DigiTech JamMan Delay |
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Warwick
Music Equipment wurde mir zum Test ein DigiTech JamMan
Delay zugeschickt.
Einen Looper von Digitech aus der JamMan Reihe habe ich schon getestet. Und zwar ging es da um den JamMan SoloXT. Man kann grundsätzlich sagen, dass sich dieses Pedal auch im großen JamMan Delay wiederfindet. Alles, was man mit dem SoloXT machen kann, geht auch mit dem JamMan Delay. Ganz schön viele Taster und Regler gilt es zu verstehen und zu beherrschen bei dem mit 17,5 x 27,5 cm nicht gerade kleinen Teil. Daher wird der Testbericht auch sehr umfangreich bzw. lang! Wie oben schon erwähnt ist es pultförmig. Die zweite Fußschalterreihe liegt höher als die erste und dadurch lässt sich alles sehr gut mit dem Fuß bedienen. Alle Buchsen und Anschlüsse sind in der Stirnseite des Pedals angebracht. Die Fläche mit den Reglern und Tastern liegt wiederum etwas tiefer als die zweite Fußschalterreihe und ist dadurch relativ geschützt. Die schwarze Bedienfläche ist klar aufgeteilt. In der Mitte über dem Logo sitzt der Delay Level Regler. Alles links davon ist für den Looper da, Der Regler selbst und alles rechts davon für das Delay. Die Fußschalterreihen sind auch klar zugeteilt. Die unteren vier sind für den Looper da, die oberen vier in der zweiten Reihe für das Delay. Damit hat man schon mal einen kleinen Überblick. Die metallicblaue Farbe finde ich ganz subjektiv klasse. Blau ist allgemein meine Lieblingsfarbe. An der Verarbeitung kann ich nichts bemängeln, das ist alles pikobello sauber. Ein Stecker-Netzteil wird mitgeliefert. Das Netzteil ist Made in China, das Pedal selbst laut Aufkleber auf der Bodenplatte Made in USA. Ein umfangreiches Manual in englischer Sprache wird mitgeliefert. In der Website des Herstellers kann man noch eine französische und eine spanische Version als PDF herunterladen. Eine deutsche leider nicht. Über USB kann man das Gerät mit einem Computer verbinden und dann ist einer Library Loops speichern. Die Software dafür ist ebenfalls in der Herstellersite downloadbar für Mac und PC. Der JamMan ist stereo, kann aber natürlich auch Mono genutzt werden. Er hat zwei in- und zwei Outputs. Einen Anschluss für ein Expr.Pedal und einen Anschluss für einen Footswitch gibt es. Ein Taster lässt die Wahl, ob das Expression Pedal für den Looper oder für das Delay da ist. In Verbindung mit dem Looper regelt das Pedal die Lautstärke des Loops. In Verbindung mit dem Delay kann man zwischen zwei Delays unterschiedlicher Einstellung oder Art hin- und her blenden. Ein sehr interessantes Feature. Der Footswitch Anschluss ist für das optional erhältliche FS3X Pedal gedacht, mit dem sich Funktionen des Loopers schalten lassen. Diese sind Undo/Redo, Loop Reverse und Loop Tempo. Dann gibt es noch neben der oben erwähnten USB Buchse einen Einschub für eine SD/SDHC Speicherkarte, auf der sich Loops speichern lassen. Da gilt natürlich, je größer die Karte, desto mehr Loops. Die Karte darf bis zu 32 GB haben. Es wird keine Karte mitgeliefert. DAS DELAY: Vorher ist zu sagen, dass alle Delays ganz normal mit Delay Level, Time und Repeats regelbar sind. Dazu kann man noch einstellen, ob es in ganzen-, halben-, viertel-, punktierten viertel Noten oder Triolen Delayen soll. Außerdem gibt es aber noch zwei Modify Knobs, die je nach eingestelltem Delay Typ unterschiedliche Parameter steuern. Dazu ist eine kleine Tabelle am übersichtlichsten: 0,5 bis 8 Sekunden: Bass und Treble Die Delay Typen haben auch unterschiedliche max.
