Dr.No Kafuzz



 

 

 

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Die Pedale von Dr.No sind optisch immer klasse, finde ich. Ich durfte ja schon ein paar Pedale des Herstellers testen. Auch das Drumherum hat was. In der Verpackung wird immer noch ein kleiner zweiter Karton mit Kleinigkeiten wie Pleks, Schlüsselanhängern, Aufklebern oder so mitgeliefert.

Hier geht es um das gelb/orangefarbene Kafuzz. Sieht sehr gut aus. Die gelbe Hammond Standard Box wurde mit dem orangen und schwarzen Dekor bedruckt. Da drauf findet man drei dicke Reglerknöpfe, die man z.B. auch von alten Voodoo Lab Pedalen kennt. Zum Regeln des Fuzz-Effekts gibt es hier die ganz klassische Konstellation. Volume, Tone und den Zerrgradregler, den man hier Kafuzz genannt hat. So eine Fuzzschaltung ist ja meist in Sachen Bauteile eine relativ überschaubare Sache und so ist es auch hier im Inneren des Pedals recht aufgeräumt. Ein kleines Board trägt die Komponenten, alles ist sehr sauber verdrahtet. Was man vergeblich sucht ist ein Batterieclip. Das ist bei allen Dr.No Pedalen der Fall. Aus Umweltschutzgründen verzichtet der Hersteller auf diese.

Diese typischen silbernen Blechhütchen von Germanium Transistoren findet man im Kafuzz nicht, er ist ein Vertreter der Silizium Partei. Das lässt eine etwas schärfere Tonentfaltung erwarten, aber man weiß ja: Ausnahmen bestätigen die Regel.

Als Vergleich hab ich gerade mehrere Fuzzpedale hier, das passt ganz gut. Erst hab ich mal meinen eigenen Germanium Fuzz Face Klon von Guitarsystems aus Holland daneben gelegt. Da kommt erst mal ein deutlich höheres Zerrpotential beim Kafuzz deutlich zu Tage. Allerdings ist der holländische Klon aber auch nicht gerade ein Zerrwunder. Das Kafuzz lässt auch meine eher outputarme Strat ziemlich fett singen, da ist also genug da. Im Vergleich zu den anderen Fuzzes, die gerade da sind (als da wären: Red Witch Fuzz God II, ZVex Fuzz Factory, Durham Crazy Horse, Prescription Overdriver) klingt das Kafuzz insbesondere untenherum recht eigen. Die anderen klingen da alle direkter und straffer. Das Kafuzz geht etwas tiefer herunter, hat aber dazu dann in den unteren Mitten ein Loch, was es speziell klingen lässt. Ich würde fast sagen, es klingt untenrum etwas verhangen.

Wider Erwarten klingt es eher nicht aggressiv für mich. Natürlich gibt es bei weit aufgedrehtem Ton Regler beißende und giftige Höhen, aber das ist ja normal. Bei Ton auf 12 Uhr mit der Strat ist aber eher ein warm singender Klang da, auch bei weniger Gain bzw. Zerrgrad. Der Sound bleibt auch bei wenig Zerrgrad dick und tragend. Das Kafuzz komprimiert eher weniger. Es klingt zwar warm, aber stabiler als z.B. der Guitarsystems Fuzz Face Klon. Dieses typische Einbrechen bei viel Gain, dass an einen überforderten kleinen Amp erinnert, ist beim Kafuzz nicht heraus zu kitzeln.

Am besten klingt es für mich mit dem Strat Halspickup. Ich hab eigentlich gedacht, dass es mit meiner Humbucker Gibson ES nicht geht, weil zu fett. Aber das ist nicht der Fall. Zwar ist sehr tiefer Bassanteil da, aber durch dieses oben schon angesprochene Loch in den unteren Mitten kein Matsch. Das singt ultrafett, das summt. Auch bei weniger Gain, wenngleich es da etwas flach wird. Dann wird es mit der ES etwas plastikhaft leblos, da muss schon etwas mehr Zerre ran, damit Leben in die Bude kommt. 

Subjektives Fazit:
Ein eigenständiges Fuzz ist das Kafuzz. Besonders der Bassbereich ist eigen, der geht tief runter und ist deshalb für Basser vielleicht ganz interessant. Das Pedal reagiert deutlich auf verschiedene Gitarren bzw. deren Output, meiner Meinung nach passen eher outputschwächere Sachen besser.
In Sachen Dynamik ist es durchschnittlich, es gibt agilere Fuzzpedale. Das ist aber natürlich auch dem sehr dicken, sehr singenden Ton anzurechnen. Es geht eben nicht alles. Ein Pedal bei dem erst mal Ausprobieren Pflicht ist, das ist ganz deutlich Geschmackssache.

Vielen Dank an Martin von www.rock-gear.de für die freundliche Leihgabe!

 

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