Electro-Harmonix Big Muff |
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Die Bilder und die Texte dieser Website sind von mir und nur mit meiner ausdrücklichen Genehmigung anderweitig, wie z.B. bei Ebay, zu verwenden. Electro Harmonix ist ein Urgestein der Effektpedalgeschichte. Und das Big Muff der Firma von Mike Matthews gehört sicher zu den bekanntesten Zerrpedalen. Es ist ein Fuzz und neben dem Arbiter Fuzz Face vielleicht das Fuzz schlechthin. Ein Klassiker. Es gab das oder den Big Muff im Lauf der Zeit in verschiedenen Versionen, z.B. als grüne russische militärisch anmutende Kiste oder in dieser vorliegenden U.S. Version. Das Testpedal stammt aus den Anfängen der neunziger Jahre. Mit dabei ist die bekannte Holzkiste, die typische E.H. Verpackung. Momentan kann man das Pedal auch in einem stabilen Hammond-artigen Alugehäuse bekommen. Und auch als Mini-Version. Das Gehäuse des Pedals ist E.H. typisch aus nicht sehr dickem Stahlblech und wirkt ein bisschen instabil. Die Dinger sind so, damit muss man leben. Außerdem setzen sie leicht Flugrost an, wie man am vorliegenden nicht geschonten Pedal sehen kann. Ein Batteriefach ist in der Bodenplatte und einen Netzteilanschluss gibt es auch, hier aber im Miniklinkenformat. Das Regelwerk ist simpel und klassisch. Über die dicken, handlichen Knopfe sind Volume, Tone und Sustain regelbar. Sustain steht hier für Zerrgrad, ist aber trotzdem eine gut gewählte Bezeichnung. Mit höherem Gain wird das Sustain schön gefördert und es entsteht ein tragender, sehr fetter Sound. Ein Big Muff hat viel Gain und auch bei ganz zu gedrehtem Sustain Poti schon Zerre parat. Clean Boost darf man nicht erwarten, hier ist immer "Dreck" angesagt. Der Ton ist weich und summend, eben typisch Fuzz. Mit weit aufgedrehtem Tonregler wird es natürlich spitzer und es geht in Richtung Säge, aber so richtig fies wird es eigentlich nicht. Eine gehörige Portion Wärme bleibt immer im Spiel. Im Grunde klingen alle Fuzz recht ähnlich. Es sind alles "Summer" mit meist hohem Zerrvermögen. Sie unterscheiden sich eigentlich fast nur durch ihre Aggressivität bzw. dem vom Höhengehalt abhängigen "Sägefaktor". Der Klassiker Big Muff ist hier eher in friedlicheren Gefilden zu finden, das aber mit viel Zerrgrad. Ich finde ihn trotz hohem Zerrvermögen am besten mit eher zurück geregeltem Zerrgrad vor einem bereits zerrenden Marshall. Das gibt den fiesen Vintage-Touch und man meint sofort, diesen Sound zu kennen. Zu weit zurückregeln sollte man den Sustainregler aber nicht, dann wirkt das Pedal etwas abgewürgt. Über 9 Uhr sollte der Regler schon stehen und dann gibt es schon eine saftige Zerrportion. Vor einem cleanen Amp mag ich ihn nicht so, einen fetten Soloton kann er aber auch dann locker aus dem Ärmel schütteln und das selbst mit der klingeligsten Strat. Mein subjektives Fazit: ich könnte ihn nicht einsetzten. Zu meiner Art Gitarre zu spielen passt er einfach nicht. Aber er ist irgendwie schrullig und man muss ihn einfach mögen. Ein Klassiker eben. |