblechen, die mit vier Schrauben verbunden sind. Ein separates Batteriefach gibt es nicht, zum Einlegen derselben muss das Gerät geöffnet werden. Das Pedal ist ungefähr so groß wie die bekannten MXR Gehäuse, also schön handlich. Bei MXR und Fulltone stehen offenbar auch die gleichen Farbtöpfe. Der weiße Lack des OCD ist identisch mit dem des MXR Zakk Wylde Overdrive. Die drei Potis regeln ganz klassisch Volume, Tone und Drive. Dazwischen sieht man eine LED, die bei eingeschaltetem Effekt ein schönes Blau von sich gibt. Über dieser LED hat sich noch ein kleiner Kippschalter angesiedelt, der zwei Einstellungen bietet. Eine HP und eine LP, womit High Peak und Low Peak gemeint sind. Der Bypass ist einer aus der hard wired Liga, also absolut klangneutral. Rechts ist die Inputbuchse, Links der Output und daneben der Netzteilanschluss. Im Manual steht, dass das Pedal mit 9 bis 18 Volt betrieben werden kann, was je nach Voltzahl Auswirkungen auf den Klang hat. Laut Fulltone ist das Pedal cleaner, lauter und dynamischer, je mehr Volt anliegen. Ähnliches kennt man auch vom Okko Diablo. Ich habe erst mal eine 9 Volt Batterie
eingelegt und los gehts: Dabei kann man mit dem kleinen Kippschalter und dem Tone-Poti den Klang beeinflussen. Bei einer Tone Einstellung um 11 Uhr herum im Kippschalter auf HP Modus arbeitet das Pedal recht klangneutral. In Bezug auf den Kippschalter ist für mich die High Peak Einstellung unabhängig vom verwendeten Amp, verwendeter Gitarre und Zerrgrad der eindeutige Favorit. Diese Einstellung hat gegenüber der Low Peak deutlich mehr Druck, Output, Tiefe und eigentlich von überhaupt allem. Hier gibt es ein kleines Soundfile, dass ohne großen Klanganspruch den Unterschied zwischen den beiden Einstellungen High Peak und Low Peak halbwegs deutlich darstellt. Ich spiele einen POD XT Sound mit ein bißchen Slapback und schalte dann das OCD erst in der Low Peak und dann in der High Peak Einstellung dazu. Das mache ich zuerst mit dem Stegpickup meiner Gibson ES 135 und dann mit dem Halspickup meiner Fender Stratocaster. Die dabei verwendeten Poti-Einstellungen des OCD sind auf dem Foto links zu sehen. Ich habe das OCD mit dem Fulltone Full Drive II, dem Banzai Cold Fusion, Hao Rumble Mod, Okko Diablo und weil es nach dem ersten Anspielen förmlich danach rief, auch mit dem Baldringer Dual Drive verglichen. Das Fulltone OCD klingt im großen und ganzen wie das Baldringer Dual Drive (bzw. wie ein Kanal des Dual Drive, denn das Baldringer Pedal hat ja zwei identische Kanäle). Er hat das gleiche Zerrvermögen und die gleiche Dynamik, und auch der Mini Switch agiert ähnlich wie die beiden Mode Schalter des Dual Drive. Das Baldringer ist aber durch die zwei Kanäle mit jeweils kompletter Klangregelung deutlich vielseitiger. Genau wie beim Baldringer klingen die anderen genannten Pedale im direkten Vergleich enger und gepresst. Etwas ausgenommen ist der Okko Diablo, der dem OCD und dem Baldringer insbesondere mit weit aufgedrehtem Feed Regler ziemlich nahe kommt. Nicht, dass die genannten Pedale schlecht wären, absolut nicht, nur klingen diese eben einfach mehr wie Pedale und das Baldringer und das OCD klingen mehr nach Amp. Die beiden Pedale haben mehr Tiefe, mehr sattes Bottom End und einfach mehr von diesen (im positiven Sinne) schneidenden und brutzelnden Mitten und Höhen, die ein weit aufgedrehter Röhrenamp hat. Das ist schwer zu beschreiben, wird aber, wenn man einen AB Vergleich macht, sehr deutlich. Wie ich schon beim Dual Drive Test schrieb, muss das aber noch lange nicht bedeuten, dass dieses Klangverhalten jedem gefällt. Wie dem auch sei, es ist ein klasse Pedal. Es ist so in etwa ein halbes, in Sachen Klangregelung deutlich abgespecktes Baldringer Dual Drive. |