Delayzeiten: Ich hab die Delays mit einer Tele und meinem Fender
Deluxe Reverb einfach mal so durchgesteppt. Modulated steht für ein mit einem Chorus modulierten Delay. Klingt sofort nach Achtziger für mich. Da war Chorus und Delay zusammen eine Zeit lang geradezu Pflicht. Schließlich hatte man das ja nun mal in den großen Racks und dann wurde das auch ausgiebig genutzt. Spielt man damit Message in a Bottle, dann klingt es tatsächlich wie Andy Summers persönlich. Echt! Ausprobieren! Das ist eine Achtziger Geheimwaffe :-) Repeat gibt das Delay rückwärts wieder. Das ist nicht leicht einzusetzen. Ich hab sowas ab und zu bei Aufnahmen benutzt. Sehr gut ist hier, dass bei ganz aufgedrehtem Delay Level Regler nur das reine Effektsignal wiedergegeben wird. Damit kann man bestens Rückwärtsgitarren erzeugen. Jimi Hendrix lässt mit Are you experienced grüßen. Das klingt authentisch und sehr gut in meinen Ohren. Slap ist der Spezialist für kurze Slapback Delays und basiert auf der Tape Delay Simulation. Die Rockabilly typischen Sachen a la Mystery Train z.B. macht diese Einstellung bestens für mich. Drive bringt da etwas Dreck ins Spiel, das klingt gut. Ich hatte da am liebsten den Repeats Regler ganz zu, das ergibt dann genau ein Echo. LoFi klingt mehr oder weniger wie durch ein Telefon. Oder wie ein völlig verstaubtes und ausgelutschtes Bandecho oder so. Ein nettes Schmankerl. Tape steht für das Bandecho und macht seinen Job gut. Über den Wow/Flutter Regler (Modify 2) lässt sich sehr gut das typische Eiern eines nicht mehr ganz so frischen Bandes hereinregeln. Alles klingt warm und für mich sehr authentisch. Auch hier konnten es ein paar Höhen mehr sein, ich finde es aber dennoch gelungen. Als ich es dann mit meinem T.Rex Reptile 2 verglichen habe, fiel es aber doch etwas hinten herunter. Das T.Rex macht das eine ganze Ecke schöner, kostet ja aber als "nur" Tape Delay Modeller auch fast soviel wie das komplette Delay/Looper Digitech JamMan Testpedal. Vor Pong müsste eigentlich noch Ping stehen. Dieses Delay macht natürlich nur im Stereobetrieb Sinn, denn die Echos springen von einer Seite zur anderen. Im Monobetrieb klingt es wie die Delays mit den Zeitvorgaben, also ganz klar und sauber, das hereinkommende Signal eins zu eins abbildend. Stereo geht es Ping Pong typisch je nach Einstellung mehr oder weniger hin- und her. Wie sehr lässt sich durch die Spread Regelung über den Modify 2 Regler schön einstellen. Klasse, da kommen dann schöne Breitseiten im wahrsten Sinne des Wortes rüber. Das war das Thema Delays. Die sind hier für mich eine sehr gelungene Sache. Der LOOPER: Was ist das und was soll das? Mit dem Wort Looper verbindet man ja auch ein Gerät das zwischen mehreren Effektschleifen oder eben Effekt-Loops hin- und herschalten kann. Hier geht es aber um ein Gerät, mit dem man sich selbst aufnehmen kann. Dazu kann man dann spielen und nochmal aufnehmen. Die verschiedenen Aufnahmen, also Loops kann man dann ausschalten, wieder aktivieren u.s.w. und sich somit selbst begleiten. Für diese Funktion des Pedals ist wie oben schon geschrieben die linke Seite der Reglerfläche und die untere Reihe der Fußschalter da. Die Regler oben links sind Loop Level und Rhythm Level. Letzterer ist für den eingebauten Rhythmus Knecht da. Der ist sozusagen ein Luxusmetronom, dem man allerlei Sounds verpassen kann. Das kann ein ganz einfacher Klick sein, es gibt aber auch drei verschiedene Kickdrums plus Hihat, Sticks, Cowbell, Conga, Tambourine und Woodblock. Und es gibt auch OFF, falls man ihn gar nicht will. Der Loop Level Regler regelt die Lautstärke der eingespielten Loops. Über die beiden Fußschalter rechts kann man verschiedene gespeicherte Loops per up und down abrufen. Welche Loop gerade angewählt ist, zeigt das zweistellige Display oben. Es gibt 99 Speicherplätze, die man durchsteppen kann. Die Fußschalter links sind für das Aufnehmen, Stoppen, Overdubben und löschen da. Der