Cochrane  Timmy

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Paul Cochrane heißt der Hersteller der in den USA hergestellten Pedale Tim und Timmy. Er ist Monty Python Fan, denn den Namen des Pedals Tim hat er einer Figur aus den Rittern der Kokosnuss entliehen, dem ersten Monty Python Film mit einer durchgehenden Handlung. Ein Film, den man nur lieben oder hassen kann. Das Tim Pedal hat bereits einen Testbericht in dieser Website. Hier geht es um den kleineren Bruder namens Timmy.

Der kleine Timmy steckt in einem kleinen handlichen Alu Gehäuse, das MXR Größe hat. Es ist wie der große Bruder in einem schönen dunklen melierten blau kunststoffbeschichtet. Die Beschichtung hält richtig was aus und auch die Beschriftung ist in der Beschichtung, also nicht etwa nur aufgeklebt oder so. Das Gerät kommt ziemlich edel rüber, finde ich.

Das Timmy hat sozusagen den Kern des Tim intus. Es hat die Schaltung des großen Bruders ohne dessen zusätzliche Boost Funktion und ohne dessen Effektweg.

Es gibt eine rote LED für den Bypass und auch einen Netzteilanschluss für herkömmliche 9 Volt Netzteile. Zum Einlegen einer Batterie muss man die Bodenplatte abschrauben. Der Timmy hat einen True Bypass und die Verarbeitung ist rundherum im grünen Bereich. Innen sieht man Handarbeit. Die Bauteile sind auf einer Lochrasterplatte verbaut und verkabelt. Auf der Lochrasterplatte findet man einen dip switch mit zwei Schiebern.
Dieser hat die Funktion des herausziehbaren Drive Potis des großen Bruders. Man kann damit verschiedene Grundeinstellung aktivieren. Mehr dazu weiter unten. Klanglich gibt das kleinere Timmy das wieder, was auch der große Bruder kann. Deshalb zitiere ich hier einfach mal ein bisschen aus dessen Testbericht:

Der Bass- und der Treble Regler sind Cut Potis, dreht man sie auf, beschneiden sie die jeweiligen Frequenzen. Sie funktionieren also andersherum als gewohnt. Der Bass Regler liegt vor der Verzerrung, der Treble Regler dahinter.
Dreht man Gain, Bass und Treble auf Null hat man einen Clean Boost vor sich, wobei Volume auf ca. 1 Uhr ungefähr dem Bypasssignal entspricht. Das geht gut und hat reichlich Reserven. Der Klang wird dabei in den Mitten etwas aufgeklart, was ganz gut rüberkommt.

Der Zerrklang ist eher süßlich. Wenn das Hermida Zendrive wirklich den Dumble Sound kann, dann kann das Timmy das ebenso. Der Klang geht deutlich in die Richtung des genannten Pedals, insbesondere wenn man den Treble Bereich etwas kappt. Ein Zendrive habe ich und konnte es direkt vergleichen. Parallelen sind unverkennbar, obwohl das Zendrive eine anders angelegte Klangregelung hat und grundsätzlich etwas dicker und wärmer klingt. Dafür ist der Timmy durch die Dip Switches und auch durch den Bass Regler etwas flexibler. Mit ihm sind z.B. stärkere Bässe als beim Zendrive möglich. Das Timmy hat auch bei Bedarf einen Tick mehr an Zerrgrad parat als das Zendrive. Dafür hat das Zendrive weniger Nebengeräusche bei viel Gain, d.h. weniger Rauschen.

Bei wenig Zerrgrad wird der Unterschied zum Zendrive aber größer und es kommt mehr zum Tragen, dass der Timmy transparenter und weniger mittig klingt. Dort hat es dem mittiger ausgelegten Zendrive etwas voraus und angezerrte Sachen kommen knackiger rüber.

Durch den Dip Switch mit den zwei Schiebern hat der kleine Timmy auch dem großen Tim etwas voraus. Der große hat zwei Sounds durch die Push Pull Funktion des Drive Poti parat. Der kleine kann diese zwei Sounds zusätzlich noch kombinieren indem man beide Schieber auf on oder off stellt. Auch wenn beide auf off stehen kommt noch was aus dem Pedal. Dann klingt das Timmy am direktesten. Die drei anderen möglichen Einstellungen klingen komprimierter und satter. Am besten gefiel mir dabei Switch 1 auf on und 2 auf off.

Meiner Meinung nach ist der Timmy aufgrund seiner Charakteristik ein Pedal für das gepflegte Solo, das kann er prächtig und schön dynamisch. Knackige Rhythmus-Riffs gehen aber auch bestens. Sehr empfehlenswert.

Vielen Dank an "itsLars" für die freundliche Leihgabe!