Coolpedals Steam Machine



 

 

 

 

 

Die Bilder und die Texte dieser Website sind von mir und nur mit meiner ausdrücklichen Genehmigung anderweitig, wie z.B. bei Ebay, zu verwenden.

Die Steam Machine ist nach dem Dirty Devil das zweite Pedal der Firma Coolpedals, das ich zum Test unter dem Fuß und zwischen Gitarre und Verstärker hatte. Hergestellt wird er in Handarbeit von Andreas Ziegler in Irschenberg. www.coolpedals.de ist die Website des Herstellers, in der weitere Infos und natürlich auch den Preis findet.

Das Pedal ist ähnlich umfangreich ausgestattet wie der Dirty Devil. Auch hier ist alles außen am Gehäuse zu regeln, es gibt keine internen Trimmer. So ist alles schnell zugänglich ohne Schrauberei. Die Verarbeitung ist sehr gut und sauber. Das Gehäuse ist das mittleiweile wohl leider unvermeidbare typische Alu-Ding, das jeder Hersteller benutzt.

Die Potis regeln Boost, Volume, Edge und Drive. Die Steam Machine hat also eine Boost- und eine Zerrsektion, wobei der Booster über den Pre/Post Kippschalter rechts neben den Potis wahlweise vor oder hinter die Zerrsektion geschaltet werden kann. Das hat den Unterschied, dass über den Boost entweder ein höherer Zerrgrad durch heftigeres Ansteuern der Zerrsektion erreicht werden kann, oder eben anders herum ein höherer Pedaloutput ohne Steigerung der Pedal-internen Verzerrung.

Der Booster ist separat nutzbar und hat ordentlich Bums. Zwar ist erst ca. ab 12 Uhr des Potiregelweges eine Outputsteigerung gegenüber dem Bypass da, aber was danach kommt ist ausreichend. Im Klang kann der Boost über den dreistufigen Voicing - Kipper an der Stirnseite des Pedals beeinflusst werden. Die Mittelstellung ist dabei recht schlank und betont den Treble-Bereich, klingt dabei aber nicht ganz so scharf, wei ein richtiger Treble Booster. Die Positionen links und rechts klingen kräftiger, mit Betonungen in unterschiedlichen Mittenbereichen. Richtig klangneutral ist der Boost für mich in keiner Position. Das macht aber nichts, er klingt einfach gut.

Der Voicing Kipper beeinflusst offensichtlich nur den Boost, beim Verzerrer ohne zugeschaltetem Boost höre ich da jedenfalls nichts. Die Zerrsektion beeinflusst dafür der High/Low/Nuts Kipper sehr intensiv. Die Mittelstellung wirkt im Vergleich zu den anderen beiden etwas schlapp, besonders, wenn man Drive eher wenig aufdreht. Mit Drive über 12 Uhr gibt es aber singende Blues/Rocksounds, die schön dynamisch reagieren und etwas an den Tubescreamer erinnern, obgleich alles etwas fuzziger klingt. High ist richtig scharf, würde ich sagen. Das ist ein bissiger Hard Rock/Metal-Sound und zwar auch schon vor einem cleanen Amp. Nuts ergibt dickeres Fundament, da wird es dicker untenherum, was sehr ansprechend klingt. Der erreichbare Zerrgrad ist schon ohne Booster ziemlich hoch, das geht ganz schön ab und liegt eine ganze Ecke höher als z.B. der max. Zerrgrad eines normalen Tubescreamers a la TS9. 

Schaltet man den Booster nun vor der Zerrsektion dazu, wird der Zerrgrad noch intensiver und der Klang kann über den Voicing Kipper noch beeinflusst werden. Der Zerrgrad kann, wenn alles richtig aufgedreht und angeschaltet ist mit dicken Humbuckern einer Paula oder ES schon zu fett sein, die Zerrintensität dürfte also eigentlich jedem genügen. Da steckt in der Hinsicht mehr drin, als man von einer alten Dampfmaschine erwarten würde. Dabei ist das Pedal schön musikalisch und reagiert klasse auf alles, was an Spielweise und "Hardware" reinkommt.

Ob der Klang nun eher "vintage" oder eher modern rüberkommt, kann ich gar nicht so recht sagen. Die mögliche Zerrintensität ist eher modern, dafür hat der Sound aber immer einen Fuzz-artigen Anteil parat, der an alte Zeiten erinnert. Dieser fuzzige Anteil ist immer da und lässt sich auch nicht wegregeln,  so bleibt ein ganz bestimmter Pedalcharakter immer präsent und die unterschiedlichen Sounds beruhen eher "nur" auf ein Mehr oder Weniger an Bass, Höhen und Zerrgrad. Der Dirty Devil aus dem gleichen Stall habe ich etwas vielseitiger in Erinnerung, dafür klingt der aber auch deutlich anders.

Der Klangregler mit dem Namen Edge arbeitet gegen den Strom, beim Aufdrehen werden die Höhen gekappt.

Fazit:
Die Steam Machine ist für mich sowas wie ein richtig gutes High Gain Fuzz .

 

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