Fußschalter Nummer Zwei ist außerdem auch für das Tempo der Loop da. Wie bei einem Tap Switch bei einem Delay kann man das Tempo der eingespielten Loop per Tippen ändern. Das passiert ohne Tonhöhenveränderung und klangneutral. Dann haben wir oben noch den Reverse Schalter. Der lässt eine Loop rückwärtslaufen. Wie oben beim Delay auch schon eine klasse Sache um Rückwärtsgitarren aufzunehmen. Der Loop Store Taster ist natürlich zum Abspeichern da. Über Setup kann man einstellen, ob man mit der Speicherkarte oder mit dem internen Speicher arbeiten will. Außerdem kann man damit die Single oder die Loop Option wählen. Das heißt, eine Loop wird entweder nach dem Start nur ein Mal abgespielt oder sie wiederholt sich eben immer wieder, bis man sie per Fußschalter stoppt. Verschiedene Stop Modes gibt es auch: Entweder sofort per Schalter oder die Loop läuft nach dem Schalten bis zum Ende und stoppt dann. Oder per Schalter wird ein Fade Out aktiviert, der alles leiser werden lässt bis Stille herrscht. Der Looper nimmt in CD Qualität auf, Klang ist somit
kein Thema. Da kann niemand irgendwelche Verluste hören. Nun kann man
einfach loslegen, mit oder ohne Rhythmus Knecht aufnehmen. Mit einem Tritt auf den linken Fußschalter nimmt man auf, noch mal ein Tritt drauf und die Aufnahme ist beenden und das Aufgenommene wird abgespielt. Noch mal die gleiche Prozedur nimmt über dem bereits Aufgenommenen eine weitere Spur auf während das vorher Aufgenommene abgespielt wird. Dies kann man wiederholen, bis man sich im Klangbrei verliert. Auf dem besagten Fußschalter den Fuß zwei/drei Sekunden stehen lassen löscht und/oder reaktiviert die jeweils letzte aufgenommene Loop. Um alles zu beenden, tritt man auf den zweiten Fußschalter von links. Bleibt der Fuß zwei/drei Sekunden auf diesem, wird alles vorher aufgenommene gelöscht. Tappen auf diesem Fußschalter ändert das Looptempo, ähnlich wie bei einem Delay mit Tap Funktion. Die beschriebenen Undo/Redo und Clear Funktionen sind für bereits gespeicherte Loops aber wirkungslos! Die beziehen sich also nur auf den sozusagen aktiven Umgang mit dem Looper mit bereits gespeicherten Loops als feste bleibende Grundlage. Was man gerade macht, wird von LEDs in rot oder grün dargestellt. Das Tempo wird optisch durch pulsierende LEDs angezeigt. Wird eine Loop gerade abgespielt und man tritt auf Loop Down oder Loop Up, dann wird die gerade laufende Loop bis zu ihrem Ende abgespielt und es geht nahtlos mit der angewählten Loop drüber oder drunter weiter. So kann man sich eine ganze Songstruktur zurechtbasteln und durchsteppen. Man kann sich da natürlich auch eine ganze Band zusammenbasteln, inklusive Drums, Bass u.s.w. Man kann ja alles möglich an Klangquellen in dem Looper verwenden. Da muss man allerdings beim Einspielen vorher auf die Lautstärkenverhältnisse achten, denn man hat am JamMan nachher nur einen Lautstärke-Regler für die Loop parat. Und außerdem sollte man bei einer so komplexeren Sache auch auf jeden Fall in Stereo arbeiten, sonst klingt das alles doch etwas eng sozusagen. Um das alles auf der Bühne in Sachen Timing sauber hinzukriegen braucht es etwas Übung und auch nicht gerade zu grobes Profil unter den Schuhen. Denn man muss die Schalter genau treffen und das nicht nur in Bezug auf die Zeit. Wenn man das gewünschte Tempo aber vorher per Tempo/Stop Switch einsteppt und die erste Loop dem eingebauten Rhythmus Knecht überlässt, dann wird man von der Auto-Quantize Funktion des Gerätes unterstützt. Die weiteren Overdubs werden dann angeglichen, auch wenn man beim Start und beim Beenden der Aufnahme mit dem Fuß im Timing etwas daneben liegt. Das erleichtert die Sache natürlich ungemein. Mein ganz subjektives Fazit: Übrigens gibt es den Looper in dieser Form mit 4 Schaltern auch allein, also ohne Delay! Vielen Dank an
Warwick
Music Equipment für das Zusenden des DigiTech JamMan
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