DIAMOND DRIVE  +  DIAMOND DRIVE  SE



 

 

 

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Man muss schon etwas genauer hinschauen um den Unterschied zwischen den beiden blauen Diamond Drive Pedalen aus Kanada zu sehen. Das SE hat eine etwas andere Kunststoffbeschichtung mit leichtem "Sparkle-Effekt" und das SE in der Aufschrift, ansonsten ist alles gleich.

Die vier Regler mit schön dicken Knöpfen regeln Drive, Warmth, Volume und Lead. Einen On/Off Schalter gibt es und dazu noch einen für die zusätzliche zweite Stufe, die mit Lead bezeichnet ist und mit dem gleichnamigen Poti ausgesteuert wird. Über den Schaltern befinden sich LEDs, eine in grün, die andere für die Lead Stufe in rot. An der Stirnseite der Pedale findet man einen kleinen Kippschalter, der zwei Einstellungen bietet. Eine rohere, direktere und eine wärmere mit mehr Kompression. Beide Voreinstellungen unterscheiden sich recht deutlich, beide klingen dabei klasse und welche man verwendet ist schlichtweg Geschmackssache.

Die Pedale haben einen True Bypass und sind perfekt verarbeitet, innen ist alles beeindruckend sauber gemacht und bis hin zur Klammer für die Batterie stimmt einfach alles.

Klanglich unterscheiden sich die beiden Pedale nicht grundlegend. Das Standard Pedal klingt ein bisschen direkter und straffer, dafür hat das SE einen Tick mehr Zerrvermögen und der Warmth Regler arbeitet etwas gleichmäßiger. Das SE hat bei Bedarf und weiter aufgedrehtem Warmth Regler auch eine Schippe mehr Bässe, die aber nicht so straff sind wie beim Standard Drive.

Grundsätzlich geht der Sound der Pedale in Richtung Tubescreamer. Die Diamond Drives klingen sehr edel und nicht nur durch die Ausstattung drängt sich ein Vergleich mit dem Fulltone Full Drive II auf.

Mit dem Warmth Regler zwischen 9 und 11 Uhr und dem Mini Switch in der Einstellung mit mehr Kompression klingen die beiden Pedale fast wie ein Full Drive II. Bei dem genannten blauen Edel- Konkurrenten gibt es ja die Flat Mids und die Vintage Einstellungen. Diese sind ungefähr mit der 9 bzw. mit der 11 Uhr Einstellung beim Diamond Drive zu vergleichen. Die Diamonds klingen dabei einen Tick straffer oder aggressiver und haben etwas mehr Bässe. Wenn man den Warmth Regler weiter aufdreht bleiben die Höhen ungefähr konstant, es werden mehr untere Mitten und etwas Bässe hinzugeregelt. Dadurch steigt auch der Output und die Verzerrung ein wenig. Die Diamond Pedale können dadurch enorm Druck entwickeln, viel mehr als ein Full Drive II. Das ist eine feine Sache. In meinen Ohren ist der gleichbleibende Anteil an Höhen gut gewählt, schrill klingen die beiden Pedale nie.

Der Lead Schaltkreis ist eher ein Boost. Der Zerrgrad steigt beim Einschalten nicht allzu sehr, ein Lautstärkesprung lässt sich gut einstellen. Der Leadsound ist sehr durchsetzungsfähig und hat Biss, mehr als beim Full Drive II. Je höher der Drive Regler eingestellt ist, desto geringer wird die Wirkung des Lead Potis.

Als Booster mit heruntergeregeltem Drive und weit offenem Volume Poti haben die beiden Diamonds eine Menge Reserven. Der Boost ist dann aber nicht klangneutral wie der Clean Boost des Full Drive, sondern das Signal wird etwas mittiger eingefärbt.

Die beiden Diamond Drives sind günstiger als der in der Regel hellblaue, schon legendäre Konkurrent. Dabei sind sie vielseitiger und druckvoller. Die Leadstufe halte ich für durchsetzungsfähiger. Das Full Drive II hat einen besseren Clean Boost und ein schöneres Gehäuse als die "Standard" Box der Diamond Pedale.

Mir persönlich gefällt das Standard Diamond Drive etwas besser als das 10 Euro teurere SE, weil es etwas straffer und direkter klingt und habe deshalb das Testpedal auch gekauft. Nicht nur in Anbetracht des Preises halte ich das Diamond Drive im Vergleich zum Fulltone Full Drive II für die bessere Wahl.

Es gibt auch noch ein optisch gleiches Diamond J Drive, das statt des Lead Schaltkreises einen reinen Clean-Boost parat hat, der auch unabhängig vom Drive Schaltkreis genutzt werden kann. Siehe Testbericht Diamond J-Drive.
Man bekommt die Pedale zur Zeit ( März 05) bei www.taranaki-guitars.de

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