Free The Tone Red Jasper

 


 

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Made in Japan ist meist ein positives Merkmal. So auch hier beim Free The Tone Red Jasper OD. Die Standard Alubox von Hammond ist schön lackiert und innen sieht auch alles pikobello aus, die Verarbeitung ist tadellos. Und schön anzusehen ist es auch, finde ich. 

Die im positiven Sinne schwergängigen Regler (da verstellt sich nichts so leicht) regeln Level, Hi-Cut und Drive. Dazu kommt der Fußschalter, der in einen True Bypass schaltet. Der 9 V Netzteilanschluss sitzt da, wo er meiner Meinung nach hin gehört, oben in der Stirnseite. Rein und raus ist rechts und links, also ganz normal. Eine helle blaue LED zeigt an, ob der Effekt an oder aus ist. Batteriebetrieb ist auch möglich. Dazu muss man die Bodenplatte über die obligatorischen vier Schrauben öffnen.

Das schöne Pedal ist kein High Gainer. Es ist ganz klar ein Vertreter der Booster/Overdrive Liga. Der erreichbare Zerrgrad ist hoch genug, um einen satten Zerrsound zu produzieren. Aber der dicke Santana Solosingsang i.V. mit einem cleanen Verstärker ist nicht ganz drin. Macht ja nichts, dafür hat der rote Jasper andere Qualitäten. Und zwar reichlich davon.

Als reiner Booster ist er eine Waffe. Nicht ganz klangneutral, das aber im sehr positiven Sinne. Er macht den Sound etwas mittiger und dicker. Damit hat man einen zweiten cleanen Sound parat, mit oder ohne Lautstärkesprung, für das cleane Solo oder einfach so. Mit dem Hi-Cut lässt sich dabei der Höhenanteil bestens einstellen, von dunkel bis bissig. Echt klasse.

In Verbindung mit meiner 50s Tele schleichen sich fast unbemerkt ab einer Drive Reglerstellung so um 12 Uhr Verzerrungen ein. Das Pedal ist für angezerrte Sachen gemacht. glaube ich. In der Disziplin ist es ganz große Klasse. Nicht sehr rau, aber auch nicht langweilig glatt zisselt es perfekt einstellbar los. Das ist dann natürlich auch bestens mit dem Anschlag steuerbar. Herrlich. Mit der Tele ist das so richtig rauchig dreckig, das macht so richtig Spaß. Nach dem Einstöpseln von Strat und ES musste ich dann feststellen: Damit auch! Und zwar keinen Deut weniger. Der Red Jasper kann mit jeder Gitarre.

Der Bassbereich bleibt dabei nahezu unangetastet. Einen Bassklau gibt es nicht, es bleibt untenrum aber trotzdem immer straff und stabil.

Drive ganz auf ergibt einen sehr dynamischen, transparenten Rocksound. So in etwas ACDC oder Stones Zerrniveau, je nach dem, wie hoch der Output ist der Pickups ist. Das ist immer noch perfekt von clean bis maximal nur über die Anschlagstärke steuerbar. Richtig klasse. Durch diese Charakteristik passt der Red Jasper natürlich auch bestens vor bereits zerrende Amps. Da muss schon sehr viel kommen, dass es matscht.

Es singt trotz des nicht extrem hohen Zerrgrades. Die Reaktion ist immer schön musikalisch. Alles was reinkommt wird quittiert. Alles negative aber leider auch  :-) Das Pedal ist kein Schönfärber. Hier kann man sich nicht hinter dicken Zerrgraden verstecken.

Nebengeräusche sind überhaupt kein Thema.

Mein ganz subjektives Fazit:
Ich mag solche Pedale, weil sie meiner Spielweise entsprechen. Aber das ist keineswegs ein Pedal nur für den leicht zerrenden Blues/Jazzrocker oder so. Es passt auch vor bereits heftiger zerrende Amps und ist daher eher eine Universalwaffe. Ich kann es für alle Bereiche sehr empfehlen!

Vielen Dank an Harald für die freundliche Leihgabe!

                                                                                                                                                              03/2015