FULLTONE FULL-DRIVE 1 |
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The finest Overdrive pedal in the world...
Mittlerweile gibt es einige Nachfolgeversionen des Pedals, wie z.B. die ganz anders klingende Mosfet-Variante. 2017 entschloss sich Mastermind Mike Fuller dann, eine kleine Version des Klassikers auf den Markt zu bringen. Das ist das Full-Drive 1, das hier jetzt Testobjekt ist. Beim kleinen FD 1 handelt es sich sozusagen um die Urversion des Full-Drive aus den Neunzigern, allerdings ohne dessen Boostfunktion. Die rechte Ecke des ehrwürdigen Klassikers wurde also kurzerhand mal entfernt. Die früheren Pedale in den Neunzigern hatten einen etwas mittigeren Klang als die Pedale vom Ende der Neunziger bis ins neue Jahrtausend hinein. Dem wird beim FD 1 mit dem kleinen Kippschalter rechts nachgegangen. Die Stellung V lässt die etwas mittigere Urversion erklingen, die Stellung FM für Flat Mids die spätere. Die dritte Stellung CC des Kippers schaltet in den Comp Cut Modus, den das alte FD 2 per Push Pull Funktion am Volume Regler parat hat. Im Comp Cut Modus ist das Pedal ein cleaner, recht klangneutraler Booster mit sehr viel Reserven. Das Blau des FD 1 ist das gleiche wie bei meinem alten FD 2. Weiße Knöpfe finde ich schöner, aber das ist natürlich Geschmackssache. Das Gehäuse ist Fulltone-typisch. Das war mir immer schon sympathisch, es ist ein eigenständiges Teil und eben nicht die allgegenwärtige Hammond Alubox. Die Verarbeitung ist tadellos. Zum Öffnen des Pedals brauch man kein Werkzeug, das geht über die beiden Rändelschrauben rechts und links einfach per Hand. In- Out und die Buchse für die Stromversorgung sitzen in der Stirnseite des Pedals. Man kann das Pedal mit 9 bis 18 Volt betreiben. Das mit den 18 Volt kennt man auch von anderen Pedalen. Das bietet i.d.R. mehr Headroom und Transparenz, aber auch einen härteren Klang und eine härtere Ansprache. Ich mochte das noch nie, aber das ist natürlich wie alles hier ganz subjektiv. Die Regler Volume, Overdrive und Tone sprechen für sich. Das Pedal hat einen True Bypass. Zum Vergleich lege ich natürlich mein altes Full-Drive 2 daneben. Das ist vom April 1999 und sollte daher eine Flat Mids Version sein. Es klingt aber ganz eindeutig wie die V Einstellung des Full-Drive 1 Testpedals. Und zwar wirklich genau so. Daher zitiere ich unten in blau mal aus meinem Testbericht des alten FD 2. Die Klangbeschreibung passt genau so zum kleineren Bruder Full-Drive 1. Weil es passt, habe ich es auch noch mit meinem alten Ibanez TS 9 aus den Achtzigern verglichen. Sound: Das Full-Drive 1 ist wählerisch, was den Verstärker angeht. Es passt generell besser vor Fender-artige Amps als vor Marshalls. Zu meinem Fender Deluxe Reverb passt es wie die Faust aufs Auge, zu meinem Marshall Bluesbreaker nicht ganz so gut. Mit einem JCM 800 ist er auch nicht unbedingt glücklich in meinen Ohren. Es klingt eher mittig und gepresst in Verbindung mit Marshalls. Mit einem Blackface Fender geht dafür die Sonne auf. Es ist außerdem eines der Overdrives, die besser vor einen cleanen als vor einen bereits zerrenden Amp passen, wenn man es nicht gerade als selbst wenig zerrenden Booster benutzt. In Bezug auf die Gitarren ist das Pedal toleranter. Der Kippschalter schaltet zwischen Comp-Cut, Vintage und Flat-Mids. Comp-Cut ist die Einstellung als cleaner Booster, die bei der vorliegenden älteren FD 2 Version durch das Ziehen des Volume Potis aktiviert wird. Vintage ist der Klang der älteren Version aus den neunziger Jahren mit volleren Mitten. Ein AB Vergleich bringt zu Tage, dass das hundertprozentig zutrifft. Flat-Mids ist in den Mitten etwas ausgedünnt und hat etwas weniger Bässe, was den Sound nicht aggressiver, aber transparenter macht. Besonders in Verbindung mit Humbuckergitarren ist dieser Sound eine sehr gute Alternative, die das Full Drive 1 sehr flexibel macht. Mein ganz subjektives Fazit: Vielen Dank an Olaf für die freundliche Leihgabe! Weitere Infos zu Fulltone: www.fulltone.com Januar 2019 |