Caroline Olympia

 


 

 

 

 

Die Bilder und die Texte dieser Website sind von mir und nur mit meiner ausdrücklichen Genehmigung anderweitig, wie z.B. bei Ebay, zu verwenden.

"Hand crafted at our small batch distortery in Columbia, South Carolina" und "proudly made in the USA" steht stolz auf einem Aufkleber am Pedal. Das heißt wohl soviel wie mit Liebe gemacht.

Das Pedal in der bekannten kleinen Alu-Box sieht fein aus. Die blaue Beschichtung und die Beschriftung machen einen edlen Eindruck. Die Bauteile ebenso. Innen und außen ist alles sehr gut verarbeitet. Die Bezeichnung der beiden Regler ist laut Manual "Speaker" und "bolt of Zeus", also Lautsprecher und Blitz des Zeus, auf dem Gehäuse gekennzeichnet durch passende Grafiken. Zum griechischen Obergott passt natürlich auch der Name Olympia.

Der Netzteilanschluss liegt hier zur Abwechslung mal in der linken Gehäuseseite. Ein Grund dafür will mir nicht einfallen, ich hab zumindest diesen Anschluss immer am liebsten oben in der Stirnseite. Die Ein- und Ausgangsbuchsen liegen ganz normal rechts und links. Oben neben dem Fußschalter zeigt eine sehr helle weiße LED den Betriebszustand an. Das Pedal hat einen True Bypass.

Es ist ganz klar ein Fuzz. Schon mit ganz zu gedrehtem Blitz bzw. Zerrgradregler zerrt es schon recht satt. Dabei ist es nicht spitz oder aggressiv in den Höhen am Werk, eher sogar etwas zurückhaltend. Eine ordentliche Portion Kompression hat es verordnet bekommen. Man merkt nach dem Anschlag, wie der Ton ganz leicht in die Knie geht und dann wieder hoch kommt. Mit mehr Verzerrung singt es ohne Ende, der erreichbare Zerrgrad ist ziemlich hoch.

Insgesamt klingt es eher warm und trägt den Spieler. Bei solchen Zerrgraden ist die Dynamik etwas eingeschränkt, da passiert nicht so viel. Das halte ich aber bei so einem Fuzz für normal. Der Klang ist für mich eher Big Muff als Fuzz Face, wobei da die Grenzen echt schwimmen. Es gibt schrille, aber auch eher warm und fett klingende Fuzz Faces, aber Big Muff ist für mich ein Synonym für singend, warm und etwas komprimiert. Und genau das macht das Pedal.

Je nach Stellung der beiden Regler variiert der Sound nicht nur in Sachen Zerrgrad. Mit dem Blitz-Poti über die Mittelstellung hinaus kommen mehr Höhen ins Spiel, darunter klingt es mittiger und runder.
Aber im großen und ganzen ist das Olympia trotzdem eher ein "one tricky pony" für zerrigere singende Sounds. Es macht eben diesen einen ganz typischen Sound, was ja aber nicht schlecht ist.

Man kann alle Gitarren einstöpseln. Es ist nicht zu fett und warm und harmoniert daher auch sehr gut mit dickeren Humbucker Gitarren a la Paula und ES. Ich habe hier z.B. in meiner Samick Linda einen sehr output-starken Humbucker. I.V. mit einem cleanen Verstärker matscht sogar damit selbst mit vollem Gain am Pedal nichts. Das ergibt einen endlos singenden Ton und Sound, der mit dem Volume Regler der Gitarre auch noch sehr gut zu bändigen ist. Cool ist das!

Außerdem sehr positiv: Die Nebengeräusche bleiben dabei absolut im grünen Bereich. Es klingt vintage, aber irgendwie auch zeitlos.

Mein subjektives Fazit:
Big Muff goes Carolina. Ein sehr gutes Fuzz, besonders für singende Solosounds.

 

Vielen Dank an Julian für die freundliche Leihgabe!

Hier der Link zu Julians Website: http://juliangramm.com

 

                                                                                                                                                              02/2015