CATALINBREAD SILVER KISS



 

 

 

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Die Catalinbread Pedale werden in Seattle in den USA hergestellt und tragen, wie es sich für ein sogenanntes Boutique Pedal gehört, das Merkmal handbuilt. Zum Test habe ich das Catalinbread Silver Kiss als Leihgabe bekommen. Vielen Dank dafür an ItsLars.

Das Pedal hat die Größe z.B. eines MXR Dist.+ oder eines Hao Rust Driver. Es ist also recht klein und handlich, etwas kleiner als ein typisches Boss Pedal. Es ist grau lackiert und hat in Bezug auf die Schrift und die Paisley Deko einen indisch wirkenden optischenTouch. Hätte Kipling seinen Mowgli im Dschungelbuch eine E-Gitarre plus Zerrpedal spielen lassen, hätte dasPedal wohl ungefähr so ausgesehen.

Das Pedal hat neben den obligatorischen Volume und Gain Reglern eine komplette Klangregelung mit Treble, Mids und Bass. Eine LED leuchtet hellblau, in der Stirnseite gibt es einen Netzteilanschluss und das Pedal hat einen True Bypass. Das Testpedal ist noch eine Urversion, mittlerweile im Jahre 2008 gibt es die Version MK II.

Das Silver Kiss klingt sehr höhenreich und transparent. Sehr "silbrig" macht es seinem Namen alle Ehre. Metallisch könnte man wohl auch sagen, was aber nichts mit der musikalischen Stilrichtung zu tun hat. Der erreichbare Zerrgrad ist so ca. auf Tubescreamer Niveau.

Wenn man das Pedal als cleanen Booster mit zugedrehtem Gain nutzt, merkt man deutlich, wieviel Einfluss die Klangregelung auf den Output hat. Insbesondere der Bassregler boostet mächtig das Ausgangslevel. Als cleanen Booster kann man das Pedal sehr gut benutzen, wenn Bass und Mitten weit aufgedeht sind, auch die Höhen sind dann relativ entschärft und das ist alles ziemlich klangneutral. Soweit der Bass aufgedreht ist, sind auch ganz gute Reserven da.

Sobald das Pedal zerrt, wird es eher giftig. Scharf sozusagen, wie die indische Küche. Das klingelt immer und erinnert an ein DOD 250 oder ein MXR Dist.+. Ein DOD 250 habe ich im Regal und mal mit dem Silver Kiss verglichen. Man könnte das Silver Kiss wirklich fast als ein DOD 250 mit Klangregelung bezeichnen. Wobei man mit der Klangregelung den giftigen DOD 250 Charakter aber nicht ent-, sondern nur verschärfen kann. Mit Mid und Bass weit auf und Treble eher zu kommt man in die Richtung des genannten Pedals. Dreht man Mid und Bass weiter zu, geht es ziemlich in Richtung Treble Booster. Da wird es vor einem cleanen Amp wirklich eng, d.h. doch ein bisschen allzu scharf. Mit einer Tele zieht einem das die Schuhe aus.

Es passt eindeutig besser vor einen zerrenden Amp. Das entschärft das Silver Kiss etwas, da macht es plötzlich einen richtig guten Job. Dann klingt es merkwürdigerweise deutlich besser als mein DOD 250. In Verbindung mit meinem kleinen Laney klang es im Zerrkanal z.B, als würde das Pedal sich richtig anpassen und einen Leadkanal hinzufügen. Das klang richtig gut und der Ampcharakter blieb erhalten. Allerdings habe ich dabei auch Mid und Bass am Pedal weit aufgedreht.

Fazit:
ein bissiges Ding, das sehr gut vor einen zerrenden Amp passt.

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